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2:1 für Frankreich: Der Gastgeber so gut wie eine Runde weiter

Souverände Spielleitung

Ein ganz wichtiger Sieg für die Franzosen in einem intensiven Spiel gegen Norwegen. Das beste Spiel der bisherigen Weltmeisterschaft.

Die Partie der beiden spielstärksten Mannschaften dieser Gruppe zwischen Frankreich und Norwegen um Platz 1 stand unter deutscher Beteiligung. Bundesliga-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus gab sich im Allianz Riviera die Ehre. Ihr zur Seite standen Katrin Rafalski und die Griechin Chrysoula Kourompylia. Felix Zwayer war der Videoassistent an ihrer Seite.

Von Beginn an ließ die Steinhaus unheimlich viel laufen, passte sich dadurch dem Spielstil der beiden Mannschaften an. Beide wollen Fußball spielen. Sie soll leiten und nicht unterbrechen. Die erste Unsicherheit hatte sie in der 23. Minute als Henry leicht an der Schulter ihrer Gegenspielerin packte gab sie den Freistoß von der Mittellinie für Norwegen. An der Schulter war der kurze Griff, aber dann fiel sie auch sehr leicht. Da hätte man auch weiterlaufen lassen können gerade auch deshalb, weil sie sich entschied die Leine etwas länger zu halten.

Die Französinnen erwischten nach der Pause einen Traumstart nach Maß!
Amel Majri hatte auf dem linken Flügel jede Menge Platz und schlug eine maßgeschneiderte Flanke in die Box. Valérie Gauvin brachte sich vor Maria Thorisdottir in Position und schob mit links aus wenigen Metern ein. So schnell kann es gehen, wenn der entscheidende Ball punktgenau auf die Mitspielerin kommt. Im ersten Durchgang blieben viele Zuspiele von außen hängen, die Majri-Vorlage zum Tor war dagegen auf dem Silbertablett serviert. Doch wie aus dem Nichts kam Norwegen zurück, durch ein ganz kurioses Eigentor! Herlovsen war links im Strafraum auf und davon und schob den Ball in die Mitte. Dort stand Renard mutterseelenallein, hatte alle Zeit der Welt – und schob die Pille mit der Innenseite ins eigene Tor! Was für ein Blackout der Innenverteidigerin.

Kurz darauf gab Steinhaus die erste Gelbe Karte, als Le Sommers Tackle nur gegen die Beine von Sævik ging, deshalb zog sie die erste Gelbe der Partie. Die konnte man geben.

Videobeweis – Tor für Frankreich

Ingrid Engen spielte gegen Marion Torrent im Strafraum den Ball, traf die Gegenspielerin im Anschluss allerdings hart am Knie. Bibiana Steinhaus überprüfte in aller Ruhe das Beweismaterial und entschied folgerichtig auf Strafstoß für Frankreich. Eine absolut korrekte Entscheidung, weil die Norwegerin ihre Gegenspielerin deutlich mit den Stollen am Knie erwischt hatte. Sie hat es nicht gesehen und Felix Zwayer gab ihr da den Hinweis „Schau’s dir nochmal an, Bibi“. Das war eigentlich so unscheinbar, dass man den Tritt gar nicht gleich erkannte, weil erst der Ball gespielt werden sollte. So stelle ich mir einen Videobeweis vor. Es wurden exakt die Bilder gezeigt, die sie gesehen hat -immer und immer wieder-. Stichwort: Transparenz. Gelb gab es noch wegen des rücksichtslosen Einsteigens. Eugénie Le Sommer trat aus elf Metern gegen Ingrid Hjelmseth an und verludt die Torhüterin ganz cool. Das Leder schlug unten links ein und brachte die Diacre-Elf erneut mit einem Treffer in Front.

Fazit: Bibiana Steinhaus hatte die Sache gut im Griff, schöne lange Leine und damit kein Problem im Spiel. Volle Kontrolle, volle Akzeptanz, der Umgang mit den Videobeweis hat sie ganz cool und professionell wegmoderiert. Da merkte man die Erfahrung aus der Bundesliga. Der kleine Fehler beim Freistoß fällt unter der Kategorie Kleinigkeit. Meine Note: 8,6.

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