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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 12. Spieltag | 2. Liga

Eine recht hohe Trefferquote hatten die Unparteiischen in der 2.Liga. Wir analysieren zwei Torerzielungen mit der Hand, zwei vermeintliche Foulspiele und einige Strafstoßszenen.

SV Werder Bremen 1:1 FC St. Pauli (SR: Felix Zwayer)

Marco Friedl traf nach einer Ecke zur vermeintlichen Führung für Bremen, Schiedsrichter Felix Zwayer signalisierte allerdings schnell, dass dieses mit der Hand erzielt wurde. Damit lag er völlig richtig und auch die gelbe Karte für Friedl war berechtigt, da dieser den Arm bewusst zum Ball bewegte. Somit handelte es sich um ein unsportliches und damit verwarnungswürdiges Handspiel. [TV-Bilder – 01:20 Minute])

Guido Burgstaller verfehlte den Ball und forderte nach Berührung durch Felix Agu einen Strafstoß. Die Ursache war hier wohl eher, dass der Pauli-Angreifer den Ball nicht mehr erwischte, als dass der Bremer hier gefoult hatte. Ein Fußfoul war hier absolut nicht zu erkennen, sodass es zu Recht weiterging. [TV-Bilder – ab 02:40 Minute]

Niklas Füllkrug verlor den Ball an Afeez Aremu und fiel dann zu Boden. In der Folge erzielte St.Pauli das 1:1, welches auch zu Recht zählte. Der Sturz des Bremers war hier eine klare „Schwalbe“, die wohl von seinem Ballverlust ablenken sollte. [TV-Bilder – ab 04:30 Minute]

Simon Makienok erzielte den vermeintlichen Siegtreffer für St. Pauli, VAR Benjamin Brand erkannte allerdings einen Armkontakt des Torschützen mit dem Ball. So konnte das Tor nicht zählen, da jedes Handspiel des Torschützen strafbar ist. [TV-Bilder – ab 05:30 Minute]

Hannover 96 1:1 Erzgebirge Aue (SR: Michael Bacher)

Sei Muroya ging ins Kopfballduell mit Nicolas Kühn, welcher dann zu Boden ging und Strafstoß forderte. Schiedsrichter Michael Bacher ließ weiterlaufen, was Aue-Coach Marc Hensel überhaupt nicht gefiel. Ein strafstoßwürdiges Foulspiel war hier nicht mal im Ansatz zu erkennen, denn das Luftduell war völlig normal geführt und es folgte eben eine Berührung. Hensel sah in der Folge die gelbe Karte, quittierte das mit Applaus und hatte damit gar noch Glück, dass er nicht aus dem Innenraum verwiesen wurde!

Dann trat Tom Tyrbull im Mittelfeld gegen Dimitri Nazarov zu und erhielt von Michael Bacher die gelbe Karte. Hier hätte der Schiedsrichter jedoch eine rote Karte verhängen müssen. Zunächst gehen beide Spieler mal recht unglücklich zum Ball. Dann trifft jedoch der Auer Spieler noch leicht den Ball, während der Hannoveraner mit nahezu durchgestrecktem Bein und offener Sohle Nazarov am Oberschenkel trifft. Die Dynamik ist weder besonders hoch noch überhaupt nicht gegeben, sodass hier nahezu alles für Rot spricht, weswegen auch VAR Günter Perl hätte eingreifen müssen. Hier liegt eine klare Fehlentscheidung vor. [TV-Bilder – ab 2:31 Minute]

Karlsruher SC 2:4 SC Paderborn (SR: Timo Gerach)

Marvin Wanitzek kam im Paderborner Strafraum nach Zweikampf mit Jamilu Collins zu Fall und Schiedsrichter Timo Gerach entschied auf Strafstoß. Allerdings schaltete sich VAR Benjamin Cortus ein und holte den Referee an den Monitor. Dort erkannte er, dass der Karlsruher bereits deutlich vor einem möglichen Kontakt absprang und damit kein Foulspiel vorlag. So nahm Gerach den Strafstoß zu Recht zurück. [TV-Bilder – ab 05:30 Minute]

Hansa Rostock 2:1 Fortuna Düsseldorf (SR: Daniel Siebert)

Marcel Sobottka spielte den Ball im eigenen Strafraum beim Versuch, den Gegner zu stören, klar und aktiv mit der Hand. Schiedsrichter Daniel Siebert war die Sicht hierbei komplett versperrt, jedoch erhielt der Unparteiische schnell ein Signal von VAR Tobias Welz. Nach Ansicht der Bilder dauerte es auch nicht lange, bis es den Strafstoß für Rostock gab. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 04:30 Minute]

FC Ingolstadt 04 0:3 SSV Jahn Regensburg (SR: Dr. Arne Aarnink)

Marc Stendera war im eigenen Strafraum im Duell mit Benedikt Gimber zu langsam, versuchte dann noch den Ball zu erreichen, traf aber nur den dazwischentretenden Gegenspieler. Schiedsrichter Dr. Arne Aarnink blieb keine andere Wahl, als auf Strafstoß für Regensburg zu entscheiden. Völlig korrekt nach diesem klaren Fußfoul auf Strafstoß und keine persönliche Strafe zu entscheiden. [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]

Hamburger SV – Holstein Kiel (SR: Marco Fritz)

Faride Alidou war durch und ging im Kieler Strafraum nach Kontakt mit Julian Korb zu Boden. Schiedsrichter Marco Fritz entschied auf Strafstoß, was durchaus hart war. Der Kieler traf zwar definitiv seinen Gegenspieler, das Fallmuster passte aber nicht wirklich und der Sturz von Alidou wirkte gewollt. VAR Dr. Robert Kampka überprüfte, konnte aber nicht eingreifen, da der klare Kontakt eben vorlag und die Entscheidung nicht eindeutig falsch war. [TV-Bilder – ab 00:40 Minute]

SV Darmstadt 98 2:0 1.FC Nürnberg (SR: Sascha Stegemann)

Christopher Schindler unterlief ein Eigentor, bei welchem er doch recht körperbetont angegangen wurde. Thomas Isherwood setzte im Kopfballduell schon auch den Arm ein und drückte damit den Nürnberger leicht weg. Das kann man pfeifen oder eben auch nicht. Vor allem weil sich beide bereits im Sprung befanden und der Darmstädter einfach energischer vorging, pfiff Schiedsrichter Sascha Stegemann den hart geführten Zweikampf nicht ab. Vertretbare Entscheidung! [TV-Bilder – ab 04:00 Minute]

Anmerkung: Wir sind auf das Material der Zusammenfassungen angewiesen. Falls euch noch eine Szene aufgefallen ist, schickt uns gerne Videomaterial und wir liefern eine Erklärung nach.

[fs]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. D. Gier

    Ist ja toll das es wohl die Videos der Aktionen gibt, aber leider sind alle Videos privat und somit nicht abspielbar. Wie komme ich an die Videos?

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