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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 33. Spieltag | 2. Liga

Nachsichtige Referees ließen so manchen Akteuren in der 2. Bundesliga zu viel durchgehen. Daneben lieferte der Unparteiische im Topspiel eine starke Partie ab.

FC Schalke 04 3:2 FC St. Pauli (SR: Marco Fritz)

Ko Itankura beförderte eine Flanke in das gegnerische Tor, durfte sich aber nicht lange freuen. VAR Günter Perl sah einen Handkontakt des Torschützen, welcher unabhängig von der Absicht als strafbar zu sehen ist. Korrekte Entscheidung, das Tor zurückzunehmen. [TV-Bilder – ab 03:00 Minute]

Jakov Medic hielt Simon Terrodde bei einer Hereingabe in den Strafraum am Arm fest. Schiedsrichter Marco Fritz entschied sofort auf Strafstoß und verwarnte den Verteidiger des FC St. Pauli. Schnelle und korrekte Entscheidung des Unparteiischen! [TV-Bilder – ab 04:20 Minute]

Marcel Beifus grätschte Florian Flick brutal ab und sah für sein Einsteigen die rote Karte! Alternativlose Entscheidung von Schiedsrichter Fritz, der sich wieder schnell festlegte und richtig lag. Der junge Abwehrspieler des FC St. Pauli grätschte hier in hohem Tempo gegen den Schalke und traf diesen mit der Sohle am Schienbein. [TV-Bilder – ab 07:30 Minute]

Der bereits verwarnte Igor Matanovic räumte Mehmet Aydin resolut ab und erhielt deshalb die gelb-rote Karte. Auch hier lag der Referee vollkommen richtig, den Angreifer für sein rücksichtsloses Einsteigen vom Platz zu schicken. [TV-Bilder – ab 07:40 Minute]

Fortuna Düsseldorf 2:1 SV Darmstadt 98 (SR: Florian Badstübner)

Florian Kastenmeier stürzte Luca Pfeiffer entgegen und holte den Angreifer der Darmstädter von den Beinen. Schiedsrichter Florian Badstübner blieb keine andere Wahl, als auf Strafstoß für Darmstadt zu entscheiden, da der Schlussmann der Düsseldorfer einfach zu spät kam. [TV-Bilder – ab 04:50 Minute]

Klaus Gjasula kam gegen Daniel Ginczek zu spät und trat diesem auf den Fuß. Dem Düsseldorfer schmeckte das gar nicht, sodass er im Liegen nachtrat. Schiedsrichter Badstübner zeigte dem Düsseldorfer die glatt rote Karte, verwies aber auch den bereits verwarnten Darmstädter mit der gelb-roten Karte des Feldes. Korrekte Konsequenzen, aber schlechtes Management! Badstübner brauchte bei der Abhandlung des ursprünglichen Foulspiels viel zu lange und hätte die Tätlichkeit dann eventuell gar verhindern können. Allgemein entstand der Eindruck, dass in dieser Szene im Bezug auf die Disziplinarkontrolle vieles von außen durch die Assistenten geregelt wurde. [TV-Bilder – ab 07:00 Minute]

Tim Oberdorf sprang mit dem Ellenbogen voraus ins Kopfballduell mit Lasse Sobiech und wurde für den folgenden Kopftreffer verwarnt. VAR Tobias Reichel schritt nicht ein, sodass es bei der Szene, die an den Ellenbogeneinsatz bei Bundesligaspiel zwischen Bielefeld und Bayern erinnerte, bei einer gelben Karte. Jedoch kann man hier nicht mehr von einen Ellenbogeneinsatz mit Werkzeugqualität reden. Da der Ellenbogen schon vor Absprung nur das Ziel Gegner hatte, muss man hier von einer Waffe sprechen! Damit hätte es hier die rote Karte für Oberdorf geben müssen! [TV-Bilder – ab 06:50 Minute)

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SC Paderborn 2:0 SV Sandhausen (SR: Timo Gerach)

Aleksandr Zhirov grätschte Dennis Srbeny rustikal um und wurde von Schiedsrichter Timo Gerach verwarnt. Das war auch die richtige Farbwahl, da sie Aktion im Kampf um den Ball geschah und sich die Dynamik in Grenzen hielt. [TV-Bilder – ab 05:40 Minute]

Erzgebirge Aue 0:3 SV Werder Bremen (SR: Benjamin Brand)

Dimitri Nazarov wurde im Strafraum von Milos Veljkovic getroffen, der Ball lief aber weiter zu Tom Baumgart, welcher zur vermeintlichen Auer Führung traf. Allerdings signalisierte Assistent Christian Leicher eine Abseitsposition von Nazarov, der den Ball zwar nicht berührte, durch den Zweikampf mit Veljkovic aber aktiv ins Spielgeschehen eingriff. Korrekte Entscheidung, das Tor nicht zu geben. [TV-Bilder – ab 00:30 Minute

Karlsruher SC 2:2 Dynamo Dresden (SR: Dr. Robin Braun)

Kevin Broll reklamierte nach einem regelkonformen Körpereinsatz eines Karlsruhers wutentbrannt und schubste Schiedsrichter Dr. Robin Braun auch noch in den Rücken. Der Torhüter kam mit der gelben Karte hier zu gut weg, denn das muss ein Platzverweis sein! Der Dresdener Torhüter überschritt hier eine Grenze, denn verbale Dinge sind die eine Sache, wobei es schon einmal rau zugehen kann. Der Schiedsrichter ist aber in keinem Fall in dieser Art und Weise anzugehen! [TV-Bilder – ab 04:20 Minute]

Panagiotis Vlachodimos setzte sich auf der Grundlinie durch und spielte zurück zu Michael Akoto, der zum Dresdner Ausgleich traf. Der KSC reklamierte, dass der Ball die Torauslinie bereits überschritten hatte, Assistent Manuel Bergmann ließ die Fahne aber unten und auch VAR Johann Pfeifer korrigierte nicht. Die vorliegenden TV-Bilder liefern hier keine vernünftige Erkenntnis und auch der angeführte „Schatten-Beweis“ kann nun wirklich nicht belegen, dass der Ball sicher im Aus gewesen sein soll. Das ist ohne Kamera auf der Linie nicht aufzulösen, sodass man Assistent Bergmann hier vertrauen muss. [TV-Bilder – ab 05:10 Minute]

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Falls jemand aussagekräftiges Bildmaterial hat, reichen wir gerne eine Einschätzung nach.


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Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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