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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 25. Spieltag | 2. Liga

[fs] Tiefflug in manchen Strafräumen war in der 2. Bundesliga am Wochenende Trend. Die Referees zeigten für die „Schwalben“ konsequente Verwarnungen, während einmal der Pfiff zu Unrecht ausblieb und eine falsche Abstoßentscheidung für Diskussionen sorgte.

FC Schalke 04 3:4 Hansa Rostock (SR: Benjamin Cortus)

Marius Bülter legte den Ball an Robin Meißner vorbei, welcher diesen noch ins eigene Toraus abfälschte. Schiedsrichter Benjamin Cortus gab Abstoß, welcher über mehrere Stationen ins 3:4 mündete. Das ist natürlich ärgerlich, nach einigen Nachfragen sei aber erläutert, dass dies keine Sache für den Videoassistent ist. Auch im Nachhinein ist eine Rücknahme nicht möglich, da dies nur bis zur nächsten Spielfortsetzung geschehen kann und der Abstoß bereits ausgeführt wurde. Eine Kontrolle jeder Spielfortsetzung würde dabei ins Endlose führen und den VAR absolut unpraktikabel machen. [TV-Bilder – ab 04:30 Minute]

Erzgebirge Aue 1:0 SSV Jahn Regensburg (SR: Florian Badstübner)

Jan Elvedi berührte den Ball im eigenen Strafraum deutlich mit der abgestreckten Hand, Schiedsrichter Florian Badstübner ließ aber weiterlaufen und auch VAR Guido Winkmann korrigierte nicht. Die Korrektur blieb wohl aufgrund einer Richtungsänderung des Balles durch Dimitri Nazarov kurz vor dem Handkontakt aus. Allerdings wurde hier durch eine solche, klar strafbares Handhaltung so viel Risiko genommen, dass die kleine Richtungsänderung nichts am strafbaren Handspiel ändern sollte. Strafstoß wäre die bessere Entscheidung gewesen. [TV-Bilder – ab 01:10 Minute

Fortuna Düsseldorf 3:0 FC Ingolstadt 04 (SR: Sven Jablonski)

Daniel Ginczek traf zur frühen Düsseldorfer Führung, die Ingolstädter protestierten aber aufgrund eines Handspiels von Rouwen Hennings. Der Handkontakt in der Entstehung des Tores wurde von VAR Benjamin Brand allerdings zu Recht als nicht strafbar bewertet, da der Ball lediglich an den herunterhängenden Arm sprang und so keine Absicht vorlag. [TV-Bilder – ab 00:45 Minute]

Der bereits verwarnte Marcel Gaus trat Ginczek auf den Fuß. Schiedsrichter Jablonski zeigte dem Ingolstädter hierfür die gelb-rote Karte. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 04:35 Minute]

Merlin Röhl traf Hennings im Ingolstädter Strafraum am Fuß. Jablonski ließ weiterlaufen und blieb auch nach kurzem Check von VAR Brand dabei. Vertretbar, denn hier lag auch kein klarer Fehler vor, da der Düsseldorfer genauso draufhielt und der Tritt auch nicht sonderlich intensiv war. [TV-Bilder – ab 05:05 Minute]

SV Darmstadt 98 3:2 1.FC Heidenheim (SR: Nicolas Winter)

Martin Bader wollte im Heidenheim Strafraum eine Grätsche von Norman Theuerkauf annehmen, stellte sich dabei aber nicht gerade geschickt an und knickte ohne Kontakt ein. Von Schiedsrichter Winter gab es hierfür nur die gelbe Karte wegen einer „Schwalbe“ Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 04:40 Minute]

Luca Pfeifer ging im Heidenheim Strafraum einem Ball hinterher und stürzte nach Kontakt mit Torwart Kevin Müller. Schiedsrichter Nicolas Winter entschied auf Eckstoß und lag damit auch richtig, da der Heidenheim Torhüter den Ball spielte. Eine vorhergehende Berührung war eindeutig nicht strafbar, da beide schlicht und einfach mit Vollgas in den Zweikampf ging und da keiner schneller am Spielgerät war. [TV-Bilder – ab 06:10 Minute]

Holstein Kiel 3:4 SC Paderborn (SR: Patrick Hanslbauer)

Marvin Mehlem stürzte ins Duell mit Kiels Torwart Thomas Dähne und versuchte dabei einzufädeln. Schiedsrichter Patrick Hanslbauer überlegte kurz, ob ein relevanter Kontakt oder ein Täuschungsversuch vorlag und entschied sich dann für Letzteres. Ein Strafstoß war das niemals, aber im Sinne der Regel wohl auch keine „Schwalbe“. Trotzdem eine mutige und gutzuheißende Entscheidung! [TV-Bilder – ab 05:20 Minute]

Jamilu Collins blockte einen Ball im Strafraum mit dem deutlich abgespreiztem Arm. Schiedsrichter Hanslbauer entschied auf Strafstoß für Kiel, was auch so zu vertreten ist. Die Frage kann man sich aber stellen, ob der Arm nach der Drehbewegung hinter dem Körper als natürlich einzuordnen ist, obwohl er die Körperfläche vergrößert. Nach derzeitiger Auslegung ist dies zu verneinen, da man eher auf das genommene Risiko abstellt. Es wäre aber mal wieder wünschenswert, den Bewertungsrahmen wieder weiter in diese Richtung zu öffnen. [TV-Bilder – ab 07:40 Minute]

Anmerkung: Wir sind auf die Zusammenfassungen angewiesen. Sollten Meinungen zu weiteren Szenen gewünscht werden, bitten wir um aussagekräftiges Material.


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Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Siegfried

    Hey
    FC Erzgebirge Aue nützen solche Einschätzung im Nachhinein nichts! Es war schon der 2. Handelfmeter in dieser Saison beim Stand von 0 : 0 der nicht gegeben wurde! Ich meine da den aus dem Hinspiel gegen Dynamo Dresden am 17. Spieltag!

    Das Geld für den VAR könnte auch besser gebrauchen, als das Geld ständig „in die Mulde zu schmeißen“! Ich gewinne den Eindruck FC Erzgebirge Aue spielt gegen 14 Mann jedes Spiel!

    Glück Auf

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