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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 20. Spieltag | 2. Liga

[FS] Ein spektakulärer Spieltag in der 2. Bundesliga bot in einem turbulenten Spiel in Paderborn, sowie im Hamburger Stadtderby, viel Arbeit für die Referees. Darüber hinaus analysieren wir einige Strafraumszenen und einen regeltechnisch interessanten Platzverweis.

SC Paderborn 3:4 SV Werder Bremen (SR: Tobias Welz)

Ömer Toprak traf Sven Michel beim Klärungsversuch mit der Hand im Gesicht, weshalb Schiedsrichter Tobias Welz auf Strafstoß für Paderborn entschied. Der Gefoulte scheiterte zwar zunächst, VAR Guido Winkmann erkannte jedoch, dass Marco Friedl zu früh in den Strafraum gelaufen war und ließ den Strafstoß wiederholen. Viele werden sich wohl fragen, warum der Strafstoß nun plötzlich wiederholt wurde, während bei vielen anderen Versuchen Spieler zu früh in den Strafraum laufen und dies nicht beachtet wird. Friedl klärte hier allerdings den zurückfliegenden Ball kurz vor der Linie und wurde so maßgeblich aktiv. Praktische und auch sinnvolle Auslegung der Regel! [TV-Bilder – ab 00:10 Minute]

Felix Platte traf zur vermeintlichen Paderborner Führung, VAR Winkmann meldete sich allerdings erneut und schickte Welz vor den Monitor. Dort sah er, dass der Torschütze Ömer Toprak in der Entstehung auf den Fuß trat. So konnte das Tor natürlich nicht zählen. [TV-Bilder – ab 04:50 Minute]

Hamburger SV 2:1 FC St. Pauli (SR: Sascha Stegemann)

Faride Alidou und Sebastian Ohlsson kreuzten im Hamburger Strafraum die Laufwege, worauf der Kiezkicker zu Boden ging. Schiedsrichter Sascha Stegemann verzichtete auf einen Strafstoß und auch VAR Benjamin Brand empfahl nach kurzer Kontrolle keine Korrektur. Es gab ohne Zweifel den Kontakt mit dem linken Knie des Hamburgers am rechten Bein von Ohlsson und man kann die Situation am Ende wohl als „Kann-Elfmeter“ beschreiben, da nicht wirklich viel Kontakt vorhanden war, die Situation aber doch recht dynamisch ablief. [TV-Bilder – ab 1:38 Minute]

SSV Jahn Regensburg 1:2 Holstein Kiel (SR: Florian Lechner)

Alexander Mühling versuchte mit sehr hohem Bein einen Ball aus dem Strafraum zu schlagen, traf dabei aber den Kopf von Benedikt Gimber. Schiedsrichter Florian Lechner entschied auf Strafstoß für Regensburg und lag damit völlig richtig. Eine gelbe Karte hätte der Kieler allerdings auch noch erhalten müssen. [TV-Bilder – ab 02:00 Minute]

Benedikt Gimber kickte etwas unbeholfen gegen das Bein von Finn Porath, der dankend annahm und zu Boden ging. Keine Böse, aber eine sehr ungeschickte Aktion des Regensburgers, nach dieser Schiedsrichter Lechner erneut Strafstoß gab. Hier sind wir wieder beim „Kann-Elfmeter“! [TV-Bilder – ab 03:00 Minute]

Hannover 96 0:0 SG Dynamo Dresden (SR: Dr. Robert Kampka)

Michael Akoto trat Maximilian Baier im Laufduell auf die Ferse. Schiedsrichter Dr. Robert Kampka entschied auf Strafstoß für Hannover, VAR Patrick Hanslbauer gab aber den Hinweis, dass der Kontakt vor der Linie stattfand. Gut für Dresden, dass es so nur Strafstoß gab, schlecht für den bereits verwarnten Akoto, der deshalb die gelb-rote Karte erhielt. Korrekt entschieden, denn innerhalb des Strafraumes hätte für die Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs keine Verwarnung gefolgt, da das Foul aber außerhalb des Strafraums stattfand, gab es mit Verzögerung die berechtigte gelb-rote Karte. [TV-Bilder – ab 03:00 Minute]

Erzgebirge Aue – FC Schalke 04 (SR: Dr. Arne Aarnink)

Malcolm Cacutalua wurde im eigenen Strafraum vom Ball getroffen und hatte dabei die Arme hoch erhoben. Schiedsrichter Dr. Arne Aarnink wähnte den Ball auch am Arm des Auers und gab deshalb Strafstoß. VAR Johann Pfeifer griff jedoch zu Recht ein und holte den Referee vor den Bildschirm. Dort sah er, dass der Ball den Arm gar nicht berührte und nahm den Strafstoß zu Recht zurück. [TV-Bilder – ab 02:30 Minute]

Fortuna Düsseldorf 0:1 1.FC Nürnberg (SR: Robert Hartmann)

Florian Kastenmeier wurde von Nikola Dovedan beim Abschlag bedrängt und daraufhin vom Düsseldorfer Keeper weggeschubst. Schiedsrichter Robert Hartmann ließ die Partie einfach weiterlaufen. Das war auch die sinnvollste Lösung, da Kastenmeier nicht viel tat und man dann auch noch prüfen müsste, ob nicht Dovedan das erste Vergehen beging, indem er den Torhüter beim Abschlag behinderte. [TV-Bilder – ab 01:30 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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