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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 20. Spieltag | 3. Liga

In der 3. Liga war wieder einiges los. In unserer Analyse geht es um Abseitstore, verpasste und gegebene Strafstöße, sowie den Umgang mit Teamoffiziellen.

Eintracht Braunschweig – 1.FC Kaiserslautern 1:1 (SR: Sven Waschitzki)

Enrique Pena Zauner scheiterte an Torwart Mateo Raab, doch Jomaine Consbruch verwandelte den Abpraller zum 1:0. Kaiserslautern reklamierte eine Abseitsstellung von Zauner, Assistent Jochen Gschwendtner ließ die Fahne jedoch unten. Damit lag er aber falsch, den Zauner stand knapp in der verbotenen Zone. Damit hätte das Tor nicht zählen dürfen! [TV-Bilder – ab 01:50 Minute]

Kenny Prince Redondo stellte den Körper im Braunschweiger Strafraum zwischen Philipp Strompf und den Ball. Dabei wurde er von diesem am Bein getroffen und ging zu Boden. Schiedsrichter Sven Waschitzki entschied auf Strafstoß für Kaiserslautern. Kann man so entscheiden, da Strompf hier recht unglücklich agierte. Ein Muss war der Pfiff aber sicher nicht, da später intensivere Dinge laufen gelassen wurden. [TV-Bilder – ab 02:10 Minute]

Michael Schultz und Redondo lieferten sich ein Laufduell, wobei der Braunschweiger kurz bevor beide den Ball erreichten, seinen Körper mit angelegtem Arm recht intensiv in Richtung des Gegners schob. Schiedsrichter Waschitzki ließ weiterlaufen. Sicher eine harte Abwehraktion, aber in Ballnähe und mit angelegtem Arm durchaus noch im Rahmen. [TV-Bilder – ab 01:44:10 Minute]

Jomaine Consbruch versprang im Lauterer Strafraum der Ball. Als der Braunschweiger diesen noch erreichen wollte, fiel er über das ungeschickt platzierte Bein von Maximilian Hippe. Waschitzki gab auch hier keinen Strafstoß, was nicht wirklich passte. Auch in dieser Situation muss man nicht zwingend, sollte aber sehr wohl auf Foulspiel entscheiden. Hippe stellte das Bein raus und hatte dabei keine Möglichkeit den Ball zu erreichen. Dabei war zwar nicht viel Intensität im Spiel, diese lag aber beim ersten Strafstoß auch nicht vor. [TV-Bilder – ab 02:07:40 Minute]

1.FC Magdeburg – SV Waldhof Mannheim 3:0 (SR: Lasse Koslowski)

Luca Schuler schob sich im Mannheimer Strafraum vor Jesper Verlaat und ging dann zu Boden. Schiedsrichter Lasse Koslowski ließ weiterlaufen. Knifflige Situation für den Unparteiischen, der unten und oben einen Kontakt bewerten musste. Während oben nichts zu erkennen war, kann man unten sehr wohl einen ursächlichen Treffer im Wadenbereich erkennen. Damit hätte es, auch wenn Verlaat nicht mehr wirklich bremsen konnte, einen Strafstoß für Magdeburg geben müssen. [TV-Bilder – ab 01:35:20 Minute]

Marco Höger holte Connor Krempicki rüde von den Beinen und würde hierfür zu Recht verwarnt. Da er bereits eine gelbe Karte hatte, wurde er von Schiedsrichter Koslowski zu Recht mit der gelb-roten Karte vom Feld geschickt. [TV-Bilder – ab 02:50 Minute]

Adrien Lebeau verlor den Ball in und hielt den Gegenzug von Jason Ceka dann durch ein Trikotziehen auf. Natürlich musste Koslowski den bereits verwarnten Mannheimer hierfür mit der gelb-roten Karte vom Feld schicken. [TV-Bilder – ab 03:30 Minute]

1.FC Saarbrücken – TSV Havelse 2:2 (SR: Marc-Ph. Eckermann)

Julian Rufidis ging nach einem Luftduell mit Nick Galle im Saarbrücker Strafraum zu Boden, erhielt von Schiedsrichter Marc-Philipp Eckermann allerdings keinen Strafstoß. Diesen hätte es aber geben müssen, da Galle seinen Gegenspieler einfach plump und ohne Chance auf den Ball in den Rücken schubste. [TV-Bilder – ab 04:00 Minute]

SV Meppen – Hallescher FC 4:1 (SR: Christian Ballweg)

Terrence Boyd erwischte Eric Domaschke im Meppener Strafraum auf dem falschen Fuß und wurde dann beim Richtungswechsel von diesem von den Beinen geholt. Schiedsrichter Christian Ballweg gab einen an sich unstrittigen Strafstoß, wäre da nicht ein vorausgehender Zweikampf im Mittelfeld gewesen. Dort wurde ein eindeutiges Fußfoul von Julian Drestroff an Steffen Puttkammer nicht geahndet. So hätte es den Strafstoß nicht geben dürfen! [TV-Bilder – ab 01:26:30 Minute]

Viktoria Köln – Viktoria Berlin 1:4 (SR: Konrad Oldhafer)

Christopher Theisen lief alleine auf das Kölner Tor zu und traf zum 1:2. Die Kölner Viktoria reklamierte eine Abseitsstellung, Assistent Jost Steenken ließ die Fahne aber unten. Allerdings lag nach den TV-Bildern eine mit bloßem Auge und in einer solch dynamischen Situation sehr wohl eine Abseitsstellung vor. Damit hätte das Tor nicht zählen dürfen. [TV-Bilder – ab 02:10 Minute]

Köln’s Trainer Olaf Janßen beschwerte sich ob der verpassten Abseitsposition beim Gegentor vehement und lief dabei gar ins Feld. Schiedsrichter Konrad Oldhafer zeigte ihm hierfür die mehr als verdiente gelbe Karte. Kurz vor der Pause kickte Janßen dann nach einer Freistoßentscheidung ein Teil der Werbung neben der Coachingzone weg und wurde mit der gelb-roten Karte auf die Tribüne geschickt. Hier passte die Außenwirkung nicht! Zum einen ging der Unparteiische völlig ohne Spannung zur Seitenlinie, was gleich mal gar keine Akzeptanz schuf. Zum anderen konnte man sich die Frage stellen, ob das denn sein musste. Diese Frage stellt sich bei Maßnahmen gegen die Bank ja bekanntlich und meist zu Unrecht jeder, wenn man aber betrachtet, dass die Handhabung durch Bundesligaschiedsrichter mittlerweile völlig aufgeweicht wurde, muss das doch mal diskutiert werden. Ein klein wenig Einheitlichkeit trotz unterschiedlicher Schiedsrichterpersönlichkeiten wäre wünschenswert. In der vorliegenden Situation wäre ein letztes, gerne auch eindringliches, Gespräch in Ordnung gewesen – auch im Hinblick auf die vorgenannte Fehlentscheidung die Janßen monierte. [TV-Bilder – 01:14:00 Minute]

Maximilian Rossmann griff im eigenen Strafraum nach dem Ball, dieser Vorgang blieb Schiedsrichter Oldhafer allem Anschein nach aber komplett verborgen. Es lag klar keine natürliche Handhaltung vor, sodass es hier Strafstoß für Berlin geben müsste. [TV-Bilder – ab 01:16:00 Minute]

SV Wehen Wiesbaden – SC Freiburg II 2:0 (SR: Richard Hempel)

Sandrino Braun-Schumacher hielt Gustaf Nilson im eigenen Strafraum fest. Schiedsrichter Richard Hempel entschied auf Strafstoß für Wehen und lag damit völlig richtig. [TV-Bilder – ab 01:00 Minute]

Würzburger Kickers – TSV 1860 München 0:3 (SR: Florian Badstübner)

Fanol Perdedaj ging mit hohem Bein in den Zweikampf mit Semi Belkahia. Nach einem Treffer im Gesicht ging der Münchener zu Boden und Schiedsrichter Florian Badstübner zeigte die gelbe Karte. Absolut angemessen, da der Würzburger mit angewinkeltem Bein in den Zweikampf ging und das Gesicht des Müncheners nur striff. [TV-Bilder – ab 50:05 Minute]

Dawid Kopacz fiel im Münchener Strafraum über ein Abwehrbein, Schiedsrichter Badstübner ließ jedoch weiterlaufen. Der Referee stand sehr nahe und erkannte, dass der Würzburger schon auch sehr darauf bedacht war, den Kontakt anzunehmen. Dennoch war das Bein des Gegners klar im Weg von Kopacz, sodass Strafstoß die bessere Entscheidung gewesen wäre. [TV-Bilder – ab 2:05 Minute]

[FS]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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