You are currently viewing Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 20. Spieltag | 2. Liga

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 20. Spieltag | 2. Liga

Totaler Akzeptanzverlust

Von: Felix Stark

Am vergangenen Wochenende hatten die Schiedsrichter einige schwere Szenen zu bewerten. Dabei leisteten sie sich Fehleinschätzungen, die alle genauso menschlich, wie korrigierbar waren. Warum dem so war, können auch wir uns nicht erklären.

FC Erzgebirge Aue 3:3 Hamburger SV (SR: Florian Badstübner)

Ein verfrühter Pfiff an der falschen Stelle kann manchmal eine Menge Probleme nach sich ziehen. Fast schon ironischerweise beschäftigte sich niemand allzu sehr mit dieser Szene, da der Videoassistent ein salomonisch anmutendes Urteil tätigte und dieser Pfiff sich im Ergebnis nicht wiederfand.
Clemens Fandrich grätschte Sonny Kittel im eigenen Strafraum ab, traf dabei zuerst den Ball und dann auch Kittel. Bevor Tim Leibold den Ball dann im Auer Tor unterbrachte, pfiff Schiedsrichter Florian Badstübner und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Maximal ärgerlich, in einer solchen Situation den Vorteil abzupfeifen, aber in Zeiten des Videoassistenten eigentlich nochmal schlimmer, wenn diese Entscheidung auch noch falsch ist. Warum nur eigentlich? Weil VAR Harm Osmers irgendwo zwar gerecht, aber völlig an der Regel vorbei, die Entscheidung bestehen ließ. Der VAR sollte nicht dafür da sein, unglückliche Missgeschicke auf dem Feld auszugleichen, sondern die Fakten zu beurteilen, was hier nicht geschah! Simon Terodde war‘s egal und so stand es mit Verzögerung 3:1 für den HSV. [TV-Bilder – ab 01:35 Minute]

SV Darmstadt 1:2 1.FC Nürnberg (SR: Dr. Martin Thomsen)

Lukas Mühl spielte zurück zu Torwart Christian Mathenia, der den Ball mit den Händen aufnahm, die Pfeife von Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen blieb jedoch stumm. Hier handelte sich um einen klar kontrollierten Rückpass, es hätte also den indirekten Freistoß für Darmstadt geben müssen. Kein Vorwurf hier an Schiedsrichter Thomsen, dem die Sicht deutlich verstellt war, es hätte aber ein Signal von Assistent Dominik Jolk kommen müssen, der freie Sicht hatte. Überprüfbar durch den VAR ist eine solche Situation nicht. [TV-Bilder – ab 00:55]

Kurz vor Schluss schoss Aaron Seydel auf das Nürnberger Tor und blieb an Oliver Sorg hängen. Schiedsrichter Thomsen nahm ein Handspiel wahr und gab Strafstoß für Darmstadt, sowie wegen der klaren Torchance die Rote Karte für Sorg. Nach Überprüfung durch VAR Bibiana Steinhaus blieb die Entscheidung bestehen, was berechtigterweise verwunderte! Es war anhand der TV-Bildern nicht ganz aufzulösen, wo der Ball genau landete, sicher jedoch nicht so am Arm, dass es irgendwie strafbar wäre. Das Handspiel wird ja für gewöhnlich anhand der bekannten Kriterien (Arm zum Ball, unnatürliche Handhaltung, Körperflächenvergrößerung) bestimmt, von welchen hier absolut nichts vorlag. Der Ball traf wahrscheinlich sogar den Bereich des Arms, der nach der neuesten Änderung nicht mehr strafbar sein kann, also oberhalb der Achselhöhle. Man kann also sagen, dass absolut nichts für ein Handspiel spricht und somit wäre ein VAR-Eingriff ganz klar angebracht! Wenn nicht hier, wann dann? [TV-Bilder – ab 01:30 Minute]

SpVgg Greuther Fürth 4:1 Würzburger Kickers (SR: Arne Aarnink)

Patrick Sontheimer lief allein auf das Fürther Tor zu und wurde vom heraus eilenden Keeper Sascha Burchert rüde zu Fall gebracht. Der Ball lief allerdings weiter zu Ridge Munsy, der zur Würzburger Führung traf. Zunächst einmal gut von Schiedsrichter Arne Aarnink, hier laufen zu lassen. Zittern mussten die Würzburger allerdings noch etwas, das Assistent Andreas Steffens eine vermeintliche Abseitsstellung erkannte. VAR Dr. Matthias Jöllenbeck hatte nun also einiges zu prüfen, was hier auch noch gut gelang. Eine Abseitsstellung lag nicht vor, weshalb die Würzburger Führung zählte. Es blieb das Foul von Burchert, der in Sontheimer hinein rutschte und diesen mit der Fußspitze am Bauch traf. Aufgrund des Tores blieb von der „Notbremse“ Burcherts nur noch die gelbe Karte, doch war es nicht auch ein grobes Foulspiel? Dann würde nämlich auch nach dem Vorteil der Platzverweis bestehen bleiben. Da Burchert Sontheimer aber nur mit der Fußspitze traf, lag Aarnink mit der gelben Karte für den Früher Keeper richtig. [TV-Bilder – ab 00:30 Minute])

Jamie Leweling lief am Würzburger Keeper Hendrik Bonmann vorbei und kam zu Fall. Schiedsrichter Aarnink entschied auf Strafstoß für Fürth. Allerdings kann man keinen Kontakt erkennen, weshalb die Sache eigentlich ein Fall für VAR Jöllenbeck war! Dass hier kein Kontakt vorlag war schwer zu erkennen, da der Fuß von Leweling unter dem Arm von Bonmann verschwand. Eventuell hätte helfen können, wenn sich Aarnink noch weiter zum Strafraumeck orientiert hätte, aber am Ende ist für eine solche Szene, wie auch die vorher geschilderten, doch der Videobeweis gemacht! Wahrscheinlich wird es wieder daran gelegen haben, dass Bilder zum Gegenbeweis fehlten, aber eine solche Interpretation sperrt den Videobeweis nahezu komplett! Abgesehen davon hätte man auch an Leweling selbst erkennen können, dass er erst fiel, als er merkte, dass er den Ball verstolperte…
Für uns eine recht derbe Täuschung, vor deren Aufklärung sich der VAR durch viel zu strikte Protokollinterpretation nicht sperren dürfte! [TV-Bilder – ab 02:15 Minute]

Karlsruher SC 0:0 SSV Jahn Regensburg (SR: Dr. Robert Kampka)

Ein Lichtblick an diesem Spieltag war Bundesliga-Absteiger Dr. Robert Kampka, der auf schwierigem Geläuf ein hart umkämpftes Spiel bestens im Griff hatte und so viel Spielfluss, wie möglich, zuließ. Einen Akteur musste er allerdings früher zum Duschen schicken: Der bereits verwarnte Regensburger Benedikt Gimber stoppte den startenden Benjamin Goller regelwidrig und sah für dieses taktische Foul die gelb-rote Karte. Richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 02:40 Minute]

Fortuna Düsseldorf 0:2 Holstein Kiel (SR: Sören Storks)

Kevin Danso ging höchst ungeschickt in den Zweikampf mit Janni Serra und traf ihn klar an der Wade. Schiedsrichter Sören Storks entschied auf Strafstoß. Klar war das kein hartes Einsteigen, aber Danso konnte so auch niemals an den Ball kommen. Grundsätzlich werden solche Einladungen eben angenommen und der Pfiff des Schiedsrichters war dann nur folgerichtig. Als Zuschauer findet man sowas nicht wirklich schön, aber als Angreifer hat man hier alle Argumente auf seiner Seite. Ein unnötiges Foulspiel vom Österreicher. Der kurze Kontakte reichte für das Zufallkommen aus  [TV-Bilder – ab 0:49 Minute].

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Rudi Stark

    Zum Spiel Greuther Fürth – Kickers Würzburg. Strafstoß

    Peinlich. peinlich, dass hier der VAR nicht eingriff. Ausreden gleich welcher Art sind hier nicht angebracht.
    Wo bleibt die Antwort der Verantwortlichen!!!

  2. Rudi Stark

    Die An.twort der Verantwortlichen kam, gut so.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.