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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 30. Spieltag | 3. Liga

Am vergangenen Drittligaspieltag war auffällig, dass die Schiedsrichter, bis auf einen Fall, sehr nachsichtig agierten und dabei den erforderlichen Platzverweis verpassten. Die jeweiligen Spielsituationen blieben allerdings äußerst ruhig, was die Referees wohl auch zur milderen Sanktion bewog.

Von: Felix Stark; Diese Analyse stellt die erlebte Sicht des Autors dar

FC Bayern München II 2:3 VfB Lübeck (SR: Patrick Kessel)

Jamie Lawrence lief im eigenen Strafraum Sven Mende um, doch den Strafstoßpfiff von Schiedsrichter Patrick Kessel erhielt Lübeck nicht. Korrekte Entscheidung, denn Tommy Grupe schob den Münchener in seinen Mitspieler hinein. [TV-Bilder – ab 02:35 Minute]

Maximilian Welzmüller rutschte in eine Hereingabe und bekam den Ball an den oberen Arm. Kessel entschied auf Strafstoß, was wohl den Vorgaben entspricht. Bleibt eine Hereingabe an einem Arm in nicht ganz regelkonformer Position hängen, ist der Pfiff gewollt. [TV-Bilder – ab 02:45 Minute]

1.FC Kaiserslautern 3:1 Hallescher FC (SR: Michael Bacher)

Kenny Prince Redondo erhielt plötzlich die gelb-rote Karte. Schiedsrichter Michael Bacher signalisierte, der Lauterer habe gemeckert. Man kann hier anhand einer Einzelszene, von der keiner den genauen Wortlaut kennt, unmöglich von einer richtigen oder falschen Entscheidung sprechen. Im laufenden Spiel unterbricht aber kein Schiedsrichter wegen einer Belanglosigkeit und anhand der Reaktionen nach der Entscheidungen kann man auch gut erkennen, dass es sich bestimmt um kein freundliches „hallo“ handelte. [TV-Bilder – ab 02:00 Minute]

SC Verl 1:2 MSV Duisburg (SR: Konrad Oldhafer)

Matthias Haeder grätschte kurz vor Schluss von hinten gegen Moritz Stoppelkamp. Von Schiedsrichter Konrad Oldhafer erhielt er hierfür die gelbe Karte. Die Reaktion auf dem Platz sprach für den Schiedsrichter, aber isoliert betrachtet kommen wir hier eher zur dunkleren Farbe. Der Verler sprang mit weit angehobenem Fuß und offener Sohle in den Zweikampf und traf den Gegner an der Wade. Die Intensität war dann wieder eher nicht übermäßig, am Ende überwiegen dann aber wohl die Argumente für den Platzverweis! [TV-Bilder – ab 01:59:00 Minute]

KFC Uerdingen 1:3 TSV 1860 München (SR: Lukas Benen)

Ähnlich unscheinbar sah die nächste Szene aus: Kolja Pusch trat Richard Neudecker auf den Fuß und sah mit Verzögerung von Schiedsrichter Lukas Benen die gelbe Karte. Zuerst muss man über die viel zu späte Reaktion des Referees reden, der damit in der Folge einiges an Akzeptanz eingebüßt hatte. Dann war die Sanktion wohl zu milde: Der Tritt erfolgte recht weit oben im Bereich des Sprunggelenks, sodass Neudeckers Fuß schmerzhaft abknickte. Aktionen, die die Gelenke in Mitleidenschaft ziehen, wie z.B die Scherengrätsche, werden immer häufiger mit dem Platzverweis geahndet. Der wäre hier auch angebracht gewesen. [TV-Bilder – ab 46:20 Minute]

Türkgücü München 2:0 SV Meppen (SR: Wolfgang Haslberger)

Sebastian Maier und Alexander Sorge bekamen den Ball im eigenen Strafraum an die Hand, doch die Pfeife von Schiedsrichter Wolfgang Haslberger blieb stumm. Sorge kann man hier herausnehmen, da ihm der vom Mitspieler abspringende Ball an den Arm sprang, den er einfach nur wegziehen wollte. Anders sah das bei Maier aus, der den Ball mit dem leicht abgestreckten, aber voll unter Spannung stehenden Arm aufhielt. Hierfür hätte es Strafstoß für Meppen geben müssen. [TV-Bilder – ab 01:32:40 Minute]

Viktoria Köln 1:1 SpVgg Unterhaching (SR: Robin Braun)

Nachdem Timmy Thiele von Felix Göttlicher gefoult wurde, reagierte dieser total über und revanchierte sich mit einem Ellenbogenschlag ins Gesicht. Schiedsrichter Robin Braun nahm den Ellenbogenangriff sicher wahr, denn er zeigte die gelbe Karte. Den Zusammenhang interpretierte der Referee anscheinend völlig falsch, denn das war ein eindeutig bewusster Schlag, für den Thiele den Platzverweis hätte erhalten müssen! [TV-Bilder – ab 45:07 Minute]

Wieder waren Thiele und Göttlicher im Duell und dieses Mal war der Arbeitstag für den Kölner Stürmer wirklich beendet. Man sollte an Thieles Stelle davon ausgehen, dass der Unparteiische in der Pause vom verpassten Platzverweis in Kenntnis gesetzt wurde und man dann ganz oben auf dem Notizblock steht. Viel war das nicht, sicher war es aber völlig überflüssig, an der Seitenlinie nochmal nachzuhaken. [TV-Bilder – 02:35 Minute.

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