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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 7. Spieltag | 3. Liga

Schiedsrichter haben es nicht leicht. Sie müssen 22 Spieler im Auge behalten und haben keine Zeitlupe oder verschiedene Kamera-Einstellungen. Wir nehmen einige Szenen vom Wochenende noch einmal unter die Lupe.

Mit den Roten Karte für Dresdens Kulke, Rostocks Riedel und Torsten Frings +++ dem nicht gegebenen Strafstoß für Dresden +++ den Toren für Uerdingen und Lautern +++ sowie der Gelb/Roten Karte für Halles Papadopoulos. Am 7. Spieltag schauten wir uns sieben Szenen genauer an.

FC Ingolstadt 1:0 SG Dynamo Dresden (SR: Dr. Martin Thomsen)

In der 3. Minute stand Thomsen früh im Mittelpunkt, als er Dresdens Max Kulke mit Rot des Feldes verwies, weil Kulke die Notbremse zog. Nach einem haarsträubenden Fehlpass von Keeper Keeper Broll marschiert Bilbija auf die Abwehr zu und schickte Kutschke in den Raum. Dieser wurde von Kulke gelegt, der als letzter Mann den Abschluss verhindern wollte (TV-Bilder ab 0:25 Minute).

Eine sehr sehr harte Entscheidung hier der frühe Platzverweis, aber weil Stefan Kutschke zum Zeitpunkt des Foulspiel eine gute Abschlussposition im Strafraum und eine aussichtsreiche Torchance hat, ist die Rote Karte eine nachvollziehbare und vertretbare Entscheidung vom Schiedsrichter, da das Foul nicht ballorientiert war. Natürlich spielt der Faktor Zeit hier auch wieder eine große Rolle. In der dritten Minute einen Spieler mit Rot vom Platz zu stellen und dann als Schiedsrichter spielentscheidend einzugreifen. Nur sollte dann der Spielraum nicht zu groß werden. Die Rote letztlich eine richtige Entscheidung.

In der 80. Minute forderte Dresden Elfmeter. Marvin Stefaniak wurde im Luftduell von Gaus getroffen. (TV-Bilder ab 2:57 Minute).

Das Foul an sich ist rücksichtslos und der Ellenbogen wird gegen den Kopf als Werkzeug eingesetzt. Durch eine solche Spielweise wird die Verletzung billigend in kauf genommen und somit hätte es hier den Elfmeter und Gelb geben müssen. Fehlentscheidung!

MSV Duisburg 0:2 KFC Uerdingen (SR: Patrick Hanslbauer)

Die Gäste gingen drei Minuten nach dem Wechsel in Führung. Ausgangspunkt war ein Einwurf von rechts. Mike Feigenspan bekam das Leder umgehend wieder und brachte eine scharfe Hereingabe auf den zweiten Pfosten, wo Maximilian Sauer aus kürzester Distanz Gustav Marcussen anschießt. Ob der Ball die Hand berührt, oder nicht lässt sich aus den TV-Bildern nur schwer erkennen. Falls er sie berührt hat, hätte der Treffer nicht zählen dürfen, da jeglicher Handkontakt im Offensivbereich, egal ob Absicht nicht, immer strafbar ist. Tendenziell meinen wir, der Ball berührt wohl nur den Bauch, weshalb der Treffer anerkannt wurde. Hier muss man die Entscheidung des Schiedsrichters akzeptieren (TV-Bilder ab 2:19 Minute).

FC Hansa Rostock 5:1 Viktoria Köln (SR: Franz Bokop)

Zehn Minuten vor Ende der Partie. Das Spiel war längst entschieden, als Rostocks Torschütze Julian Riedel direkt vor dem Keeper seinen Gegenspieler in den Rücken stieß. Der fällt und dann ist die Rote Karte unstrittig, wenn auch brutal hart. Bokop fragt:

„Was soll ich machen“?

Als die Viktoria nach dem Ballverlust von Bentley Bahn ein einziges Mal in den Sechzehnmeterraum kam, wusste sich Julian Riedel nicht anderes zu helfen, als seinen Gegner durch ein Foulspiel im Strafraum zu Fall bringen, vor seinem Torhüter, der im Zweifel den Ball hätte locker abfangen können. Die Rote Karte letztlich eine richtige Entscheidung vom sehr gut leitenden Schiedsrichter (TV-Bilder ab 3:44 Minute).

SV Meppen 3:2 1. FC Kaiserslautern (SR: Robin Braun)

Fragezeichen gab es beim 1:1 durch Lautern Hendrick Zuck. Nach einer Ecke von Marlon Ritter klärte der SV Meppen nicht gut. Hendrick Zuck kam außerhalb des Strafraums in halblinker Position an die Kugel und brachte mit einem strammen flachen Schuss aus 22 Metern das Spielgerät in der rechten Torecke unter. Ob sich Kraus allerdings im Sichtfeld des Keepers im Abseits befand, können die TV-Bilder zwar nicht eindeutig belegen. Tendenziell geht er nicht wirklich zum Ball, sondern steht einfach nur da. Daher war für uns der Treffer regelkonform (TV-Bilder ab 1:25 Minute).

Anscheinend weil Meppens Coach Torsten Frings einen Ball auf das Spielfeld geschlagen hat, wurde er von Schiedsrichter Robin Braun mit der roten Karte des Feldes verwiesen. Einen bildlichen Beleg dafür gibt es nicht, jedoch wird dies schon von Assistent Kevin Domnick beobachtet worden sein, dann ist es für dieses Delikt die richtige Entscheidung (TV-Bilder ab 2:01:47 Minute).

VfB Lübeck 2:3 Hallescher FC (SR: Patrick Glaser)

In der Schlussphase der Partie wurde es hektisch. Nach der 3:2-Führung sah zunächst Halles-Torschütze Gelb, ehe der nur Minuten zuvor bereits verwarnte Antonios Papadopoulos beim Torjubel mit den Kollegen die Eckfahne zertrümmerte und dafür vollkommen richtig seine zweite Verwarnung sah. Zunächst versuchte Reader, das obere Teil wieder in den Rasen zu stecken, doch Glaser monierte, dass diese nun nicht mehr das erforderliche Mindestmaß von 1,50 Meter hat, wurde die Partie unterbrochen bis eine neue Eckfahne besorgt wurde. So kam es zur zehnminütigen Nachspielzeit.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

    1. Wolfram Büchner

      Ich gehe ja grundlegend auch mit, dass man den Elfer aus der Perspektive des Schiris und der vorhandenen Dynamik ohne Zeitlupe geben kann. Aber es war ein Zweikampf um den Ball, bei dem der Dresdner zu langsam war und es eine leichte Berührung gab. In der Hintertorkamera (wurde die für die Bewertung hier gesehen?) sieht es sogar eher nach einer Schwalbe aus. Das Fallen des Angreifers setzt dort gefühlt vor dem Kontakt ein. Eine stringente Linie in der Spielleitung war es dann aber definitiv nicht, anschließend wurden eindeutigere Situationen als „kein Foul“ bewertet, wie etwa das klare Foul an der Strafraum Grenze ein paar Minuten später oder eben der beschriebene Ellbogencheck.

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