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Warum es Casemiro ein bisschen übertrieb

Lange sah es in Madrid nach einem sicheren Finaleinzug von Manchester City aus, ehe ein Doppelschlag von Real die Engländer in die Verlängerung zwang. Dort entschied ein Elfmeter die Partie zugunsten der Spanier, die jetzt auf Liverpool treffen.

Das Rückspiel im Halbfinale der Champions League zwischen Real Madrid und Manchester City sollte lange nicht die Fußballkunst des Hinspiels bereithalten. Im Gegenteil: Hässlich ging es zu, nachdem Casemiro Kevin de Bruyne mit einer Scherengrätsche von hinten attackierte, aber glücklicherweise seinen Gegenspieler nicht allzu heftig traf. Schiedsrichter Daniele Orsato beließ es mit Blick auf die frühe Spielminute und das weitere Spielmanagement bei einer Ermahnung. Viele City-Spieler nutzten das zu Reklamationen, in deren Folge Luka Modric und Aymeric Laporte aneinander gerieten und jeweils die gelbe Karte sahen.

Zuerst muss man über das ursprüngliche Foulspiel sprechen: Eine Scherengrätsche von hinten ist mit erhöhter Gefährlichkeit verbunden, während der Ball komplett unerreichbar bleibt. Hier hätte es die Verwarnung geben müssen. So hätte auch das Rudel verhindert werden können, das mit zwei Verwarnungen aber korrekt abgestraft wurde. Laporte fasste hier Modric, der Auslöser der Auseinandersetzung war, zwar ins Gesicht. Das ist aber lediglich als Unsportlichkeit zu sehen, was zwar kein Beispiel für den Amateurbereich ist, bei den Profis aber die gängige Auslegung darstellt.

Nach einiger Hektik war Real Madrid die bessere Mannschaft, ohne aber Durchschlagskraft zu entfalten. City fiel bis dahin lediglich durch Zeitspiel auf, auf welches Orsato auch immer wieder hinwies. Dann war es Casemiro, der gegen Phill Foden taktisch hielt. Orsato ließ den Vorteil laufen, zog dann aber keine Karte nach. Das wäre soweit okay gewesen, wenn der Madrilene noch nicht auffällig gewesen wäre, da man für taktische Foulspiele keine Karte nachzieht. Allerdings wäre die Verwarnung aufgrund wiederholter Vergehen angebracht gewesen. Kurz vor der Pause ging Kyle Walker noch robust in den Zweikampf mit dem aufs Tor zulaufenden Vinicius. Der Unparteiische ließ weiterlaufen und handelte damit völlig korrekt, denn das war ein handelsüblicher Körpereinsatz.

Nach der Pause sahen die Zuschauer eine Viertelstunde Leerlauf. Dani Carvajal weckte so manche Spieler dann wieder auf, als er gegen de Bruyne zu spät kam und diesen resolut zu Boden brachte. Die Verwarnung war folgerichtig. Wenig später fiel dann das erste Tor, welches Ryad Mahrez für City erzielte. Verwarnt wurde dann auch Eder Militao, der Jack Grealish per Beinstellen am Eintritt in den Strafraum hinderte. Grealish war es dann auch, der die Partie fast entschieden hätte, Ferland Mendy klärte aber auf der Linie. So war es dann Rodrygo vorbehalten, das Spiel zu drehen und Real Madrid mit zwei Toren in die Verlängerung zu führen. Vor dieser erhielt allerdings noch Federico Valverde die gelbe Karte, nachdem er Fernandinho über die Klinge springen ließ. Korrekte Entscheidung!

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Nachdem die Ordnungskräfte einen Flitzer vom Feld führten, konnte die Verlängerung dann auch starten.
Es folgte gleich die entscheidende Szene, als Ruben Dias Karim Benzema im Strafraum von den Beinen holte. Orsato pfiff sofort und entschied auf Strafstoß für Madrid. Absolut richtig, da Dias den Ball verfehlte und seinen Gegner nur am Fuß traf. Der Gefoulte ließ sich die Chance nicht entgehen und erhöhte auf 3:1. So musste City nun ein Tor erzielen und Pep Guardiola brachte Raheem Sterling, der sich aber gleich mit einer heftigen Grätsche gegen Rodrygo einfügte und zurecht verwarnt wurde. Vor Ende der ersten Halbzeit der Verlängerung hatten die Gäste aber nochmal die Riesenchance, um das Gesamtergebnis zu egalisieren, Fernandinho verfehlte das Tor aber knapp. In der zweiten Halbzeit der Extrazeit waren einige Akteure mit ihren Kräften am Ende und es passierte nicht mehr fiel. Bei einem Konter von Real holte sich Oleksandr Zinzhenko noch die gelbe Karte, nachdem er den starken Rodrygo foulte.

Dann war es vollbracht und Real Madrid erreichte mit einem 3:1-Sieg nach Verlängerung schließlich spektakulär das Finale der Champions League und trifft dort auf Jürgen Klopp‘ Team vom FC Liverpool. 

Fazit: Schiedsrichter Daniele Orsato war mit seiner gleichzeitig ruhigen, sowie autoritären Art jederzeit Herr der Lage. Einziger Makel ist, dass Casemiro das Spiel nicht ohne Verwarnung beenden darf.

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