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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen | Nachholspiele

[fs] Gestern standen insgesamt drei Nachholspiele auf dem Plan. Im badischen Zweitligaderby hatte der Unparteiische zwei knifflige Strafraumszenen und eine regeltechnische Besonderheiten zu bewerten, während in der 3. Liga ein Strafstoß, ein spielentscheidender, falscher Eckstoß und wie Türkgücü München von der Handspielregel profitierte, analysiert werden.

2. Liga | Karlsruher SC 0:1 SV Sandhausen (SR: Marco Fritz)

20. Minute: Kyoung-Rok Choi spielte einen Pass in die Schnittstelle zum knapp im Abseits stehenden Philipp Hofmann und wurde in diesem Moment von Aleksandr Zhirov von den Beinen geholt. Assistent Marcel Pelgrim ließ die Angriffsphase laufen und hob dann die Fahne, sodass auf Abseits entschieden wurde. Rein regeltechnisch war diese Entscheidung nicht korrekt, da eine Abseitsstellung erst strafbar ist, wenn der Spieler eingreift. Damit war das Foulspiel das erste Vergehen, welches bei zwei Vergehen verschiedener Mannschaften eigentlich zu ahnden ist. Praktikabel ist das in solchen Situationen allerdings nicht, da hier die Anweisung, das Spiel bis zum Ende der Angriffsphase laufenzulassen, entgegensteht. Damit war das eine von jedem akzeptierte Situation, die streng genommen nicht regelkonform war.

56. Minute: Daniel Gordon stellte im eigenen Strafraum den Körper in die Schussbewegung von Pascal Testroet und erwischte diesen am Knie. Schiedsrichter Marco Fritz ließ das Spiel weiterlaufen und auch VAR Thorben Siewer griff nicht ein. Das Ziel war hier zumindest nicht das aktive Spielen des Balles und der Kontakt war auch Ursache für den Sturz. Damit wäre ein Strafstoß zumindest im Bereich des Möglichen gewesen. Allerdings kam die aktive Bewegung eben auch vom Sandhäuser, der damit eben auch selbst aktiv war. Die extrem großzügige Linie des Unparteiischen war dazu ein weiterer Faktor, warum die Entscheidung, weiterspielen zu lassen, vertretbar war. [TV-Bilder – ab 2:35 Minute]

63. Minute: China Okoroji ließ Fabian Schleusener im eigenen Strafraum auflaufen, Schiedsrichter Fritz ließ jedoch wieder weiterlaufen. Dieses Mal recht eindeutig zu Recht, da der Sandhäuser den Ball schon in seinem Besitz hatte. Er stellte seinen Körper zwar schon etwas resolut rein, übertrieb es dabei aber nicht. Korrekte Entscheidung!

3. Liga | FSV Zwickau 1:0 Viktoria Köln (SR: Florian Lechner)

Zwickaus Last-Minute-Torschütze Lokotsch spitzelte den Ball ins Toraus. Schiedsrichter Lechner gab aber Ecke! Die Ecke hätte es aber natürlich nicht geben dürfen!

Bei einem Zweikampf zwischen Lars Lokotsch und Marcel Risse entschied Schiedsrichter Florian Lechner auf Eckstoß für Zwickau. Nach diesem traf Lokotsch zum entscheidenden Tor, was extrem unglücklich war, da es den Eckstoß nicht geben dürfte, weil der Torschütze zuletzt am Ball war. [TV-Bilder – ab 2:06 Minute]

Hallescher FC 1:0 Türkgücü München (SR: Dr. Riem Hussein)

Im Anschluss einer Ecke schoss Jan Shcherbakovski aufs Tor, der Ball wurde von Chato  im Strafraum mit der Hand geblockt. Schiedsrichterin Hussein gab zu Recht keinen Elfmeter, da der Ball aus kürzester Distanz von einem Mitspieler unerwartbar an dessen Arm springt. Hier spricht die Regel davon, wenn man bei einer Klärungsaktion des Mitspielers der Ball unabsichtlich an den Arm bekommt, ist es kein strafbares absichtliches Handspiel. [TV-Bilder – ab 1:50 Minute]

Alexander Sorge rutsche Julian Guttau im eigenen Strafraum in den Weg und holte diesen von den Beinen. Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein entschied auf Strafstoß für Halle und lag damit eindeutig richtig. [TV-Bilder – ab 1:19 Minute]


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