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Aufstieg geschafft: Timo Gansloweit pfeift Regionalliga


Timo Gansloweit pfeift ab kommender Saison Regionalliga. © Privat

Seit Jahrzehnten ist Dortmund fußballerisch erstklassig. Doch wann schafft es mal ein Schiedsrichter in die Eliteklasse? Timo Gansloweit ist auf dem besten Weg dahin.

Timo Gansloweit war in den letzten beiden Spielzeiten der beste Oberliga-Schiedsrichter und führte die Beobachtungsliste an. Nach Saisonende bekam der 22-Jährige vom SC Husen-Kurl nun die Bestätigung künftig Spiele in der Regionalliga leiten zu dürfen.

Im Interview mit den „Ruhrnachrichten“ (RNplus) blickt er auf das Schiedsrichterwesen, erläutert wie aufwendig die Schiedsrichterei ist, welche Regeln besonders schwierig sind, warum der Signal-Iduna-Park für ihn ein ganz besonderes Stadion ist und ob er von der Bundesliga träumt.

Ruhrnachten (RN): Die erste Frage, die man einem Schiedsrichter in diesen Zeiten stellt, ist immer: Warum zur Hölle wollten Sie Schiedsrichter werden?

Timo Gansloweit: (lacht) Das ist tatsächlich eine gute Frage. Als Spieler war ich nicht besonders und mein Opa hat mir damals immer gesagt: Du solltest Schiedsrichter werden. Mein Onkel war Schiedsrichter, meine Schwester auch, die haben aber beide recht schnell wieder aufgehört. Ich hab’s durchgezogen.

RN: Können Sie sich noch an ihr erstes Spiel erinnern?

Timo Gansloweit: Natürlich! Das war ein F-Jugend-Kreispokalspiel in Hörde, 2011. Da war ich 16 und es gab tatsächlich schon pöbelnde Eltern. Das Spiel war relativ spannend für F-Jugend-Verhältnisse, es ging kurz vor Schluss für Hörde aus. Da habe ich dann direkt die ersten Sprüche kassiert auf dem Weg zur Kabine. Ein Vater hat mir geraten, lieber aufzuhören. Das war natürlich nicht besonders motivierend. Es hat aber Spaß gemacht. Ich hatte am Anfang mit Thorsten Jerimin auch einen Super-Betreuer. Außerdem waren und sein meine Eltern auch oft dabei. Mein Opa stand damals am Platz. Mit dem Rückhalt der Familie habe ich mir gedacht: Das ist was für mich.

RN: Hatten Sie zu Beginn sofort die Ambitionen, höher zu pfeifen?

Timo Gansloweit: Ich glaube, einen Traum hat jeder, sonst würde man nicht anfangen. Mich lachen dafür mittlerweile alle aus, aber ich habe früher immer gesagt: Irgendwann mal Landesliga pfeifen wäre schon schön, weil man da nicht mehr alleine rausfährt, sondern zu dritt. Und seitdem geht es immer so Schritt für Schritt und viel weiter denke ich auch nicht voraus, weil ich über mein Landesliga-Ziel schon hinaus bin.

RN: Wann haben Sie gemerkt: So schlecht bin ich offenbar nicht? Im Gegenteil ich bin sogar ziemlich gut?

Timo Gansloweit: Nach meinen ersten drei Spielen hat mein Betreuer mir eine Vier gegeben, da war ich nicht so gut (lacht). Es war dann mehr das Feedback, was ich auf dem Platz bekommen habe. Jemand, der nur Stress auf dem Platz hat, merkt schnell, dass es nichts für ihn ist. Ich habe in der Jugend gepfiffen, da kam ich immer super bei den Teams und Trainern an. Ganz viele haben mich dann immer gefragt: Wann pfeifst du denn mal höher? Daraufhin habe ich den damaligen Ansetzer Chris Winter angeschrieben und gefragt, ob ich nicht mal Senioren pfeifen könnte. Da war ich gerade 17. Er hat mich dann nach Einwilligung meiner Eltern zu einem B-Liga-Spiel mit Beobachter angesetzt. Und der sagte: Das sieht super aus. 

RN: Und dann ging es so richtig los?

Timo Gansloweit: Man macht sich erstmals so einen kleinen Namen, fährt mal als Assistent irgendwo mit und bekommt gutes Feedback und irgendwann merkt man: Ok, ich bin vielleicht gar nicht so schlecht in diesem Hobby. Es gab dann eine Woche, in der ich von Montag an vier Kreispokalspiele gepfiffen habe. Donnerstag war ich in Westrich auf einem Ascheplatz, es hat geschüttet wie aus Eimern, da waren ganz viele, die ein bisschen was zu sagen hatten, am Platz, kamen nach dem Spiel in die Kabine und fragten: Willst du nicht mal irgendwann höher pfeifen? Natürlich wollte ich das. Ich durfte dann direkt am nächsten Tag ein Bezirksliga-Spiel pfeifen. Auch unter Beobachtung. Das lief auch super. Und da war für mich klar, es geht höher.

RN: Haben Sie ein Schiedsrichter-Vorbild?

Timo Gansloweit: Nein, das finde ich auch schwierig. Man muss als Schiedsrichter seinen eigenen Weg finden. Man kann sich natürlich von allen etwas abgucken. Ich bin damals als Jungschiedsrichter oft mit Verbandsschiedsrichtern rausgefahren. Man bekommt von allen Tipps und muss für sich das Beste rausfiltern. Aus der Bundesliga finde ich Manuel Gräfe mit seiner Ruhe und Gelassenheit super, er ist der beste Schiedsrichter. Aber diese Ruhe kommt halt auch erst mit der Erfahrung.

RN: Kommt so eine Gelassenheit bei allen Fußballern an?

Timo Gansloweit: Ich bin eigentlich ein relativ entspannter Schiedsrichter, es dauert lange, bis ich mal aus der Haut fahre. In hitzigen Spielen habe ich diese Schutzreaktion, dass ich mich runterfahre. Das kommt tatsächlich bei vielen Spielern an, bei einigen aber auch nicht. Das ist dieses Schwert, was du als Schiedsrichter hast: Man hat halt 22 Leute plus Trainer, Co-Trainer, Betreuer usw, die reagieren alle anders, das ist bei Menschen ist so. Wenn ich zu dem einen hingehe und dem auf die Schulter klopfe sagt der vielleicht: Ok, ich höre auf! Der andere sagt: Lassen sie mich los! Das ist schwierig einzuschätzen ab und zu.

RN: Wird es einfacher, wenn man höher pfeift?

Timo Gansloweit: Es wird anders, aber nicht einfacher. Das Spiel wird schneller. Für mich persönlich macht es das tatsächlich einfacher, weil ich schon immer eine relativ weite Regelauslegung hatte und das in höheren Ligen gut ankommt, aber man muss sich komplett anders verhalten als zum Beispiel in der Landesliga. Wenn ich zum Beispiel in der Westfalenliga 1 unterwegs bin, in Ahaus oder Coesfeld und da einen Spieler duze, dann fragt der mich, warum ich ihn duze. Wenn ich in Erkenschwick sage: „Gehen Sie weg!“ Dann lacht der mich aus. In der Oberliga ist der Umgang ein bisschen rauer, aber trotzdem respektvoll.

RN: Gibt es ein Erfahrungs-Wiki für Schiedsrichter wo man so etwas vorher nachlesen kann?

Timo Gansloweit: Nein, das geht nur über persönliche Erfahrungen. Es bringt mir auch nichts, einem Schieri zu sagen: Wenn du da bist, kannst du den oder den nicht duzen. Du musst deine eigenen Erfahrungen machen, es kommt ja auch stark auf die Persönlichkeit an oder was er darstellt. Wenn ein anderen Schiedsrichter nach Ahaus fährt und da duzt und die kommen damit super klar, das kann ja auch passieren.

RN: In den Juniorenspielen haben Sie in der vergangenen Saison nur eine Rote Karte verteilen müssen, in den Seniorenspielen aber fünf! Geht es da roher zur Sache?

Timo Gansloweit: Ja, schon. Ich bin, wenn ich auf meine Statistiken gucke, aber am Bodensatz der Roten Karten. Ich gebe nicht oft Rot. Diese Saison war es tatsächlich in der A-Jugend-Bundesliga eine Notbremse. Da passiert sonst eigentlich nichts, die spielen da einfach richtig geilen Fußball, es macht Spaß, zuzugucken. In der Oberliga waren es drei grobe Foulspiele und zwei Notbremsen, da geht es für die Spieler selbst um mehr, es kommen auch mehr Zuschauer.

RN: Wie stark beeinflusst das Schirileben ihr privaten Leben?

Timo Gansloweit: Tatsächlich sehr. Ich bin bei der Polizei und arbeite im Schichtdienst. Das heißt, ich muss mir meine Schichten so legen, dass ich am Wochenende meine Spiele leiten kann, das ist in der Jugend-Bundesliga gar nicht so einfach, weil wir ja auch oft zwei Tage unterwegs sind. Dann wird es schwierig mit dem Dienst. Ich habe halt zwei freie Tage in der Woche und die legt man sich dann so, dass es mit dem Pfeifen klappt und da bleibt dann natürlich alles andere auf der Strecke. Es ist schon schwierig. Ich muss ja nach dem Dienst auch noch Laufen oder ins Fitnessstudio gehen. Man muss da also wirklich Spaß dran haben, damit man das so durchzieht.

RN: Also bleibt kaum Zeit für was anderes?

Timo Gansloweit: Naja, man nimmt sie sich dann halt. Ich nehme mir halt auch mal ein Wochenende frei, sonst gehen die Freunde oder die Familie auf die Barrikaden. Mit einer Freundin ist es auch schwierig, eine Beziehung ist schon dran gescheitert, weil sie das nicht verstanden hat.

RN: Bundesliga-Schiedsrichter – wäre das mit dem Beruf überhaupt vereinbar?

Timo Gansloweit: Man darf in der Bundesliga ja nur pfeifen, wenn man auch einen Beruf hat. Viele Schiedsrichter sind sogar Polizisten. Grundsätzlich unterstützt mich meine Ausbildungsleitung und die Polizei in Dortmund generell sehr. Ich bekomme Sonderurlaub für meine Lehrgänge. Das ist schon sehr gut, was die machen, weil sie es einfach gut finden. Aber ich komme zum Beispiel nicht in die Sportförderung, weil Schiedsrichtern nicht als Leistungssport anerkannt ist. Das ist ein bisschen blöd, weil man dann ein bisschen mehr Raum hätte. Wenn man in der Bundesliga pfeift, ist es so, dass man meistens nur halbtags in Bereichen wie zum Beispiel der Pressestelle arbeitet. Es gibt also schon Modelle.

RN: In der kommenden Saison pfeifen Sie erstmals Regionalliga. Ist man vor einer Premiere in einer Klasse besonders aufgeregt?

Timo Gansloweit: Ja, total, weil man nicht genau weiß, was auf einen zukommt. Mein erstes Oberliga-Spiel war Kaan-Marienborn gegen Bielefeld II. Im ersten Jahr ist es schon ein Kampf, sich zu etablieren, weil die Teams bei Neulingen viel probieren. In der unteren Klassen ist das noch nicht so. Außerdem gibt es in der Oberliga erstmals einen eingeschworenen Schiedsrichter-Haufen von 24-25 Kollegen.

RN: Sprechen sich die Schiedsrichter untereinander ab?

Timo Gansloweit: Wir haben viele Lehrgänge, da quatscht man schon über die Teams, das kann man nicht abstreiten, weil aber auch immer wieder dieselben Spieler auffallen. In jedem Team hat man so zwei, drei da könnte man schon beim Einlaufen einmal Gelb geben. Da spricht man natürlich drüber. Aber es ist nicht so, dass man vorbehalten in ein Spiel geht. Das beste Beispiel ist, wenn man einem Spieler im letzten Spiel Rot gegeben hat. Der Spieler kann sich immer an dich erinnern. Ich habe das aber nicht auf dem Schirm. 

RN: Aber ganz unvoreingenommen kann man nicht in ein Spiel gehen, wenn man weiß, da pöbelt einer immer wieder oder?

Timo Gansloweit: Das Problem ist: Man ist immer noch ein Mensch. Ich sage immer ganz ehrlich zu den Spielern: Wer mich schon in der zweiten Minute anschreit, kann doch nicht erwarten, dass das dann 88 Minuten lang für ihn läuft. Das ist unterbewusst im Menschen. Wenn jemand die ganze Zeit nervt, hat man irgendwann keine Lust mehr. Ich finde, das vergessen viele Spieler.

RN: Das Ziel kann für einen wie Sie nur die Bundesliga sein oder? Will man da angesichts der anstrengenden Debatten überhaupt hin?

Timo Gansloweit: Also das Ziel Bundesliga auszurufen mit 22 ist natürlich etwas schwierig. Ich glaube aber, jeder Fußballer möchte dahin und jeder Schiedsrichter auch, weil es einfach das Oberhaus ist. Vor 80.000 in Dortmund zu stehen – was ich jetzt nicht dürfte – das ist schon einfach ein Traum. 

RN: Und die anstrengenden Diskussionen?

Timo Gansloweit: Man hat jetzt nicht andere Debatten als unten. Ok, sie sind etwas größer. Ich hatte ja meine erste große Debatte bei der Großkreutz-Geschichte bei der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft und ich glaube, man stumpft da irgendwann ein bisschen ab. Am Ende ist alles nur Fußball, auch wenn man nicht vergessen darf, dass es im Oberhaus um sehr viel Geld geht. Aber im Großen und Ganzen geht es gerade ja nicht mehr gegen die Schiedsrichter, sondern gegen das ganze System. Es gibt immer Verrückte, die auf Facebook persönlich werden, aber grundsätzlich wüsste ich nicht, warum ich den Traum deshalb nicht träumen sollte.

RN: Sind Sie eher froh, dass Sie in den unteren Ligen noch keinen VAR haben?

Timo Gansloweit: Der VAR ist im Moment noch in einer Erprobungsphase. Man muss das weiterentwicklen. Schwarz-Weiß-Entscheidungen sind einfach. Aber bei solchen Sachen wie bei Bremen – Bayern im DFB-Pokal: Das sind halt Ermessens-Entscheidungen. Beim Handspiel etwa sind es fünf Faktoren, die immer gegeneinander argumentiert werden können. Bei Weigls Handspiel gegen Schalke hätte man aus meiner Sicht nicht eingreifen müssen. Aber wenn man es sich mit den Kriterien anguckt, kommt man am Ende bei einer Handspiel-Entscheidung raus, obwohl das niemand haben will. 

RN: Wäre das dann wohl eine große Umstellung?

Timo Gansloweit: Ich pfeife ja nicht mit VAR, deshalb kann ich nur sagen, was ich auf den Lehrgängen aufschnappe. Aber wenn man Schiedsrichter ist, weiß man: Das klappt nicht, dass du plötzlich etwas weiterlaufen lässt, was du vorher jahrelang gepfiffen hast, nur um den VAR entscheiden zu lassen. Du pfeifst dein ganzes Leben lang deine Spiele und Entscheidungen kommen nicht aus dem Kopf, die kommen aus dem Bauch. Wenn ich auf dem Platz stehe und das Gefühl habe, ich muss jetzt pfeifen, dann pfeife ich. Ich würde sagen: Man kann nicht auf einem Platz mit 80.000 Zuschauern im Rücken stehen und sagen: Hmmm…das pfeife ich jetzt lieber erstmal nicht.

RN: Sollte man sich als Schiedsrichter nach dem Spiel öffentlich stellen?

Timo Gansloweit: Ich finde, schon alleine um das Schiedsrichterwesen ein bisschen transparenter zu machen, ist das ein Super-Mittel. Ich bin nach meinen Spielen immer bereit für ein Gespräch. Da erkläre ich auch ganz gerne mal Entscheidungen, weil es auch da nicht immer schwarz oder weiß gibt. Man pfeift manchmal auch eine Kleinigkeit weg, wenn man vorher fünf, sechs Entscheidungen für die andere Mannschaft drin hatte. Das verstehen viele nicht, aber wenn ich es hinterher erkläre, ist das ok. Ich finde es auch gut, wenn nach dem Spiel in der Bundesliga zum Verständnis der Leute Entscheidungen erklärt werden.

RN: Viel wurde in dieser Saison über die Handspielregel diskutiert. Ist sie zu kompliziert?

Timo Gansloweit: Die Regel ist nicht gut, ich habe aber auch keine Ahnung, wie man es sonst machen soll. Man kann nicht sagen: Hand ist Hand, weil dann schießen die Spieler einfach gegen die Hand. Jetzt soll es ja die 12-bis-3-Uhr-Regel geben, aber auch die wird zu Diskussionen führen. Das Problem ist: Wir kriegen auf den Lehrgängen viele Videos gezeigt. Da schult man im Endeffekt sein Auge für. Es ist aber ganz oft eine Glücksentscheidung. Man sieht, der Ball geht an die Hand und am Ende kommt die Entscheidung aus dem Bauch – mit den ganzen Indikatoren im Hinterkopf. Ich hatte in dieser Saison eine Handspielphase mit sechs Handspielen in fünf Spielen – da kann ich trotzdem dreimal daneben gelegen haben. Ich kann die Spieler auch verstehen, wenn sie da sauer sind. Aber da können wir nichts für.

RN: Wie zufrieden sind Sie mit Anerkennung und Verdienst auf dem Niveau?

Timo Gansloweit: Ich bekomme für ein Oberliga-Spiel 60 Euro. Dafür würden sich einige Oberliga-Spieler noch nicht mal die Schuhe schnüren. Mit der Anerkennung ist es in dem Bereich, in dem ich gerade bin, wirklich schwierig. Wir kommen nur in die Presse, wenn wir Scheiße gebaut haben, oder wenn irgendjemand meint, wir hätten Scheiße gebaut. Ansonsten erwähnt uns ja keiner. Insofern ist es im Moment wenig Anerkennung und wenig Verdienst. Aber man erfährt viel Anerkennung im Schiedsrichterwesen selbst. Mein Freundeskreis hat sich auch dahingehend entwickelt. Mein bester Kumpel ist mein Assistent.

RN: Guckt man als Schiedsrichter Fußballspiele anders?

Timo Gansloweit: Man guckt schon anders, vielleicht rationaler. Als ich früher auf der Süd stand und mich über Schiedsrichter aufgeregt habe, da hatte ich halt diese Ansicht noch nicht. Jetzt weiß man, wie schwer ist und dass es meistens auch richtig war. Das Interesse hat sich bei mir aber auch ein bisschen gewandelt. Ich hatte bis 2012 eine Dauerkarte bem BVB. Dann bin ich eine zeitlang mit Schiri-Karten reingegangen. Diese Saison war ich noch zweimal da. Das ebbt ab. Man wird weniger Fan, mehr Schiedsrichter.

RN: Darf man als Schiersrichter einen Lieblingsklub haben?

Nein, eigentlich nicht. Das verliert sich auch so ein bisschen. Aber wenn ich ein Spiel pfeife, spielt ohnehin rot gegen blau oder schwarz gegen gelb. Und in seiner eigenen Stadt darf man eh nicht pfeifen.

RN: Wie schade ist es, dass der Traum eines Bundesliga-Spiels im Signal-Iduna-Park für Sie nie in Erfüllung gehen wird?

Timo Gansloweit: Schon ein bisschen. Es ist das schönste Fußball-Stadion in Deutschland und ich glaube, dass auch jeder Schiri da gerne reingeht, obwohl es manchmal eine extreme Drucksituation ist. Aber es gibt auch viele andere schöne Stadien in Deutschland. Und bei so vielen Dortmund-Fans, die ich in meiner Umgebung habe, ist es vielleicht auch besser, dass es nicht möglich ist.

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