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Bayern kassiert trotz Mega-Moral bittere Pleite in der Champions League

Was für eine Moral, was für eine bittere Pleite! Der FC Bayern München hat im Hinspiel des Viertelfinals der Champions League gegen Paris Saint-Germain eine Niederlage kassiert. Nach Schlusspfiff stand ein 2:3 (1:2) zu Buche.

Von: Simon Schmidt; Diese Analyse stellt die erlebte Sicht des Autors dar

FC Bayern München 2:3 PSG Paris St. Germain 

Mit der Spielleitung der Neuauflage des Finals des vergangenen Jahres wurde der Spanier Antonio Mateus Lahoz beauftragt. Ihm assistierten Pau Cebrian Devis und Roberto Diaz Perez del Palomar. Als Vierter Offizieller fungierte Javier Estrada Fernandez. Die spanischen Videoassistenten Alejandro Jose Hernandez Hernandez und Ricardo de Burgos beobachten am Bildschirm das Geschehen in der Allianz Arena.

Die Neuauflage des Finals 2020 begann direkt temporeich. Die Bayern hatten die erste Chance schon in der 2. Minute. Nach einer Ecke rettete die Latte für PSG. Die Gäste zeigten sich überhaupt nicht beeindruckt und konterten direkt. Über die rechte Seite kam der Ball zu Neymar, der eine sehr große Lücke in der Bayern Abwehr aufriss und perfekt querlegte auf Mbappe. Der kam aus sehr guter Position zum Abschluss und machte mit einem sehr zentralen Schuss das 1:0 für Paris. Neuer sah beim Abschluss des Franzosen nicht gut aus. Die Bayern verkrafteten den frühen Rückstand gut und spielten sofort wieder nach vorne. Nach 7 Minuten bekamen sie einen sehr guten Freistoß aus 19 Metern, Kimmich setzte diesen allerdings in die Mauer. Und dann hatte Müller die riesen Chance auf den Ausgleich in der 9. Minute als Kimmich einen Abpraller zu ihm köpfte und er den Ball nur schwach auf das Tor von Keylor Navas brachte. Es blieb beim 0:1 Rückstand aus Sicht der Bayern. In der 12. Minute lag der Ball wieder im Tor der Bayern, der deutsche Draxler durfte zunächst jubeln doch die Fahne von SRA 1 Devis ging sofort hoch. Bei der Entstehung stand Mbappe knapp im Abseits. Nach 18 Minuten hatte die Bayern wieder eine sehr gute Torchance! Eine Freistoßflanke aus dem Mittelfeld landete bei Goretzka, der aber ebenfalls per Kopf aus wenigen Metern an Navas scheiterte. Die Münchner waren nun klar das bessere Team und drängten auf den Ausgleich. Nachdem der Titelverteidiger viele gute Chancen auf den Ausgleich nicht nutzte kam es in der 28. Minute doppelt bitter! Marquinhos machte das 2:0 ohne Probleme alleine vor Neuer, weil die Bayern Abwehr aufrückte, Süle aber das Abseits auflöste. Wieder eine korrekte Entscheidung von SRA 1 Devis. In der 35. Minute sah Hernandez für ein Foul gegen Dagba Gelb als er sich in dessen Laufweg stellte. Eine harte Entscheidung der Pariser Gegenspieler machte da ein bisschen mehr draus als es eigentlich war. Die Bayern störte das eher weniger kurz darauf machten sie endlich das 1:2 aus Münchner Sicht. Eine perfekte Flanke von Pavard erreichte im Paris Strafraum Eric Maxim Choupo-Moting, der schön einköpfte. Und die Münchner machten weiter und spielten auf den Ausgleich. Gerade Davies, der für den angeschlagenen Goretzka in die Partie kam, brachte richtig viel Tempo auf Seiten der Bayern rein. Am Ende ging es mit einem für die Bayern sehr unglücklichen 1:2 in die Kabinen der Allianz Arena.

Der deutsche Rekordmeister kam wieder sehr motiviert aus der Kabine und hatte in der 48. Minute schon die nächste Gelegenheit auf den Ausgleich, die Verteidigung von PSG konnte wieder mit vereinten Kräften klären. 4 Minuten später hatte Sane eine weitere starke Chance. Der Deutsche traute sich allerdings nicht zu schießen und legte lieber quer, der Pass erreichte aber keinen Mitspieler. Das 2:2 in der 60. Spielminute war nur eine Frage der Zeit und absolut verdient. Eine perfekte Freistoßflanke von Kimmich erreichte Müller perfekt im PSG-Strafraum, der den Ball unhaltbar für Navas ins lange Eck köpfte. In der 62. Minute sah Julian Draxler Gelb für ein Foul an Pavard, im Hinblick auf die Verwarnung für Hernandez in der ersten Halbzeit dann eine vertretbare Entscheidung. Die Bayern waren in der Partie komplett überlegen und hatten auch deutlich mehr Ballbesitz, doch in der 68. Minute verlor Alaba den Ball im Mittelfeld und Paris traf im direkten Gegenzug wieder zum 3:2. Mbappe drang mit dem Ball in den Münchner Strafraum ein und tunnelte dann Boateng zur erneuten Führung für Paris. Ein weiterer bitterer Gegentreffer für die Bayern. Kurz darauf hatten die Bayern wieder eine Möglichkeit auf den Ausgleich, die Choupo-Moting aber nicht nutzen konnte. Im direkten Anschluss sah Kimmich für sehr aktive Proteste Gelb. Kaum zwei Minuten später griff sich Lahoz wieder in die Tasche, dieses Mal sah Boateng nachträglich Gelb für ein Foul an Neymar, welches der spanische Referee als rücksichtslos bewertete. Wieder eine vertretbare Entscheidung. Der Titelverteidiger war auch nachdem erneuten Rückstand wieder das bessere Team, tat sich aber unglaublich schwer vor dem gegnerischen Tor. 4 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte Alaba die nächste Chance für die Münchner, sein Schuss aus ca. 15 Metern ging knapp am Tor vorbei. In der 87. Minute hatte Müller den Ausgleich auf dem Fuß, doch auch sein Schuss geht am Tor vorbei. In der 89. Minute wollten die Bayern einen Strafstoß, weil ein Pariser Spieler gleich mit beiden Händen am Boden liegend einen Ball von Müller in den Strafraum blockte. Lahoz ließ weiterspielen und gab Choupo-Moting für das heftige Reklamieren noch Gelb. Seine Entscheidung ist insgesamt vertretbar, weil die Handhaltung in der Aktion nicht unnatürlich war, wenn sie auch die Körperfläche deutlich vergrößert. Kurz darauf zeigte Lahoz zwei Minuten Nachspielzeit an, sehr wenig für ein solches Spiel. In der 2. Minute der Nachspielzeit foulte Boateng nochmal in der eigenen Hälfte und hatte Glück nicht Gelb/Rot zu sehen. Wäre aber auch insgesamt zu viel gewesen für die Partie. Am Ende blieb es beim 2:3 aus Sicht der Bayern. Die Münchner waren spielerisch überlegen, machten aber am Ende vorne wie hinten zu viele Fehler. Im Rückspiel am kommenden Dienstag brauchen die Bayern nun mindestens 2 Tore. Eine sehr schwierige Ausgangslage.

Fazit: Eine gute Spielleitung von Lahoz in einem normal zu leitenden Spiel. Die Zweikampfbewertung passte über die Partie hinweg. Einziger Kritikpunkt ist die viel zu kurze Nachspielzeit in der zweiten Halbzeit.

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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