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CL-Analyse vom Mittwoch: Fehlentscheidung durch VAR kostet Wolfsburg den Sieg

Neben dem standesgemäßen Sieg des FC Bayern und dem 1:1 des VfL Wolfsburg geht es in unserer Analyse um den höchst umstrittenen und kontroversen Foulelfmeter für Sevilla. Zudem nahmen wir drei Szenen unter die Lupe bei denen der VAR eine Rolle spielte.

FC Bayern München 5:0 Dynamo Kiew (SR: Marco Guida)

Die Bayern spielten von Beginn an mit extremen Pressing und haben Kiew nicht den Hauch von Entlastung.
Die erste Ecke des Spiels führte dann direkt zum Elfmeter. Die Hereingabe kam perfekt bei Leon Goretzka an, doch bevor dieser denn Ball behaupten konnte kam der Ukrainer Serhiy Sydorchuk dazwischen und blockte den Ball mit ausgestreckten Arm ab. Damit handelte es sich um ein absichtliches Handspiel, was seit dieser Saison als Hauptgrund für strafbares Handspiel zählt.

Die Bayern machten danach nicht gerade viel für ihr Spiel und gingen das ganze etwas ruhiger an. Doch dann wurden sie eingeladen von den Gästen und nahmen das direkt an. Am eigenen Strafraum eroberte Kiew den Ball und rückte mit fast allen raus. Doch ein schlampiger Pass in die Füße von Niklas Süle spielte den Bayern in die Karten. Ein Pass in die Tiefe zu Robert Lewandowski und ein eiskalter Abschluss im 1 gegen 1 führte dann zum 2:0.

Die erste Gelbe Karte des Spiels gab es dann nach 38 Minuten für Oleksandr Tymchyk. Ein sensationelles Solo von Leroy Sane mit einem Dribbling konnte der Ukrainer schließlich nur noch durch ein Trikot ziehen beendet werden.

Die zweite gelbe Karte hätte es dann nach 57. Minuten für Dayot Upamecano geben müssen. Im Mittelfeld kam der Franzose zu spät zum Ball und stieg mit gestreckten Bein auf den Fuß seines Gegenspieler.

Dynamo Kiew hatte in der zweiten Halbzeit keine Chance mehr und die Bayern erspielten sich Chance um Chance. So war das 3:0 nur eine Frage der Zeit. In Minute 68 gelang dies dann. Am eigenen Strafraum gewannen die Bayern den Ball und spielten blitzschnell nach vorne. Sane spielte einen Traumpass auf Serge Gnabry, der dann mit dem Ball frei aufs Tor zulief. Mit voller Gewalt knallte er den Ball und unter die Latte ins Tor.

Ein Tor der Marke „Tor des Monats“ erzielte dann wenig später Leroy Sane. Auf seiner linken Seite zog er einfach mal ab und traf aus ganz spitzen Winkel sehenswert. Kiews Torwart war so überrascht dass der Ball aufs Tor flog und hatte dann letztendlich keine Chance.

Am Ende wurde es dann extrem deutlich, doch auch das 5:0 geht vollkommen in Ordnung. Eine perfekte getimte Flanke von Pavard landet beim Joker Choupo-Moting. Der Kameruner stieg am höchsten und vollendete letztendlich traumhaft.

In der Nachspielzeit dann doch noch eine Karte für die Bayern. Lucas Hernandez holte sich diese ab als er komplett unnötig beim Stand von 5:0 im Mittelkreis ein taktisches Foul setzte.

Fazit: Marco Guida erlebte ein ruhiges Spiel in dem er kaum gefordert war. Den Strafstoß erkannte er sehr gut ebenso die beiden gelbe Karte an diesem Abend passten perfekt. Lediglich die fehlende Karte für Upamecano muss dem Italiener angekreidet werden.

VfL Wolfsburg 1:1 FC Sevilla (SR: Georgi Kabakov)

Umstrittener Elfmeter kurz vor Schluss: Rakitic bringt Wolfsburg um den Dreier

Erwartet hitzig begann das Duell zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Sevilla. Der bulgarische Schiedsrichter schien vorbereitet und wollte nach einer knappen Minute bereits ein Zeichen setzen: Maxence Lacroix arbeitete im Zweikampf mit Marcos Acuna leicht mit der Hand und striff seinen Gegner an der Brust. Gewohnt theatralisch sank der Spanier dann zu Boden und simulierte einen Gesichtstreffer. Aufgrund dieser Täuschung hatte Kabakov eine komplett falsche Wahrnehmung und entschied sich für eine frühe erste Verwarnung, die ihn in Zugzwang brachte.
Renato Steffen war der nächste auf der Notizkarte des Unparteiischen, als er gegen Acuna mit dem Ellenbogen voran ins Kopfballduell ging. Diese Verwarnung ging in Ordnung.

Es war viel Theatralik im Spiel und es wurde leider früh klar, dass dies die Taktik der Spanier bleiben wird.
Suso stoppte dann Joshua Guillavogi nahe der Mittellinie und holte sich ebenfalls die gelbe Karte ab. Diese Verwarnung lief in der Kategorie „Balance“, war aber auch wieder zu hart.

Wenig später ging Diego Carlos im eigenen Strafraum ins Kopfballduell mit Dodi Lukebakio und erwischte diesen beim Absprung am Fuß. VAR Kevin Blom überprüfte, signalisierte aber schnell, dass kein Vergehen vorlag. Man kann mit der Entscheidung leben, aber hier begann bereits das Problem des Spiels: Hat Kabakov den Kontakt gesehen? Dies darf jedenfalls bezweifelt werden, weshalb sich daran die Frage anschließt, warum es keinen On-Field-Review gab.

Glück hatte dann Kevin Mbabu, an der Verwarnung vorbeizukommen, als er Acuna an der Hereingabe hindern wollte und deutlich zu spät kam. Klar muss der Schiedsrichter dem Ball folgen, hier hätte aber der vierte Offizielle Ivaylo Stoyanov als am nächsten stehender Offizieller unbedingt unterstützen müssen, denn das war eine klare gelbe Karte!

So lief das Spiel für alle Beteiligte alles andere als rund. Das Geschehen hatte wenig Fluss und zu viel Präsenz des Schiedsrichters. Allerdings in keiner positiven Form, denn die Gestik des Referees half rein gar nichts, da er sich noch viel mehr Gestik der Spieler gegenüber sah. Sowas schaukelt sich dann gegenseitig hoch…
Rafa Mir holte sich kurz vor der Pause noch eine berechtigte gelbe Karte ab, nachdem er Renato Steffen gegen den Oberschenkel trat.

Kurz nach der Halbzeit gelang Renato Steffen das 1:0 für Wolfsburg. Mit den gelben Karten ging es dann aber schnell weiter, denn Kevin Mbabu verdiente sich den Platz auf der Notizkarte durch die Summe seiner Foulspiele redlich.
In der Folge stand Wolfsburg tief und den Spaniern fiel nicht viel ein. Im Gegenteil: Wout Weghorst konterte und verpasste alleine vor Sevilla-Keeper Bono das zweite Tor. Joshua Guilavogui war bald darauf auch mit der Verwarnung an der Reihe, nachdem er sich drei Foulspiele in drei Minuten erlaubte. Es schien also ruhiger um Referee Georgi Kabakov zu werden, doch das täuschte: Lacroix berührte den Ball im eigenen Strafraum mit erhobenem Arm. Es folgte erneut ein VAR-Check, das Spiel ging aber mit Eckstoß weiter. Wieder kann man mit der Entscheidung leben, auch wenn der Wölfe-Verteidiger dem Strafstoßpfiff schon sehr nahe kam. Doch wieder: Die Aktion lag nicht wirklich im Blickfeld des Schiedsrichters und bei subjektiven Entscheidungen, wie der Handspielbewertung, wäre ein Review auch wieder sehr ratsam gewesen.

Den gab es dann wenig später und die Erklärung hierfür ist, zugegebenermaßen, konstruiert:

Joshua Guilavogui klärte im eigenen Strafraum den Ball vor Erik Lamela und erwischte diesen dann mit der Sohle am Schienbein. Das Spiel lief zunächst weiter, ehe VAR Blom eingriff und Kabakov an den Bildschirm holte. Nach sehr kurzer Prüfung entschied der Referee auf Strafstoß für Sevilla und gelb-rot für den Wolfsburger.
Unsere Erklärung: Blom sah in dem Treffer am Schienbein eine rücksichtslose Aktion, weshalb die gelb-rote Karte auch obligatorisch war. Die Klärungsaktion von Guilavogui war auch nicht wirklich gut und im Mittelfeld wäre ein Foulpfiff okay gewesen.

Aber: Das geht in einer gewissen Form gegen den Fußballverstand! Für einen Strafstoß benötigt man klare Aktionen und eindeutige Foulspiele! Hierzu sollte man – schon gar nicht auf diesem Niveau – das Regelbuch aufmachen und damit ein Spiel komplett verändern!

Ivan Rakitic war das naturgemäß komplett egal und verlud Koen Casteels beim Strafstoß souverän zum 1:1. So war der Frust bei den Wölfen groß, denn dies bedeutete auch gleichzeitig den Endstand.

Fazit: Schiedsrichter Georgi Kabakov zeigte insgesamt leider keine gute Leistung. Die Spieltaktik schien in Ordnung, war aber mit einer frühen, falschen gelben Karte schon wieder dahin. Daraufhin schaukelte sich das Verhalten des Referees und das der Spieler gegenseitig auf, ehe der unrühmliche Strafstoß einen unglücklichen Abend beendete.

Zenit St. Petersburg 4:0 Malmö FF (SR: Anastasios Sidiropoulos)

Daler Kuzyaev wollte den Ball an Anel Ahmedhodzic vorbeifegen, welcher dann mit der Hand zum Ball ging. Der griechische Schiedsrichter Anastasios Sidiropoulos zeigte die gelbe Karte, erhielt aber schnell ein Signal vom spanischen VAR Jose Maria Sanchez Martinez. Am Bildschirm sah er, dass der Malmö-Verteidiger mit seinem Handspiel eine klare Torchance verhinderte, da Kuzyaev auf dem Weg zum Tor war und Torwart Johan Dahlin auch noch nicht so weit herausgelaufen war, dass er klar vor dem Russen am Ball gewesen wäre. So gab es zu Recht die rote Karte. [TV-Bilder]

Red Bull Salzburg 2:1 OSC Lille (SR: Halil Umut Meler)

Sven Botman grätschte im eigenen Strafraum gegen Karim Adeyemi, worauf der türkische Referee Halil Umut Meler auf Strafstoß für Salzburg entschied. Die Entscheidung war sehr eng, denn der Lille-Verteidiger spielte klar den Ball, erwischte den Salzburger zuvor allerdings an der Wade. VAR Mete Kalkavan überprüfte zunächst das Tackling, ehe er auch noch einen Zweikampf in der Entstehung überprüfte. Dieser war eindeutig fair, da Adeyemi selbst nicht wirklich aktiv war und eher ein Zusammenstoß vorlag. Auch der Strafstoß an sich war nicht klar falsch, sodass es bei der Entscheidung blieb. Vertretbar! [TV-Bilder]

Benfica Lissabon 3:0 FC Barcelona (SR: Daniele Orsato)

Sergino Dest berührte einen Ball im eigenen Strafraum mit dem Arm, das Spiel lief aber zunächst weiter. VAR Massimiliano Irrati bat den italienischen Referee Daniele Orsato dann aber vor den Monitor, wo recht schnell feststand, dass es Strafstoß für Lissabon geben würde. Zu Recht, denn Dest platzierte seinen Arm eindeutig in der Flugbahn des Balles. [TV-Bilder]

[fs]

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