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Deutschland verpasst das Olympia-Viertelfinale

Zu hierzulande ungewohnter Zeit morgens um Zehn trat die deutsche Nationalmannschaft zum entscheidenden Gruppenspiel gegen die Elfenbeinküste an. 

Dementsprechend engagiert legten die Beteiligten los und bescherten den Unparteiischen gleich Arbeit: Christian Kouame sprang mit dem Ellenbogen voran ins Duell mit Jordan Torunarigha und holte sich von Referee Leodan Gonzalez bereits nach wenigen Sekunden die gelbe Karte ab.

Auch Assistent Nicolas Taran sah sich früh mit einigen Abseitspositionen konfrontiert und erkannte diese einwandfrei.

Mitte des ersten Durchgangs gab es die nächste Verwarnung, als Kader Keita gegen David Raum zu spät kam und diesen schmerzhaft am Knie erwischte. Gonzalez ließ zunächst den Vorteil laufen und zog die Karte dann in der nächsten Unterbrechung nach.

Deutschland war im Spiel leicht überlegen und kam nach schöner Vorarbeit von Max Kruse zu seiner besten Chance, als Ragnar Ache den Ball an die Latte setzte.

Verwarnt wurde wenig später auch Maximilian Arnold. Hierzu zwei Punkte: Zum einen kam der erste Kontakt, nach welchem Frank Kessie ins Straucheln kam, von Arne Maier. Zum anderen erinnerte der Laufweg des Ivorers eher an das berühmte „Kopf durch die Wand“. Somit war hier eine Verwarnung für die Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs einfach zu viel, entsprach aber der zu kleinlichen Turniervorgabe an die Unparteiischen.

Was eine schwindlige erste Verwarnung bedeuten kann, hätte man bei der Aktion von Arnold gegen Kouame beinahe gesehen: Glücklicherweise, aus deutscher Sicht, erkannte Gonzalez der unglücklichen, aber absolut gelbwürdigen Tritt auf das Schienbein nicht richtig und entschied nur auf Freistoß. Eigentlich hätte Arnold hier nach dem Auftaktspiel zum zweiten Mal frühzeitig duschen gehen müssen!

Der zweite Durchgang begann äußerst zäh. Die Elfenbeinküste schien immer mehr, das Ergebnis verwalten zu wollen. Doch dann kam aus irgendeinem Grund der Bruch im Spiel der deutschen Mannschaft und die Ivorer kamen immer weiter nach vorne. Folgerichtig war dann auch die Führung, die auch noch denkbar unglücklich durch ein Eigentor von Benjamin Henrichs zustandekam.

Natürlich musste Deutschland dann alles nach vorne werfen. Cedric Teuchert kam zu einer ersten Chance, scheiterte aber noch am ivorischen Torwart. Wenig später wurde Max Kruse kurz vor dem Strafraum von Eric Bally gefoult. Eduard Löwen zirkelte den fälligen Freistoß wunderschön zum Ausgleich ins Eck.

Der Ausgleich brachte spürbar Schwung, aber plötzlich musste doch wieder Keeper Florian Müller retten, als Max-Alain Gradel frei zum Schuss kam.

In der Schlussphase fehlte der dezimierten deutschen Auswahl einfach die Kraft, um zu dem fürs Weiterkommen notwendigen Sieg zu kommen.

So endete die Mission Olympia, die schon vorher aussichtslos schien, bereits nach der Gruppenphase. 

Fazit: Schiedsrichter Leodan Gonzalez zeigte eine eigentlich sehr angenehme Spielführung. Deutliche Abzüge gibt es allerdings wegen den beiden Szenen um Maximilian Arnold, bei denen jeweils die Disziplinarkontrolle nicht passte.

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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