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Die Sache mit der DFB-Statistik

Eine DFB-Statistik Gewalt und Diskriminierung ist nur gut, wenn auch alle Eintragungen im Spielbericht korrekt eingetragen wurden. Da dazu sogut wie keine Schulungen erfolgen, haben wir in der IG Schiedsrichter einen Leitfaden aufgelegt.

Neue Forderungen der IG Schiedsrichter:

  • die Schiedsrichter müssen zum Online Spielbericht im Themenbereich Gewalt und Diskriminierung geschult werden,
    – die Ansetzer, welche die Spielberichte prüfen sollten auch auf korrektes Setzen des Kreuzchens durch den Schiedsrichter prüfen,
  • die Staffelleiter müssen wenn der Schiedsrichter irrtümlich ein NEIN Kreuzchen gesetzt hat, dieses auf JA korrigieren,
  • die Sportgerichte müssen über den Staffelleiter eine Korrektur fordern, wenn irrtümlich statt Ja ein Nein angekreuzt wurde,
  • die DFB Statistik Gewalt und Diskriminierung sollte transparent online abrufbar sein, am besten nach Landesverband und Kreis selektierbar,

Durch eine transparente Online Publizierung beim DFB könnten auch Schwerpunkte in den Landesverbänden und Kreisen ermittelt werden.

Aus den Rückmeldungen der Kollegen ist bekannt, dass in der Vergangenheit viel zu oft ein Kreuzchen Nein gesetzt wurde, obwohl es tatsächlich zu einer Gewalthandlung gekommen ist (Schiedsrichter wurde vom Platz gejagt und in Kabine bedroht). Dies ohne Vorwurf aus Mangel an Schulung.

  • bei verbaler, psychischer  und körperlicher Gewalt
  • Diskrimierung
  • Bedrohung
  • Beleidigung

Die Dunkelziffer dieser Statistik ist höher

Laut dieser Statistik verlaufen 99,51 Prozent der Spiele im Amateurfussball störungsfrei und unauffällig. Wenn aber Schiedsrichter aus sonstigen Gründen unwahre Angaben machen (wie im vorliegenden Fall), wird die sogenannte Statistik ins Positive verfälscht.

Und aus dem Grunde, weil jeder Kollege bei einem JA-Kreuzchen die Vorladung als Zeuge beim Sportgericht befürchtet. Aus diesem Grunde erfolgen auch unter Umständen keine entsprechenden Vermerke im Feld Bemerkungen. Das ist unter Schiedsrichtern definitiv bekannt.

So wird die besagte DFB-Statistik verfälscht, was auch ein Problem von uns Schiedsrichtern ist. 

Es soll auch festgehalten werden, dass jede Einladung als Zeuge zu einer Sportgerichtsverhandlung wieder in der Freizeit des ehrenamtlichen Schiedsrichters erfolgt.

Der Schiedsrichter wird immer als Zeuge geladen und dieses sollte auch definitiv mit einer separaten Aufwendungsentschädigung und Fahrgeld belohnt werden. Eine Abgeltung mit dem Aufwendungsersatz des Schiedsrichters für das betreffende Spiel ist völlig abwegig. Die Sportgerichtsverhandlungen dauern mitunter ein bis drei SStunden oder auch länger.

Die Schiedsrichter möchten pfeifen, dafür besuchen diese auch im Regelfall jeden Monat in der Freizeit eine Weiterbildung als Pflichtveranstaltung. All dies in der Freizeit, neben der hauptamtlichen Beschäftigung und dem eigentlichen Spieleinsatz und ohne Aufwendungsersatz und Fahrgeld. Dauer bis zu zwei Stunden.

Jede Sportgerichtsverhandlung, welche durch Respekt und Fairness vermieden wird, bedeutet wieder mehr Freizeit für den Schiedsrichter.

Und bei jeder Sportgerichtsverhandlung, insbesondere bei Angriffen auf Schiedsrichter (Schlagen, Treten, Spucken, Kopfstoß) und womöglich noch ein Hetzen über den Sportplatz bedeuten für den Schiedsrichter emotionalen Stress. Das negativ Erlebte kommt brühwarm wieder hoch.

Dann muss der Schiedsrichter mit teilweise lächerlichen Strafen des Sportgerichts noch erleben, wie bei Angriffen auf Schiedsrichter bestraft wird.

Kein Wunder wenn spätestens dann die Pfeife an den Nagel kommt.

Hier die ausgearbeitete IG-Schiedsrichter-Online-SB-Praesentation-Gewalt-und-Diskriminierung zum Umgang mit Gewalt und Diskriminierung am Platz sowie ein Merkblatt des DFB zum Thema. 72756-Merkblatt_zum_Ausfuellen_des_Tabs_Vorkommnisse_im_DFBnet_Spielbericht


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