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Einordnung der DFB Schiedsrichter-Kommission

Wie in jeder Schiedsrichter-Zeitung sind auch in der neuen Ausgabe einige Szenen aus dem Profibereich, auf die die Schiedsrichter-Kommission um Lutz Wagner im Detail einging, beschrieben. Unter anderem wurde darin gesagt, wann ein unmittelbares Handspiel vor der Torerzielung strafbar ist. Wir haben die sieben Szenen zusammengefasst.

Wann ist ein unabsichtliches Handspiel, wie das von Weghorst beim Spiel Wolfsburg gegen Düsseldorf trotzdem strafbar?

1. Vor der Torerzielung darf unmittelbar davor kein Handspiel vorliegen. Es ist keine genau Zeitangabe vorgegeben, jedoch schränkt das Wort „unmittelbar“ schon sehr viel ein. Mehr als 2-3 Spielzüge dürfen nicht folgen, ansonsten sind wir hier aus dem Bereich draußen.

2. Das Handspiel ist auch nur strafbar wenn es im Strafraum oder in unmittelbarer Nähe dazu stattfindet. Ist die Distanz bis dorthin sehr groß, findet die Regel auch hier keine Anwendung. Nur wenn das alles gegeben ist, ist ein unabsichtliches Handspiel vor der Torerzielung strafbar.

Fortuna Düsseldorf – SV Werder Bremen (2018/19)

David Kownaki gelangte außen den Ball. Als er ins Straucheln kommt fiel er auf den Boden und stützte sich mit dem Arm ab. Genau da prallt der Ball ab. Das Handspiel war hier aufgrund der oben genannten Punkte nicht strafbar, da mehrere Spielzüge folgten und die Distanz zum Tor noch relativ groß war. Somit war der darauffolgende Treffer regulär und die Anerkennung von Schiedsrichter Bastian Dankert erfolgte zurecht (TV-Bilder)

Das ist dann unserer Meinung gestern auf Handspiel anwendbar, wo Felix Brych den Gladbachern einen Treffer nach Videobeweis einkassierte, denn UNMITTELBAR war das nicht mehr.

FC Bayern München II – 1. FC Kaiserslautern

Aufgrund des zweiten Punktes ist die Anerkennung des Treffers korrekt. Es fehlen noch etwa 15 Meter bis zum Strafraum, was eine große Distanz darstellt. Zwar ist der Pass bis zum Torschuss nur noch ein Spielzug, jedoch müssen beide Punkte eintreffen, damit das Tor aberkannt werden kann. Somit war auch dieses Handspiel nicht strafbar (TV-Bilder).

Hansa Rostock – Preußen Münster

Das vermeintlich 1:0 wurde hier vom Schiedsrichter aberkannt. Jedoch nicht wegen der oben genannten Punkte, sondern da hier ein absichtliches Handspiel vorlag. Der Arm war weit vom Körper abgespreizt, was auf ein absichtliches Handspiel schließen lässt. Hier hätte der Schiedsrichter jedoch sofort unterbrechen sollen und nicht erst als der Ball im Tor lag (TV-Bilder)

FSV Mainz 05 – Bayer Leverkusen

Ähnlich wie in der Szene zuvor liegt hier auch ein absichtliches Handspiel vor, da Nadim Amiri seine Arme vor das Gesicht zieht und so die Arme über der Schulter hat, was nach neuer Auslegung ein strafbares Handspiel ist. Somit war auch die Aberkennung dieses Treffers korrekt (TV-Bilder).

Fortuna Düsseldorf – RB Leipzig

Ein Schuss der Leipziger aus ca. 6 Meter Entfernung blockt ein Düsseldorf mit dem Arm ab. Zwar ist der Arm nah am Körper, jedoch macht der Verteidiger hier eine Bewegung zum Ball, was wiederum für ein absichtliches Handspiel spricht. Das der Arm hier nah am Körper ist, spielt nun keine Rolle mehr. Folgerichtig gibt es hier Strafstoß und Gelb (TV-Bilder)

Die aktuelle Schiedsrichter-Zeitung des DFB

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