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Europa League-Late Night: Sevilla gewinnt ein hart umkämpftes Halbfinale

(red/ss) Der FC Sevilla kann ein ruppiges Halbfinale gegen Manchester United drehen und zieht damit ins Halbfinale der UEFA Europa League ein. Manchester United ging zunächst mit 1:0 in Führung durch einen Elfmeter von Fernandes, der FC drehte aber die Partie durch die Tore von Suso (26.) und Luke de Jong (78.). 

Mit der Spielleitung im ersten Halbfinale der UEFA Europa League wurde der Münchner Dr. Felix Brych beauftragt, der damit für die Besonderheit sorgte, dass er als erster deutscher Schiedsrichter seit 50 Jahre wieder ein Europacup-Spiel auf deutschem Platz leitete. Im assistierten wie gewohnt Mark Borsch und Stefan Lupp. Als Vierter Offizieller wurde FIFA-Schiedsrichter Daniel Siebert eingeteilt. Bastian Dankert und Marco Fritz bildeten das VAR-Team.

Die Partie begann sehr temporeich, beide Seiten wollten unbedingt den ersten Treffer erzielen. In der 7. Minute gab Brych Strafstoß für Manchester United. Rashford wurde im gegnerischen Strafraum freigespielt und legte dann den Ball weiter in die Mitte, daraufhin foulte ihn Diego Carlos, sodass Brych vollkommend zurecht den Strafstoß „nachpfiff“. Den Elfmeter verwandelte Bruno Fernandes souverän für United zum 1:0, sodass die Engländer den wichtigen Führungstreffer machten. Kurz darauf gab es eine knifflige Szene auf der anderen Seite im Strafraum, hier war aber das Halten nicht ausreichend für einen Strafstoß. Auch das bewertete Brych aus sehr guter Position richtig. Nach 17 Minuten gab der deutsche Schiedsrichter die erste gelbe Karte in der Partie. Jordan hatte Brandon Williams an der Seitenlinie aussteigen lassen, letzter trat Jordan dann hart auf den Fuß, eine vollkommend richtige Verwarnung. 5 Minute später erhielt Diego Carlos Gelb für ein Foul an Martial, auch die Verwarnung kann man geben. Sevilla wurde nun besser und drückte auf den Ausgleich. In der 26. Minute belohnten sie sich schließlich mit dem Ausgleich! Nach einer super Kombination über die linke Seite vollendete Suso zum 1:1 für den FC Sevilla. Hier lag das deutsche Schiedsrichtergespann jedoch in der Entstehung bei einem Einwurf in der Hälfte von Sevilla falsch. Beide Teams schenkten sich nichts, sodass es zu vielen härteren Zweikämpfen kam und Brych zu vielen Entscheidungen gesungen wurde. Nach 33 Minuten hatte Martial die riesen Chance zur Führung für United, verfehlte aber am Ende das Tor aus 18 Metern. Die Engländer waren am Ende der ersten Halbzeit besser, konnten aber den Treffer nicht erzielen. Es ging mit dem 1:1 in die Kabinen.

Manchester startete sehr gut in die zweite Hälfte. In der 50. Minute waren sie lange im Strafraum der Spanier entscheidende Abschlüsse konnte jedoch durch Sevillas Abwehr geblockt werden. Daraufhin hatten die Engländer weitere Chancen am Ende passte aber entweder der letzte Pass oder der Abschluss nicht. Im Anschluss wurde es wieder hektisch auf dem Platz. Brych musste zweitweise einige, kleine Rudelbildungen lösen, setzte hier auf eine mündliche Ansage. In der 67. Minute gab es eine weitere gelbe Karte für Marcus Rashford, der nach einer Entscheidung gegen ihn den Ball heftig auf den Boden warf. In der 73. Minute wird nach einem Freistoß von Sevilla heftig Handspiel reklamiert. Der Ball war am Arm von Bruno Fernándes, der in der Mauer stand. Hierbei war der Arm am Körper, der gesamte Körper drehte sich allerdings in die Schussbahn. Brych ließ weiterspielen. Nach kurzem Kontakt zu VAR Bastian Dankert ging das Spiel weiter. Eine schwierige Entscheidung: Zum einen war der Arm direkt am Körper und ging selber nicht zum Ball, zum anderen drehte er sich mit dem Körper in die Schussbahn. Hier kann man auch auf Strafstoß entscheiden. Hatte Brych die Szene am Platz gut gesehen ist es auch richtig, dass der VAR nicht eingreift. Felix Zwayer hat aber beim Achtelfinale in der Champions League für weniger einen Handelfmeter gepfiffen…

5 Minuten später gingen die Spanier in Führung Luuk de Jong machte den Führungstreffer wieder nach einem klasse Angriff über die Außenbahn. In der 85. Minute gab es wieder kurzen Kontakt zu VAR Dankert. Dieses Mal wollte Manchester United einen weiteren Strafstoß haben. Bruno Fernándes ging nach einem leichten Drücken von hinten zu Boden, hier lag Brych wieder richtig und ließ weiterlaufen. Kurz darauf holte sich Maguire Gelb ab für ein Foul an Munir. Nach 90. Minuten kam dann die Anzeige vom Vierten Offiziellen Daniel Siebert: 6 Minuten Nachspielzeit! Manchester United setzte nochmal alles nach vorne und kam zu weiteren Möglichkeiten. Am Ende brachten die Südspanier das Ergebnis über die Zeit und ziehen damit ins Europa League Finale 2020 ein.

Fazit: Felix Brych lieferte in einem schwer zu leitenden Spiel eine sehr sehr gute Leistung ab. Er behielt über das Spiel hinweg die Kontrolle, die wichtigen Entscheidungen wurden alle vertretbar getroffen. Einziges Manko ist der falsch entschiedene Einwurf und die zwischendurch ungleiche Zweikampfbewertung.

 

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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