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Kann es einen Elfmeter ohne Foul geben?

Es gibt Szenen, da kannst du als Referee nur verlieren.

Von Thorsten Kinhöfer (aus der Bild am Sonntag)

Beim Spiel zwischen Schalke und Union war das so. Unions Andrich legte den Ball an Nastasic vorbei. Der Schalker fuhr das Bein aus und hätte den Berliner erwischt, wenn der nicht schon Millisekunden vorher abgehoben hätte. Schiedsrichter Schlager gab Elfmeter, und Video-Assistent Deniz Aytekin im Videokeller schritt nicht ein.

Ich bin da innerlich zerrissen: Zum einen widerstrebt es mir, einen Elfmeter anzuerkennen, bei dem de facto kein Foul vorliegt. Andererseits wäre es in diesem Fall einen Augenblick später zum Foul gekommen.

Verstehen sie mich bitte richtig: Wenn jemand zur Schwalbe abhebt, ist das Betrug und gehört bestraft.  

Aber war das eine glasklare Schwalbe? Im Strafraum gibt es viele grenzwertige Entscheidungen, die so oder so ausgelegt werden können. Wenn der Video-Assistent sich im Umkehrschluss jedes Mal einschalten würde, wenn er ein „Störgefühl“ (so nenne wir das) hat, hätten wir viel mehr Unterbrechungen als ohnehin schon.

Ich würde den Videobeweis darum so anwenden wie in England: so wenig, wie möglich und nur bei wirklich klaren Vergehen!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Nicht die „Millisekunden“ sind entscheidend, und auch nicht, ob der Angreifer später gefoult worden wäre (Die Konjunktiv-Anwendung verbietet sich von selbst). Allein entscheidend ist, dass der Angreifer eindeutig VOR jeglicher Berührung abhebt und einen Strafstoß herausschinden wollte, zumal er sich den Ball viel zu weit vorgelegt hatte. Unter wirklichen Fachleuten nennt man sowas eine „Schwalbe“ machen.

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