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Nach De Gaes Fehlschuss gewinnt gewinnt Villareal die Euro League

Hochspannung und Überraschung im Europa League-Finale von Danzig: Der FC Villarreal hatte gegen das favorisierte Manchester United im Elfmeterschießen mit 11:10 besiegt und damit die erste internationale Trophäe überhaupt eingesackt. Matchwinner für das Gelbe U-Boot war Keeper Rulli, der De Geas Elfmeter parierte und zuvor selbst verwandelte.

Von: Felix Stark

Der Favorit von Manchester United beschäftigte den FC Villareal im Finale der Europa League von Beginn an durch hohes Anlaufen. Böse war der Zusammenprall zwischen Paul Pogba und Juan Foyth in der Anfangsphase, welcher zugleich den Engländern ein wenig den Rhythmus nahm. Fortan war das Spiel offener, da die Spanier deutlich besser gegen den Ball agierten und in den Zweikämpfen gewohnt präsent waren. Schiedsrichter Clement Turpin setzte in diesem Endspiel auf Persönlichkeit und leitete ansonsten sehr großzügig. Im ersten Durchgang kam er mit zwei mündlichen Ermahnungen für Raul Albiol und Edinson Cavani aus. Das Foulspiel von letzterem hatte allerdings Folgen: Daniel Parejo zirkelte den fälligen Freistoß in den Strafraum, wo er mit Torjäger Gerard Moreno den perfekten Abnehmer fand. So ging Villareal mit einer recht überraschenden 1:0 Führung in die Pause.

Der zweite Durchgang startete um einiges ereignisreicher: Alfonso Pedraza und Marcus Rashford gingen im Strafraum von Villareal hohes Risiko und lagen dann auch beide am Boden. Das Spiel lief zunächst weiter, da Turpin nicht wirklich ermitteln konnte, wer wen trat. Ein kurzer Check von VAR Francois Letexier folgte, doch schnell ging es weiter, da sich eben beide Akteure hier nicht viel nahmen. Etienne Capoue hielt dann bei einem schnell vorgetragenen Angriff Rashford fest und holte sich die erste gelbe Karte. United war aber in dieser Phase schon deutlich besser. Cavani war es dann, der nach Ping-Pong im spanischen Strafraum zum 1:1 einschob. VAR Letexier checkte, ob eine Abseitsposition vorlag, es war aber alles in Ordnung. Wenig später forderten die Engländer einen Strafstoß wegen Handspiel, Pau Torres zog den Arm aber bis hinter den eigenen Körper. Richtig, hier weiterspielen zu lassen. Capoue lebte dann nach dem nächsten Foulspiel an Bruno Fernandes ein wenig gefährlich, Turpin beließ es aber bei einer angemessenen Ansprache. Eric Bailly holte sich in der Schlussphase die Verwarnung, nachdem er Paco Alcacer mit dem Ellenbogen im Gesicht traf. Diese Karte fiel etwas aus der Reihe, da der Treffer eher unglücklich und im Lauf geschah. Völlig verdient war die Verwarnung für Foyth auf der anderen Seite, der Luke Shaw beim Versuch, eine Flanke zu blocken, an der Wade erwischte. Das Trefferbild war hier wieder das eines Platzverweises und kam den Foulspiel im Relegationsspiel zwischen Köln und Kiel sehr nahe. Dennoch war die Verwarnung angemessen, da die einzige Intention das Blocken des Balles war und die Stoßrichtung nicht zum Gegenspieler ging. Die reguläre Spielzeit war dann auch schon bald vorbei und das Finale ging in die Verlängerung.

In der Verlängerung waren die schwindenden Kräfte deutlich zu sehen. Gute Torchancen konnten sich die Mannschaften nur selten erspielen. Dann wurde es nochmal emotional: Scott MacTominay wurde im Rücken des Schiedsrichters umgecheckt. Turpin sah die Aktion nicht und ließ deshalb auch weiterlaufen. Hier wäre Unterstützung von SRA 2 Cyril Gringore nötig gewesen, denn Albiol kam deutlich zu spät. Es hätte hier die Verwarnung gegen den Spanier geben müssen. Die Verwarnung für Reklamieren, für die sich Cavani bereits lange beworben hatte, bekam er dann in dieser Situation. Außerdem wurde ein Handspiel von Fred im eigenen Strafraum gecheckt. Der Ball sprang allerdings vom eigenen Fuß an den Arm. Mehr passierte nicht, weshalb es ins Elfmeterschießen ging. Nach einem beinahe endlosen Schlagabtausch vom Punkt war es United-Keeper David de Gea, dem die Nerven versagten. Also war es wieder einmal „Mister Europa League“ Unay Emery, der mit dem FC Villareal die Trophäe holte.

Fazit: Schiedsrichter Clement Turpin war mit seiner ruhigen Art lange sehr anerkannt und gab eine gute Figur ab. Gegen Ende hätte er aber einen etwas schärferen Ton anschlagen müssen. Persönliche Strafen waren selten nötig, jedoch hätte er sich hier in zwei Situationen anders entscheiden müssen. Davon abgesehen lieferte den französische Referee eine souveräne Vorstellung ab.

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