You are currently viewing Rasante Konferenz mit vielen Toren, Elfmetern und VAR-Eingriffen

Rasante Konferenz mit vielen Toren, Elfmetern und VAR-Eingriffen

Was für eine Konferenz! Schwierige Entscheidungen aus verschiedenen Handspielsituationen, zurückgenommenen Gelben Karten und Platzverweisen. Das war heute Schwerstarbeit für alle Beteiligen! Man merkte, dass die Bundesliga in die entscheidende Meisterschaftsphase ging und keiner zurückstecken wollte.

Mit einem 5:1 beim Kellerduell in Paderborn ist Werder Bremen jetzt sogar nach Toren fast gleichauf mit Düsseldorf auf dem Relegationsplatz, das gegen Dortmund eine ebenso späte wie bittere Niederlage kassierte. Frankfurt kam in Berlin, Freiburg in Wolfsburg stark zurück. Union Berlin feierte in Köln Big Points. Bayern kann heute noch nicht Meister werden.

Hertha BSC Berlin 1:3 Eintracht Frankfurt (SR: Robert Hartmann)

Schiedsrichter Robert Hartmann startete sehr gut ins Spiel und zeigt Dedryck Boyata nach einem harten Fußfoul früh die gelbe Karte. In der Folge schlichen sich aber einige Fehler in der Zweikampfbewertung ein. Exemplarisch dafür stehen zwei Szenen mit Dominik Kohr. In der ersten Szene bekommt er den recht harten Freistoß nach Schultereinsatz von Berlins Grujic. Dann wird sein Einsatz nicht abgepfiffen, als er gegen Plattenhardt grätscht, den Ball spielt, aber dann den Gegner mit gestrecktem Bein voll erwischt.

In der Schlüsselszene des Spiels traf er zusammen mit VAR Benjam Cortus die richtige Entscheidung. Kurz vor der Pause wurde Bas Dost Richtung Tor geschickt und von Boyata durch einen Kontakt an der Ferse gebremst. Hartmann entschied erst auf Strafstoß und gelb-rot für den Berliner, um dann nach VAR-Eingriff den Tatort vor den Strafraum zu legen und dementsprechend die rote Karte für Boyata zu geben.

In der zweiten Halbzeit stabilisierte sich Hartmanns Zweikampfbewertung. Er hatte das Spiel im Griff und auch alle weiteren Verwarnungen waren korrekt.

SC Paderborn 1:4 SV Werder Bremen (SR: Christian Dingert)

Von Beginn an merkte man beiden Teams an um was es geht. Die Folge waren viele Zweikämpfe. Dennoch kam Bremen besser in die Partie. Die erste gelbe Karte gab es dann für Ludwig Augustinsson, der Jans legte. Eine gute Einstiegsverwarnung von Schiedsrichter Christian Dingert. Nach 18 Minuten gab es dann Strafstoß für die Bremer nach einem Handspiel von Jamilu Collins. Der Ball sprangt erst an seinen Oberschenkel und von diesem dann an den weitausgestreckten Arm, der deutlich und unnatürlich nach oben Richtung Ball ging. Nach kurzen Kontakt mit VAR Daniel Schlager blieb Dingert bei seiner Entscheidung. Rashica trat an und Zingerle parierte für den den Tabellenletzten. Der Schock für Werder, dachte man! Kurz darauf erzielten die Bremer dann jedoch die Führung durch Klaassen per Kopf. Nach dem Gegentreffer kam dann der SCP wieder besser zu Offensivaktionen, keine konnte aber im Tor von Pavlenka vollendet werden. In der 32. Minute dann die gelbe Karte für Klaus Gjasula. Es war eine besondere Verwarnung, denn es ist die 17. in dieser Saison für den Paderborner. Damit ist er neuer alleiniger Rekordhalter in dieser Statistik. Der SCP hatte immer wieder gute Chancen, das Tor machte dann aber in der 34. Minute Bremen! Osako staubte zum 2:0 ab. 5 Minuten vor der Pause gab es dann noch die gelbe Karte für Jans, der Augustinsson festgehalten hatte. Kurz darauf erzielte Davy Klaassen das 3:0 für Werder durch einen klasse Volley-Schuss aus 10 Metern. Der Doppelpack für den Bremer. Die Gastgeber gaben dennoch nicht auf, konnten aber bis zur Pause keine Chance mehr verwerten. Mit einer deutlichen Führung für den SVW ging es dann in die Kabinen.

Nach der Pause versuchten die Paderborner nochmal zurück in die Partie zu kommen. In der 50. Minute gelang ihnen ein weiterer guter Angriff durch Michel, dessen Schuss aber vom Innenpfosten wieder rausspringt. In der 60. Minute wurde dann die Chancenverwertung von Paderborn endgültig eiskalt bestraft. Eggestein machte das 4:0 für Werder unter strömendem Regen in der Benteler-Arena. Unter diesen Bedingungen wurden die Zweikämpfe immer intensiver, sodass es weitere Verwarnungen in der 63. Minute für Sven Michel, aufgrund eines harten Foulspiels gegen Bargfrede und für den Doppelpacker Davy Klaassen, aufgrund heftigen Reklamierens. In der 67. Minute das 1:4 erzielt durch Sabiri, der nach einem Eckball am schnellsten reagierte und den Ball aus wenigen Metern reinstocherte. Es blieb hitzig, Ben Zolinski holte sich in der 78. Minute Gelb ab für ein Foul gegen Friedl an der Seitenlinie. Kurz darauf reißte Vasiliadis Füllkrug am Trikot runter, Dingert entschied zunächst nur auf Freistoß. Hier wäre eine gelbe Karte durchaus angebracht gewesen. Denn es entstand dabei auch noch eine Rudelbildung. Füllkrug und Ritter gerieten aneinander, hier gab es für beide korrekterweise Gelb. Daraufhin grätschte Sabiri hart gegen gegen Bargfrede rein, als schon längst abgepfiffen war. Diese Verwarnung geht gerade noch in Ordnung. Es ist seine 5. in dieser Saison, somit ist er am Dienstag gegen Union gesperrt. In der Nachspielzeit schoss Werder noch das 5:1 durch Niklas Füllkrug auf Vorarbeit von Friedl. Die Freude bei Füllkrug und der gesamten Mannschaft über das Comeback-Tor war riesengroß, nachdem er über 9 Monate aufgrund eines Kreuzbandrisses gefehlt hatte. Am Ende blieb es beim deutlichen und äußerst wichtigen 5:1 Sieg für Werder.

Fazit: Dingert mit einer insgesamt guten Leistung in einem nicht einfach zu leitenden, zeitweise sogar hitzigen Spiel. Die gegebenen Verwarnungen (9 Stück) passten allesamt, nur die gelbe Karte gegen Vasiliadis fehlte. Der Handelfmeter war aus unserer Sicht korrekt, auch wenn der Ball vom eigenen Oberschenkel abprallte. Hier war die Linie in den vergangen Wochen, dass in diesen Situationen trotzdem auf Elfmeter entschieden wird, wenn der Arm deutlich zum Ball geht und eine unnatürliche Handhaltung vorlag

1. FC Köln 0:2 FC Union Berlin (SR: Martin Petersen) 

Gentner drang rechts in den Strafraum ein und schlug einen hohen Ball auf die andere Seite. Czichos drohte, die Kugel ins Gesicht zu bekommen, und riss instinktiv den Arm nach oben, der dann auch den Ball berührte. Bitter für die Geißböcke, da Martin Petersen auf den Punkt zeigte. Doch der VAR griff ein und bittet den Unparteiischen darum, sich die Situation noch einmal am Monitor anzuschauen. Nach etlichen Wiederholungen nahm Petersen seine Entscheidung dann schließlich zur Freude der Kölner zurück. Schwierige Situation: Zwar ist das Handspiel des Kölner aus kürzester Distanz, doch die Bewegung des Arms geht ein Stück zum Ball und der Arm ist doch sehr weit oben. Letztlich können wir da als Schiedsricher durchatmen, dass hier nicht auf strafbares Handspiel entschieden wurde. Besser einen unklaren Strafstoß weniger, als einen der nicht eindeutig ist. Doch dann regten sich die Hauptstädter aber so richtig auf. Mit Recht! Wenn der Handelfmeter nicht gegeben wird, muss es schließlich mindestens Eckball für die Eisernen geben. Schiri Martin Petersen jedoch sprach entgegen jedweder Grundlinie den Geißböcken den Schiriball zu. Das brachte unnötig viel Hektik und Emotion in die bisher eher ruhige Partie.

VfL Wolfsburg 2:2 SC Freiburg (SR: Bastian Dankert)

Kein Tor nach Videobeweis: Eine Flanke von Mbabu landete am zentralen Fünfer bei Weghorst, der den Ball an die Latte köpfte und den Fuß von Höfler ins Gesicht bekam. Anschließend drückte Ginczek die Murmel in die Kiste, stand dabei allerdings im Abseits. Dankert nahm das Tor zurück und zeigte vollkommen zurecht auf den Punkt. Weghorst bekam bei seinem Kopfball den Fuß von Höfler mit voller Wucht ins Gesicht. Der Angreifer musste mit stark blutender Wunde behandelt werden.

Kein 3:0 für Wolfsburg nach VAR: Hier war einiges los! Nach einer Ecke von der linken Fahne köpfte sich Ginczek den Ball an die eigene linke Hand. Der Ball landete zwar im linken Eck, doch der Treffer zählte nicht. Das ist dann regeltechnisch eindeutig, Ball ist an der Hand und somit kein Tor!

Fortuna Düsseldorf 0:1 Borussia Dortmund (SR: Sascha Stegemann)

Irre Szene! Fortuna hatte plötzlich eine ganz dicke Chance als Thommy kurz vor dem Strafraum von Piszczek gefoult wurde, Schiri Stegemann aber Vorteil gab und Sobottka dann aus 17 Metern freistehend an Bürki scheiterte. Im Gegenzug macht der BVB Tempo und das Tor! Håland wurde in der Box in Szene gesetzt, drehte sich und zog mit links ab, wurde aber geblockt. Die Kugel landete bei Raphaël Guerreiro, der den Ball mit dem Oberarm annahm und mit links trocken in die Maschen zimmerte. Nach Videobeweis zählte der zunächst gegebene Treffer wegen des Handspiels nicht. Klar war dieses allerdings keinesfalls. Der Ball prallte im Grenzbereich Schulter/Oberarm und dementsprechend kein Tor.
Eine Grenzentscheidung zwischen Schulter und Oberarm. Der VAR hat den Fußball verändert. Früher hätte da kein Hahn gekräht.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Guido

    Das ist eine SAUEREI!! Wieder gegen den BVB. Macht endlich eure 2 Augen auf oder habt ihr einen Knick in der Optik? Hauptsache ihr entscheidet auch mal bei dem FC Bayern ein Handspiel.

Schreibe einen Kommentar zu Guido Antworten abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.