You are currently viewing Schiedsrichter nicht im Bilde

Schiedsrichter nicht im Bilde


Hat Florian Heft eine falsche Linie gewählt?

Ein wenig Kopfschmerzen bereitete aus Schiedsrichtersicht Florian Heft am 31. Spieltag der 3. Liga bei der Partie Energie Cottbus gegen Fortuna Köln (4:3). 11 Verwarnungen standen auf der Spielnotizkarte. Wenn man sich die einzelnen Situationen genauer anschaut, gab es Karten für Unsportlichkeiten (Meckern). Notwendige Verwarnungen für Foulspiele, wo man fast schon von zwingend sprechen kann, ließ der Referee stecken.

Drei klare Foulspiele ohne Gelb, dafür Gelb wegen Meckern. Da muss sich der Schiedsrichter schon fragen, ob man den richtigen Einstieg geschafft hat und ob das Management stimmt. Laut „Magenta-Sport“-Kommentator Lenny Leonhardt, der generell für eine sachlich kritische Beobachtungsgabe verfügt, aber auch die Schiedsrichter nicht allzu schlecht redet, „redet Florian Heft gerne. Möglicherweise legt er deswegen auf Worte einen erheblichen Wert, aber bei den beiden Fouls, die zum Elfmeter führten, gar nichts zu zeigen, ist schon extrem fragwürdig. Da stimmte das Maß nicht!“

Die Leitung bei diesem Spiels ist so glauben wir, ein negatives Lehrbuchbeispiel für Spielmanagement und Disziplinarkontrolle. Wenn ich als Schiedsrichter eine kleinliche Linie fahre, mit den Karten nur so um sich wirft, dann muss ich auch die Konsequenz in Form des Feldverweisen ziehen. Das hat nichts mit ausbalancierter Spielleitung zu tun. Gerade in Cottbus, wo bei Fehlleistungen die Trainer und Zuschauer am lautesten schreien, muss ich einfach eine Linie fahren, die zu jeder Zeit für die Spieler berechenbar ist. Und das war nicht immer der Fall.

Zum Beispiel:
7. Minute: Elfmeter ohne Gelb, obwohl eher zwingend. Er hat niemanden mehr vor sich und bekommt einen Schupser. Das ist die Vereitelung eines aussichtsreichen Angriffs.
11. Minute: Gelb wegen Meckern
37. Minute: Dann kein Gelb/Rot: Hier wird schon der Ball gespielt, aber er trifft mit diesem Tackling auch heftig den Gegner. Das ist gesundheitsgefährdend und somit in der Konsequenz Gelb/Rot. Da ist es egal, ob er den Ball mit spielte. Zumal auf dem sogenannten Präsentierteller“ vor den Bänken wo es jeder sieht, sollte man da schon etwas strenger sein.
40. Minute: Wieder Elfmeter ohne Gelb, obwohl wieder zwingend. Rot ist es nicht, weil der Torwart versucht den Ball zu spielen. Alleine für die Heftigkeit ist das Gelb.
42./45. Minute: Zwei Gelbe wegen Unsportlichkeiten

Und in der zweiten Halbzeit dann 10 Gelbe Karten. Da muss man sich fragen, ob man den richtigen Einstieg geschafft hat und das Spielmanagement stimmte. Also dreimal Gelb wegen Meckern und in der ersten Halbzeit drei klare Foulspiele ohne Gelb. Bei 11 Karten muss man sich sowieso hinterfragen, ob man eine angemessene Linie gewählt hat.

Damit hat Heft den Drittliga-Rekord von Tobias Helwig (der nach einer Saison wieder abstieg) aus Jena-Sandhausen 2011 eingestellt.
In der EM-Quali liegt der Rekord bei 12 Gelben Karten (William Collum: Rumänien-Ungarn 2014).

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.