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Steinhaus: „Respekt und Akzeptanz in der Rolle als Schiedsrichterin“

(red/ss) Sie war die erste (und bisher einzige) Frau, die im deutschen Profifußball Spiele im Männerbereich leitete. Außerdem ist sie die erste Frau, die sowohl das Finale einer Weltmeisterschaft als auch das eines olympischen Fußballturniers der Frauen geleitet hat. Im aktuellen Sportstudio hat sich die 41-Jährige zum Karriereende geäußert. Wir haben die wichtigsten Aussagen zusammengefasst:

In der Pressemitteilung des DFBs zum Abschied von Bibiana Steinhaus zu ihrem letzten Spiel beim Supercup in diesem Jahr zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hatte die erste Bundesliga Schiedsrichterin angekündigt später über ihre Gründe zu reden. Dafür war es nun zunächst im Aktuellen Sportstudio Zeit.

Zu Beginn des Gesprächs mit Sportstudio Moderatorin Dunja Hayali wurde Bibiana Steinhaus gefragt, was sie den am Pfeifen in der Bundesliga vermisse. Da nannte Steinhaus zuerst die Kollegen, aber auch die Fans und das Gefühl beim Einlaufen in ein volles Stadion. Außerdem betonte sie, dass sie sich weiterhin freut die Kollegen als Videoassistentin zu unterstützen.

Zu einem späteren Zeitpunkt der Sendung sprach die bisher einzige weibliche Schiedsrichterin in der 1. Bundesliga über ihre Beweggründe für den Abschied. Gerade in dieser Pandemie habe sie gemerkt, dass nun der richtige Zeitpunkt sei, die Pfeife an den Nagel zu hängen. Zu Privatem, wie etwa der Familienplanung mit dem ehemaligen englischen Spitzenschiedsrichter Howard Webb, der aktuell in den Vereinigten Staaten lebt, wollte sie sich jedoch nicht äußern.

Spannend wurde es als Hayali Steinhaus auf den Lauftest für die deutschen Spitzenschiedsrichter ansprach. Diese widersprach entschlossen dem populären Gerücht, sie hätte diesen Test öfter nicht geschafft, erwähnte aber, dass die körperliche Leistungsprüfung zu dieser Saison 2020/21 nicht abgelegt wurde, da der Abschied schon vorher festgestanden haben soll.

Auf ihre lange Phase in der 2. Bundesliga angesprochen, wollte Steinhaus nicht groß auf die alte Schiedsrichterführung unter Herbert Fandel eingehen und betonte wie sehr es sie gefreut habe unter Fröhlich den Aufstieg in die Bundesliga geschafft zu haben. Sie habe unter der neuen Führung nochmal weitere Entwicklungsschritte gemacht.

Zum Umgang mit ihr auf- aber auch neben dem Platz äußerte sie sich anschließend sehr kritisch. Man müsse sich mehr in der Gesellschaft überlegen, wie man miteinander umgehen will und ob man gewissen Leute den Platz dafür geben will. Dies sei auch ein Grund weswegen sie nicht in den Sozialen Netzwerken aktiv ist.

Auf die Frage, ob ein Platz in der Schiedsrichter-Kommission etwas für sie wäre, antwortete sie nicht wie gefordert mit Ja oder Nein. Hier betonte Steinhaus stattdessen ihre grundsätzliche Freude daran sich weiterhin beteiligen zu können.

Auch international werden Frauen immer mehr berücksichtigt. Vor allem die Französin Stephanie Frappart ist regelmäßig im Einsatz und leitete mit dem Supercup der Männer bereits ein Spiel auf größter Bühne. Steinhaus führte hierzu aus, dass es egal sein soll, ob Frau oder Mann an der Pfeife ist. Es soll nur die Leistung zählen!
Kann man nur zustimmen! Wo man auch nur zustimmen kann, ist der derzeit schwierige Umgangston. Der jüngste Fall Patrick Ittrich ließ doch einige menschliche Abgründe durchblicken! In welcher Form auch immer werden wir Bibiana Steinhaus wohl auch abgesehen vom Videokeller sehen. Gut vorstellbar wäre sicher auch für sie eine Art Ansprechpartnerin und Förderin für Schiedsrichterinnen. Derzeit sind schon viele weibliche Unparteiische in den Regionalligen unterwegs und haben sicher auch Potential, sich im Profifußball zu etablieren.

Der Ersatz für Steinhaus auf der FIFA-Liste, welche zur Zeit aus deutscher Sicht nicht sehr zufriedenstellend aussieht, ist übrigens die Lübeckerin Franziska Wildfeuer. Wir dürfen gespannt sein, wie weit sie es noch schaffen wird.

Insgesamt trat Steinhaus im Sportstudio auf wie man es von ihr auch auf dem Platz kannte. Sehr gelassen und ruhig beantwortete sie die Fragen. Zu ihrem Abschied äußerte sie sich nur sehr allgemein, einer Kritik an der ehemaligen Leitung der DFB-Schiedsrichter wich sie aus.

Am Sonntag ist Bibiana Steinhaus außerdem noch zu Gast beim Doppelpass ab 11:00 Uhr auf Sport 1.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Michael Göldner

    Die Spiele die ich verfolgt habe war Frau Steinhaus absolut korrekt und sie hatte Autorität aber auch Menschlichkeit .Ich wünsche Frau Steinhaus weiterhin viel Erfolg und immer eine Gute Entscheidung in ihrer Funktion als Schiedsrichterin .
    Mit sportlichen Gruß M.Göldner

    P.S. Habe selber 7Jahre Fußball gespielt und habe immer Respekt vor Schiedsrichter gehabt

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