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Top & Flop | Die Gewinner und Verlierer der Hinrunde

Derzeit sind diverse Fachzeitschriften einmal mehr voll mit Zwischenzeugnissen über die Fußballprofis der Bundesligen. Das selbe wollen wir mit den Schiedsrichtern tun. Wer aus unserer Sicht einer der Gewinner der bisherigen Hinrunde ist und wer weniger überzeugen konnte, lest ihr hier.

Tobias Stieler Auf dem Papier kommt man am Hamburger FIFA-Schiedsrichter in der bisherigen Saison nicht vorbei. Während seine Einteilungen in der Bundesliga für einen Unparteiischen seiner Klasse im normalen Rahmen blieben, erhielt er von der UEFA ein Topspiel nach dem anderen. Er konnte, bis auf bei seinem letzten Auftritt in Barcelona, durchgehend unter den Augen von Beobachter-Koryphäen, wie Hugh Dallas oder Nicola Rizzoli, überzeugen und durfte sich über eine Beförderung in die UEFA Elite-Kategorie freuen. Vielleicht ist sogar im kommenden Sommer ein Karriere-Höhepunkt bei der Europameisterschaft drin. Nochmal Glückwunsch und weiter so!

Manuel Gräfe Ein altbekanntes Gesicht in Gewinnerrubriken ist Manuel Gräfe. Stets unauffällig, immer im richtigen Ton und voll akzeptiert bei den Spielern meisterte Gräfe seine Aufgaben in gewohnter Manier. Der erfahrene Referee führt unter Amateurschiedsrichtern regelmäßig zu Diskussionen, da er auf so ziemlich alles verzichtet, was als „Mode“ so unter den Schiedsrichtern aufkommt. Stattdessen basiert seine ganze Spielleitung auf einem Spielverständnis, das man selten findet und so stößt auch in Topduellen, wie Bayern gegen Dortmund, nicht auf die geringsten Probleme.

Daniel Siebert Mit der Linie eines Manuel Gräfe in besten Zeiten und der Autorität eines ganz Großen leitete der Berliner FIFA-Schiedsrichter Daniel Siebert vor wenigen Wochen das Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern München und RB Leipzig. Bestätigt er diese Leistung auch in der restlichen Saison, so ist er in Zukunft sicher reif für weitere Spitzenspiele. Auch international werden wir von Siebert, der derzeit in der Uefa Kategorie 1 eingruppiert ist, als einen der jüngeren FIFA-Schiedsrichter noch einiges sehen und hören.

Sören Storks Bei einigen umkämpften Duellen im oberen Tabellenbereich erhielt Sören Storks das Vertrauen. Der Zimmerermeister aus Velen rechtfertigte seine Einteilung mit durchgehend sehr soliden Leistungen und beeindruckender Fitness. Mit etwas mehr Erfahrung könnte er sicher in den absoluten Spitzenbereich reinwachsen.

Daniel Schlager „Äußerst unauffällig“, das beschreibt wohl am besten die Auftritte von Daniel Schlager. Der Hügelsheimer war so gut wie nie im Fokus und brachte seine Partien souverän über die Bühne. Wenn man nicht über den Schiedsrichter spricht, dann ist das ja bekanntlich das größte Lob! Auch ihn werden wir sicher noch häufiger sehen!

Robert Schröder Auch ein Robert Schröder gerät selten in den Blickpunkt. Mit guten Leistungen ist auch er für uns einer der Gewinner der bisherigen Runde. Einen erfahrenen Schiedsrichter, der zwar wohl nicht mehr für ganz große Aufgaben in Frage kommt, aber immer dort einsetzbar ist, wo es brennt, kann man immer sehr gut brauchen!

Doch für andere Schiedsrichter lief die Saison bisher weniger rund

Benjamin Cortus Wenn es ein wesentliches Merkmal eines Schiedsrichters ist, absolute Ruhe zu bewahren, dann ist das eigentlich etwas gutes. Doch in manchen Situationen ist der Referee eben auch gefordert, energisch vorzugehen. Hier fehlt es bei Benjamin Cortus! Gut zu sehen war das im anspruchsvoll zu leitenden Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach, als viele schwere Entscheidungen zu treffen waren und dann Kritik auf Cortus einprasselte, der er nichts entgegenzusetzen hatte. Der Röthenbacher ist normalerweise ein grundsolider Referee, doch wenn es brennt, muss auch ein Unparteiischer mal energischer agieren.

Martin Petersen Ein Schiedsrichter mit wenigen Fans, aber einem riesigen Willen ist Martin Petersen. Eigentlich sahen wir den Stuttgarter zu Beginn auf einem erstaunlich guten Weg, doch in den letzten Wochen rutschte er wieder häufiger durch aufsehenerregende Entscheidungen in den Blickpunkt, die Spiele leider maßgeblich beeinflussten

Robert Hartmann Im Leistungstief steckt ein eigentlich höchst souveräner Mann. Robert Hartmann konnte in der bisherigen Runde leider so gar nicht überzeugen. In der Bundesliga wurde er selten angesetzt und in den unteren Ligen waren seine Leistungen, wie am vergangenen Wochenende in Braunschweig, auch wenig überzeugend. Man kennt Hartmann anders und wir sind uns sicher, dass er bald wieder in gewohnt souveräner Manier zurückkommen wird!

In der 2. Bundesliga wurde vor dieser Saison der Kader der Unparteiischen auf nur noch 16 Plätze reduziert. Dennoch stachen einige Schiedsrichter heraus. Mit großer Souveränität und Entscheidungsfreudigkeit leiteten Alexander Sather und Christof Günsch ihre Spiele, aber auch Arne Aarnink konnte voll überzeugen und dabei sogar beim Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem 1.FC Köln als Ersatz für den verletzten Benjamin Brand ein ordentliches Bundesligadebüt feiern.

Zu kämpfen hatte allerdings Florian Heft. Wenn ein Schiedsrichter auch mal mehr Karten braucht, so ist das nicht unbedingt ein Merkmal von fehlender Kontrolle. Allerdings zog es sich beim Unparteiischen aus Neuenkirchen durch fast alle Spiele, dass er übertrieben kleinlich agierte und zu schnell Karten zeigte.

Fans der 3. Liga beschwerten sich in der bisherigen Saison häufig – und manchmal auch zu Recht – über die Schiedsrichterleistung. Sehr ordentliche Auftritte blieben, wie so oft, unerwähnt. Junge Schiedsrichter, wie Lukas Benen, Robin Braun oder Dr. Max Burda, die auch schon in der vergangenen Saison positiv auffielen, bestätigten ihre Leistungen. Auch der nach einem Spiel in Duisburg so gescholtene Patrick Glaser stabilisierte sich merklich. Zwei Drittligakenner machten auch auf sich aufmerksam: Die erfahrenen Franz Bokop und Eric Müller lieferten durchgehend starke Leistungen ab.

Weniger gut lief es für Tobias Fritsch und Florian Exner. Beide gerieten verhältnismäßig häufig mit Fehlentscheidungen in den Fokus der Berichterstattung.

Höherklassige Schiedsrichter machten ihrer Qualifikation bei Einsätzen in der 3. Liga übrigens selten alle Ehre. Natürlich ist in dieser Liga Kampf Trumpf und die Spielleitung nicht gerade einfach. Doch von einigen Schiedsrichtern hätte man dort eine bessere Leistung erwarten können.

Wer sich wundert, dass wir in unserer Analyse die Schiedsrichter der Perspektivkader, also Tobias Reichel, Dr. Matthias Jöllenbeck, Florian Lechner und Patrick Hanslbauer nicht erwähnt haben: Zu den „Bundesliga-Praktikanten“ werden wir in den kommenden Tagen einen eigenen Artikel schreiben.

Von: Felix Stark

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Uwe Pommer

    Frohes Fest und guten Rutsch

  2. Gajewski

    Warum gibt es im bezahlten Fußball keine Schiedsrichter
    Liga mit auf und Abstieg ,wenn es ums Geld geht ist der Landesverband egal und am Geld kann es nicht liegen.
    Die Bewertung ginge auch über ein Punkte System.

  3. Klaus Brandt

    Das Spitzenschiedsrichter bei Spielleitungen in unteren Klassen, z.B. 3.Liga, mit schwächeren Leistungen aufwarten wundert mich nicht. Stimme deshalb mit den Erkenntnissen im Artikel voll überein. Erhebt sich die Frage warum? Nicht die dort herrschende weniger gute Spielkultur ist nach meiner Ansicht die Ursache, denn Regelverstöße sind in allen Ligen gleich zu ahnden. Ich sehe eher als Ursache Überheblichkeit von Spitzenschiedsrichtern an. Sie fühlen sich mit einer Ansetzung in einer Liga, die nicht ihrer Eistufung entspricht als ungerecht behandelt und unterfordert, nehmen diese Spiele nicht ernst. Prägnantes Beispiel für mich ist DFB-Liebling Brych. Er kommt zwar aufgrund seiner Vorzugsstellung nur selten in den Genuss ein unterklassisches Spiel leiten zu müssen, aber wenn kann man die Einstellung an seiner Leistung ausmachen.

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