You are currently viewing Viel Aufregung um nichts

Viel Aufregung um nichts

Was gab es für eine Aufregung rund um die Entscheidungen von Schiedsrichter Felix Zwayer beim Topspiel Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München. In diesem Artikel wollen wir uns mit den zwei Elfmeterszenen und den zwei weiteren VAR-Eingriffen des Spieltags beschäftigen.

Borussia Dortmund 2:3 FC Bayern München (SR: Felix Zwayer)

Aus zahlreichen schwierigen Szenen für Schiedsrichter Zwayer wurden zwei besonders thematisiert. Es geht jeweils um die Elfmeterszene zwischen Marco Reus und Lucas Hernandez und den Handelfmeter für Bayern nach einem Handspiel von Hummels.

Auf die erste Szene bezieht sich der Titel des Artikel: „Viel Aufregung um nichts.“ Denn wie die TV-Bilder nach dem Spiel schon vermuten ließen, lag im Vorfeld eine Abseitsposition von Erling Haaland vor, sodass in dieser Szene nie zu einem On-Field-Review gekommen wäre. Die bestätigte auch der DFB mit einer Stellungnahme von VAR-Projektleiter Dr. Jochen Drees am Sonntag. Selbst wenn Zwayer den Zweikampf anders wahrgenommen hätte, hätte die Überprüfung nur umso länger gedauert, weil erst der Zweikampf dann die Abseitsstellung überprüft werden muss. Bei einer Strafstoß-Entscheidung wäre dieser wegen der Abseitsstellung zurückgenommen worden (ohne OFR, da faktische Entscheidung). Hier hätte eine entsprechende Darstellung der Abseitsstellung von Haaland bei Sky in der Liveübertragung einige sehr emotionale Diskussionen vorweg nehmen können, der DFB gestern seine Stellungnahme veröffentlichte.

Das Handspiel von Hummels nach einem Eckball in der 74. Minute führte auf dem Platz zunächst zu wenigen Protesten. Doch als der Ball wieder aus dem Spiel war, unterbrach Zwayer das Spiel und wurde vom VAR Tobias Welz zum On-Field-Review geschickt. Dort entschied er auf Strafstoß für die Bayern. Der Rest der Geschickte ist bekannt. [TV-Bilder – ab Minute]

Beim Zweikampf Hernandez gegen Marco Reus ließ Zwayer aufgrund seiner großzügigen Linie im gesamten Spiel weiterlaufen. Aufgrund dieser Wahrnehmung des Feld-Schiedsrichters konnte der VAR wegen der hohen Eingriffsschwelle nicht korrigierend eingreifen. [TV-Bilder – ab Minute 4:10]

Doch war der Strafstoß berechtigt?

An sich auf alle Fälle ja, Hummels ging mit dem Arm zum Ball und hat die Arme unnatürlich oben vor dem Körper. Somit ist es nach der Handspielregel ein strafbares Handspiel. Auch das bestätigte Lehrwart Lutz Wagner im „Doppelpass“ bei sport 1 und Dr. Jochen Drees im DFB-Statement. Er lässt allerdings zwischen den Zeilen offen, dass er mit der Linie von Zwayer auch weiterspielen für vertretbar erachtet hätte. Der VAR hat eingegriffen, weil Zwayer zwar das Handspiel zwar gesehen, aber nicht genau die Handhaltung und Bewegung zum Ball wahrnahm. Somit liegt eine teilweise fehlende Wahrnehmung vor. Ein nachvollziehbarer Vorgang nach VAR-Protokoll [TV-Bilder – ab 4:39 Minute].

VfB Stuttgart 2:2 Hertha BSC (SR: Benjamin Brand)

In der 34. Minute erzielten die Gäste den Anschlusstreffer durch Belfodil, dachten sie zumindest. Doch VAR Robert Schröder meldete sich und erkannte eine Abseitsstellung von Darida, der zwar nicht am Ball war aber im Sichtfeld von Stuttgarts Keeper Müller stand. Benjamin Brand ging zum On-Field-Review und nahm den Treffer zurück. [TV-Bilder – ab 2:42 Minute]

TSG Hoffenheim 3:2 Eintracht Frankfurt (SR: Daniel Schlager)

Hier griff der VAR wegen einer falschen Abseitsentscheidung von Assistent Sven Waschitzki in der 60. Minute ein. Bebou stand vor dem 3:1 von Samassekou nicht im Abseits. Nachvollziehbarer und korrekter Eingriff. [TV-Bilder – ab 2:30 Minute]

Fazit: Insgesamt wieder ein guter Spieltag für die DFB-Schiedsrichter mit nur drei benötigten Eingriffen in wieder neun Spielen an diesem Spieltag. Zwei davon sind absolut unstrittige Abseits-Eingriffe. Hier seien die Assistenten auf dem Platz auch nochmal lobend erwähnt, es gab wirklich gerade in der Konferenz sehr viele Tore und viele sehr knappe Abseitsentscheidungen, die bis auf eine alle richtig bewertet wurden.

Simon Schmidt

Sportjournalist Simon Schmidt aus Bayern stieg 2020 bei IG Schiedsrichter ein. Seither ist er Mitglied des Kompetenzteams. In seiner Freizeit engagiert er sich als Fußball-Schiedsrichter und ist leidenschaftlicher Fußball-, Formel 1- sowie Technik-Fan.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Holger Roth

    Nein,
    Der VAR-Eingriff hat sich hier mal wieder als völlig intransparent und absolut subjektiv herausgestellt. So geht das nicht
    Auch kann man nicht die Abseitsstellung dafür nehmen, die Situation zu rechtfertigen.
    Beide Szenen sieht Herr Zwayer in etwa gleich Punkt.
    Es mag sein, dass Zwayer argumentiert die Situation bei dem Handspiel nicht vollständig gesehen zu haben. Aber das trifft genauso für das Foul an Reus zu. Insbesondere wird der Kontakt im Beinbereich von Zwayer nicht gesehen.
    Hinzu kommt das das Foul an Reus mehr ein Elfmeter ist als das Hand von Hummels. Bei Reus bin ich bei 80% bei Elfmeter bei Hummels nur bei 60%.
    Wenn man die Szene mit Hummels überprüfen lässt dann auch das Foul an Reus. Bei beiden Szenen sieht Zwayer hinsichtlich eines möglichen Vergehens gleich etwa gleich viel bzw. etwa gleich viel nicht
    Das aufgrund der Abseitsstellung die ganze Szene hinfällig ist, ist eine anderen Sachen und rechtfertigt nicht das fehlende Eingreifen des VAR bzw. unterschiedliche Eintrittschwelle.
    Hinzu kommt, dass eine dritte Szene als Lewandowski Haaland mit dem Arm blockiert, hier gar nicht mit aufgenommen wird. Hier steht ebenso ein Elfmeter und ein fehlender VAR-Eingriff im Raum.

    Der Eingriff des VAR muss transparent werden. Entweder in Form eines Oberschiedsrichters der bei entscheidenden Szenen den Feldschiedrichter einfach überstimmen kann oder der VAR Eingriff muss viel fester definiert werden.
    So verfehlt der VAR (abgesehen von Abseits, wo die Regelung sehr gut funktioniert) das Ziel einer objektiveren Bewertung und Subjektivität der Entscheidungen verlegt sich lediglich von der Entscheidung selbst auf den Eingriff des VAR. Damit ist gar nichts gewonnen.

    Nur meine Meinung,

    Der Couchschiedsrichter

    1. Simon Schmidt

      Hallo Holger,

      doch laut dem Regelwerk kann man die erste Szene mit Abseits abtun. Weil zu einem On-Field-Review wäre es deswegen nie gekommen. Eine Strafstoß-Entscheidung von Zwayer wäre einkassiert worden ohne OFR, da faktische Entscheidung. Der Zweikampf spielt hier keine Rolle, auch wenn ihn Zwayer am Platz selber falsch bewertet hat. Der erste „Fehler“ lag aber beim Abseits und der gilt dann laut den Regeln.

      Faktisch gibt es in den Fußballregeln einen Ermessensspielraum, der manche Entscheidungen eben nicht immer vergleichbar macht. Es macht zum Beispiel überhaupt keinen Sinn die beiden Szenen zu vergleichen, da Beinstellen und Handspiel zwei komplett andere Vergehen sind.

      Bei der dritten genannten Szene hat der DFB in seinem Statement bestätigt, dass es außerhalb des Strafraums passierte. Als ist der VAR auch hier faktisch raus. Auch wenn ein direkter Freistoß und Gelb für Lewandowski angebracht gewesen wäre. Aber in diesem Bericht soll es wirklich nicht um jede fehlende gelbe Karte gehen. Dann sprechen wir auch über eine fehlende für Brandt, Muenier und Tolisso.

      Bei der Transparenz stimme ich dir zu. Diese Transparenz muss aber vor allem durch die Bilder im Stadion und eine bessere Kommunikation mit den Medien durch den DFB erfolgen. Hier würde den DFB-Schiedsrichtern ein eigener kompetenter Pressesprecher gut tun. Die Vereine haben diesen ja auch. Und es kann nicht sein, dass die DFB-Schiedsrichter sobald es diskutable Entscheidungen gibt die nächsten Tage das Handy ausschalten müssen, weil es ständig persönliche Anfragen und Anrufe gibt, weil der DFB auf Entscheidungen nicht eingeht. Hummels wird ja am nächsten Tag auch nicht auf seiner privaten Handynummer angerufen und kriegt Fragen wieso er zwei der drei Gegentore maßgeblich verursacht hat. Hier ist der DFB meiner Meinung nach noch der Zeit weit hinterher.

      Der „Oberschiedsrichter“ ist der Schiedsrichter auf dem Platz. Also den braucht man nicht einführen. Der VAR trifft selber keine Entscheidung, er gibt dem Schiedsrichter nur Fakten durch (wie bei Abseits, Aus oder Strafstoß/Freistoß) oder empfiehlt dem Schiedsrichter den Gang zum Monitor aufgrund einer falschen Wahrnehmung oder einer wirklich klaren Fehlentscheidung. Hier muss der VAR eine gewisse Vorbewertung treffen. Der Schiedsrichter kann aber immer ein OFR von ihm aus (aus taktischen Gründen) fordern und trifft am Bildschirm immer die Entscheidung. Nur weil es zum OFR kommt, muss deswegen nicht die Entscheidung geändert werden. Der Schiedsrichter kann den VAR überstimmen. So wird eine gewisse Autorität beim Schiedsrichter auf dem Platz gewährleistet. (ss)

      1. Holger Roth

        Hallo Simon,

        zunächst vilen Dank für die ausführliche Antwort.

        Aber die fehlende Transparenz (und auch gleiche Linie bei den Entscheidungen) ist doch gerade das Hauptproblem. Es geht für mich nur zu einem kleinen Teil um die getroffenen Entscheidungen selbst und vielmehr um die Art wie diese getroffen werden, bzw. umd die hiermit verbundene fehlende Transparenz der getroffenen Entscheidungen.
        In der Szene mit dem Foul bei Reus bin ich ja bei Ihnen, dass das zuvor Abseits war. Aber dann soll man das bitteschön auch prüfen bis man beim Abseits landet. Hand heben indriekten Freistoß geben und alles wäre OK gewesen, alle Diskussionen über diese Szene wären damit beseitigt worden. Bei dieser Entscheidung bzw. bei dem fehlenden Video-Eigriff ist es letztlich doch nur Glück, dass vorher Abseits vorlag.
        Auch zu der Lewandowski-Geschichte, hier bin ich im übrigen der Meinung dass die Aktion noch in den 16er reingeht, aber nur so neben bei.
        Und genau hier sind wir doch so richtig in der völlig kryptischen Anwendung des Videobeweises und der damit verbunden Intransparenz. Hier greift der Video-Beweis doch letzlich schon ein, nämlich an der Stelle, ob überprüft wird, ob das innerhalb oder außerhalb des 16ers war. Um zu wissen, ob hier der Videoschiedsrichter eingreifen darf oder nicht muss der Videoschiedsrichter erstmal eingreifen und überprüfen ob es einen eingreifwürdige Szene ist!? Aber auch das nur so neben bei.
        Des weiteren werden Sie mir doch auch zustimmen, dass der Video-Schiedsrichter und der Schiedsrichter auf dem Feld in ständiger Kommunikation miteinander stehen. Jetzt führen Sie oben aus, dass der Schiedsrichter auf dem Feld immer die Möglichkeit hat einen OFR von sich aus zu nehmen.
        Das ist in dieser Kombination doch letztlich ein Eingreifen des Videobeweises – in jeder Situation – bzw. 16er-Situationen durch die Hintertür über die dann ein – offizieller – Viedoeingriff vorgenommen wird oder halt auch nicht.
        Spieler oder Fans werden dann auf eine Regel verwiesen, mit der die Entscheidung gerechtfertigt wird. Allerdings würde im umgekerhten Fall mit dem Verweis auf die Regel genau die andere Entscheidung hinsichtlich des Videobeweises ebenoss rechtfertigt.
        Nehmen wir z.B. das Foul an Reus und nehmen das Abseits mal raus. Zwayer sagt er hat alles gesehen kein Videobeweis. Den Kontakt am Bein hat er offenbar nicht gesehen. Für sich heraus bewertet Zwayer das als normalen Zweikampf kein Videobeweis. (Angeblich fragt er aber sogar selber noch nach ob nur ein Kontakt im Oberkörper vorlag.)
        Ergebnis Zweikampfbewertung nicht völlig falsch: kein ofizieller Videobeweis.
        Hätte es in der Szene einen Videobeweis gegeben, hätte es hierfür genauso eine regelkonforme Begründung gegeben worden.
        Das gleiche gilt für das Handspiel von Hummels. Zwayer hat die Szene gesehen und lässt zunächst laufen, da er keine Absicht bei dem Handspiel sieht. Diese Entscheidung ist ebenso nicht vollständig falsch insbesondere bei der Linie von Zwayer und vor dem Hintergrund das Hummels in seiner Bewegung auch von dem Schubser von Müller beeinflusst wird.
        Hier kommts es dann aber zu einem Videobeweis. Wäre es hier nicht zu einem Videobeweis gekommen, wäre halt eben argumetiert worden: liegt noch im Ermessensspielraum des Schiedsrichters, von daher kein Videobeweis.
        Und das ist genau das Problem mit dem Videobeweis. In gleichen Szenen greift der – offizielle – Videobeweis mal ein und mal nicht. Damit ist der Videobeweis völlig intransparent und damit subjektiv.
        Hierdurch entsteht in meinen Augen aktuell auch der größte Frust und Ärger der Spieler und Trainer auf den Schiedsrichter. Die häufigste Kritik an den Schiedsrichter ist doch aktuell nicht eine Entscheidung selbst, sondern die Frage, warum sich der Schiedsrichter das nicht wenigstens mal angeschaut hat.
        Hier sollte sich die Schiedsrichterei bzw. die Regelhüter einfach mal überlegen, ob man hierfür nicht eine andere Regelung vornehmen will.

        Meiner Meinung nach geht das nur, wenn entweder der Videoschiedsrichter als Oberschiedsrichter fungiert, der Linie des Schiedsrichters auf dem Feld folgt, entscheidende Szenen von sich aus aber umentscheiden darf.
        Dafür müssten die Schiedrichter auf dem Feld letztlich nur über ihren Schatten springen und ein Teil der absuluten Entscheidungsgewalt abgeben.
        Oder alternativ dazu den Videobeweis stärker einschränken.
        Ach ja, vieleicht könnte auch ein Flaggensystem helfen wie beim Football. Bei einer fraglichen Entscheidung wird der Schiedsrichter eine Flagge aufs Feld, dann würde zumindest jeder sehen auf welche Szene sich ein Eingriff bezieht, nur mal so ne Idee.

        Nur meine meine Meinung,

        der Couchschiedsrichter

        1. Andreas kolb

          Die Diskussionen sind total Sinnlos erstens ändert es nichts und zweitens wird keiner den videoschiedsrichter wieder abschaffen! Dann wären alles tatsachenentscheidungen und dann würde der Verlierer auch die Schuld beim Schiedsrichter suchen ! Bellingham hätte auch die rote Karte bekommen müssen für das vergehen gegen Neuer !

  2. Torsten Schild

    Wie viele andere habe auch ich mich über Felix Zwayer aufgeregt. Inzwischen richtet sich mein Zorn aber eher Richtung Kölner Keller. Das wurde auch gestern Abend bei Zeigler richtig deutlich. Denn der Keller entscheidet welche Bilder gezeigt werden. Es wurde gestern ein Ausschnitt gezeigt, der klar die Berührung am Fuß zeigt. Und genau die Frage hatte Zwayer doch gestellt, wie ich ihn verstanden habe. Und es wurde vom Keller verneint, dass es eine Berührung am Fuß gab, woraufhin Zwayer weiterspielen ließ. Und wenn man sich der Brisanz des Spiels bewusst gewesen wäre, hätte man gleich das Abseits mit überprüft, es Zwayer mitgeteilt und jeder, im Stadion oder am Fernsehen hätte mitbekommen, dass die Spielfortsetzung indirekter Freistoß gewesen wäre und der gesamte Ärger wäre weg gewesen.
    Ebenso bei Hummels. Wenn man die Szene mal 3 Sekunden vorher einspielt und dabei auf Müller achtet, kommt man sicherlich zu einer anderen Schlussfolgerung als nur Handspiel. Aber genau dass war nicht der Fall. Er bekam auch hier 8 mal dieselbe Szene aus der selben Perspektive. Wie konnte er da anders entscheiden?
    Insgesamt wurde wieder deutlich wie sehr Dich dieses Spiel von seinen Kunden entfernt. Den Protagonisten ist es egal ob die Leute verstehen warum etwas wie entschieden wird. Hauptsache der Rubel rollt.

    1. Simon Schmidt

      Hallo Torsten,

      das Ablauf zwischen Zwayer und dem VAR war in der Szene, um das mögliche Foul von Hernandez an Reus, sicher nicht optimal. Wie Sie richtig schreiben, ergeben sich ein paar Widersprüche. Dennoch ist das alles „Viel Aufregung um nichts“, denn zu einem Strafstoß oder überhaupt On-Field-Review wäre es in dieser Szene wegen der Abseitsstellung von Haaland nie gekommen. Also hat diese Szene keine Relevanz für die Partie.

      Beim Handelfmeter sind wir immer noch der Meinung, dass es sich um ein strafbares Handspiel handelt. Von einem Stürmerfoul kann man sicherlich nicht sprechen, das würde auch zur Bewertung anderer Szenen nach einem Eckball in der Partie nicht passen. Ein leichtes Halten oder allgemein der Körperkontakt ist vollkommend normal bei einem Eckball im Strafraum. Allgemein wirkt es hier mehr so, als würde der eigene Spieler vor Hummels ihn mehr behindern als Müller, der hinter ihm steht. Das Handspiel selber ist strafbar. Hummels verhält sich einmal mehr in dieser Partie mehr als unglücklich, sicher wollte er den Ball lieber mit dem Kopf als mit dem Arm spielen. Das ändert aber die Tatsachen nicht. Er spielte den Ball mit dem Arm, der vor der Szene noch unten war, unnatürlich vor dem Körper. Dies hat Zwayer nicht komplett korrekt wahrgenommen und deswegen durch VAR Tobias Welz ein On-Field-Review empfohlen, indem sich Zwayer nachvollziehbar für einen Strafstoß entschieden hat. Die Popularität von Entscheidung sollte bei der Bewertung durch Schiedsrichter keine Rolle spielen. Für Verständnis hätte am besten die Medien sorgen können, die zum Beispiel das Abseits von Haaland viel zu spät erkannt haben. Ich bleibe bei meinem Titel „Viel Aufregung um nichts“! (ss)

  3. Christian Peetz

    Ist es nach den Statuten des DFB zum Eingreifen des VAR eigentlich nicht nur bei einem unmittelbaren Tor so geregelt, dass die Entstehung im Vorfeld (mögliches Abseits) durch den VAR überprüft werden soll. Bei Elfmeter Situationen steht davon nichts, da sollte sich der VAR auf die unmittelbare Situation des Vergehens im Strafraum konzentrieren. Schliesslich führt ein Elfmeter nicht zwangsläufig zum Tor. Spielt es für die Prüfung dieser Szene daher überhaupt eine Rolle, ob Haaland drei Pässe vorher im Abseits stand und es der Schiedsrichter nicht gesehen hat.
    Ist zudem ein Hand im Gesicht nicht immer eine zu ahndende Situation. Die Hand von Müller im Gesicht von Hummels wäre auch außerhalb des Strafraums ein Foul gewesen. Statt Schein-Alibis zu liefern und gegen Bellingham zu ermitteln, sollte sich Drees lieber mit der indiskutablen Vorstellung seine s Schützlings beschäftigen, der nahezu jede strittigen Entscheidung dieses Spiels zugunsten von Bayern bewertet hat. Da kann man dann auch als Skandal bewerten, in einem Spiel in dem mutmaßlich die eine Vorentscheidung für die Meisterschaft getroffen wird. Bei Analyse der gesamten Leistung von Zwayer kann man nur zu einem Ergebnis kommen. Zieht diesem Mann im Profi-Geschäft aus dem Verkehr bzw lässt ihn nie wieder den BVB oder seine Herzensmannschaft FCB feiern, um auch andere Vereine vor einem Ungleichbehandlung zu schützen. Es ist ja nicht so, dass es nicht schon eine Vorgeschichte mit Zwayer und dem BVB und mehreren strittigen Entscheidungen gab. Weshalb man Zwayer dann bei so einem Spiel ansetzt, ist eine Frage eine strategischen Fehlentscheidung mit weitreichenden Folgen. Danke für einen wesentlichen Beitrag für ein weiteres Jahr Langeweile im Meisterkampf. Der DFB und DFL müssen sich nicht wundern, dass kein echter Weltklasse-Spieler auch nur in Erwägung zieht, in die BuLi zu wechseln. Die gehen dorthin, wo noch Spannung herrscht, wie in England und lassen selbst den DFB Lieblingsverein und Abomeiste r links liegen.

    1. Simon Schmidt

      Hallo Christian,

      ich weiß nicht, wo du das beim DFB gefunden hast, aber beim Strafstoß wird das Abseits genauso überprüft. Das haben gestern sowohl Dr. Jochen Drees und Lehrwart Lutz Wagner bestätigt. Es wurde sogar mal in einem Duell Bayern gegen Dortmund ein Elfmeter für die Bayern wegen einer Abseitsposition zurückgenommen.

      Die Hand von Müller wäre nirgendwo ein Foulspiel gewesen im Gerangel vor einem Eckball schon überhaupt nicht. Wie gesagt die Aktion von Hummels gegen Goretzka wurde in der ersten Halbzeit auch zurecht nicht geahndet.

      Es geht hier nicht um Alibis, sondern um die fachlich korrekte Bewertung der spielentscheidenden Szenen. Gegen Bellingham wird ermittelt, weil er meiner Meinung nach auf unsägliche Art und Weise nach dem Spiel die Autorität des Schiedsrichters mit der Verbreitung falscher Fakten in Frage gestellt hat. Ein bisschen Respekt würde dem Jungen nicht schaden. Ist jetzt nicht so als hätte der BVB nichts gegen die Niederlage tun können. Zwayer wurde weder wegen Korruption verurteilt noch hat ihm der DFB nachgewiesen, dass er durch die 300€ damals das Spiel beeinflusst hat. Das war damals ein Fehler von ihm in der Sache, hätte er niemals annehmen dürfen. Und dennoch ist die Aussage: „Er hat schon mal ein Spiel geschoben“ nicht von der Faktenlage gedeckt. Ganz allgemein finde ich die Kampagne gegen Zwayer relativ lächerlich. Nach 191 Bundesligaspielen und zahlreichen Ansetzungen durch die UEFA soll das jetzt auf einmal eine Rolle spielen und ein Todschlagsargument gegen ihn sein. Zwayer hat schon so oft den BVB gepfiffen und nie war diese Sache ein Problem. Die Kritik daran ist in Bezug auf das Spiel unglaubwürdig. Man kann allgemein darüber diskutieren, aber das muss unabhängig von einzelnen Spielen sein. Die Bayern haben Zwayer auch nicht nach dem verlorenen Pokalfinale 2018 mit solchen Vorwürfen beschimpft.

      Ganz abgesehen von der Schiedsrichterei glaube ich kaum, dass es am 14. Spieltag die Vorentscheidung der Meisterschaft ist. Schau dir doch mal an, wie die Bayern vor zwei Wochen gegen Augsburg verloren haben, die jetzt gegen Hertha BSC und Bochum im Anschluss nur einen Punkt geholt haben. Da ist vieles noch offen, die Dortmunder dürfen halt nicht wie in der Vergangenheit deutlich mehr Punkte gegen die unteren Teams liegen lassen. Aber gut hier soll es ja um die Schiedsrichter gehen… (ss)

Schreibe einen Kommentar zu Simon Schmidt Antworten abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.