Nach dem Führungstreffer hatten die Spanierinnen über weite Strecken die größeren technischen Vorteile und dominierten nach der Führung, doch zeigten die Engländerinnen eine Reaktion und erzielten durch Russo den Ausgleich und befreiten sich aus dieser schwierigen Phase. In der Verlängerung war Spanien zwar die bessere Mannschaft, die großen Chancen konnten sie nicht mehr erspielen. So ging es ins Elfmeterschießen, welches Spanien gewann.
Die fair geführte erste Hälfte hatte in Minute 15 den ersten kleinen Aufreger. Bei einem Zweikampf zwischen Patri gegen Stanway drückte die Spanierin ihre Kontrahentin bei einem nicht ballorientierten Kopfball mit dem Arm nach unten. Solche Zweikämpfe werden im Mittelfeld zu großen Teilen meist laufen gelaufen. Selbst im Strafraum würde man hier im Sinne der großzügigen Spielführung eher nicht pfeifen, sodass die Entscheidung von Schiedsrichterin Frappart schon in Ordnung ist.
Die Führung für die favorisierenden Spanierinnen erzielte Mariona Mitte der ersten Halbzeit den Führungstreffer nach schöner Kombination aus sechs Meter.
In der 53. Minute reklamierte das englische Team ein vermeintliches Handspiel von Laia Aleixandri im eigenen Strafraum. Bei einem Schuss wurde der Ball zunächst von Patri geblockt. Von ihrem Fuß prallte der Ball jedoch auch nur an den Oberkörper der spanischen Angreiferin, sodass kein strafbares Handspiel vorlag.
Die Engländerinnen kamen etwas besser vom Pausentee und erzielten in der 57. Minute nach einer scharfen Flanke und einem Kopfballs ins linke Eck den Ausgleich
Knapp eine Viertelstunde nach dem Wechsel brachte Alessia Russo mit einem Tackling zu spät und brachte Ona Battle mit einem rustikalen Fußfoul zu Fall. Dafür gab es die erste Verwarnung der Partie. Ein sehr guter Einstieg von Frappart. Direkt im Anschluss die nächste Karte. Lucy Bronze brachte Olga beim Versuch den Ball zu treffen zu Boden und traf ihre Kontrahentin am Schienbein. Für dieses Einsteigen gab es die nächste Karte. In der Verlängerung gab es die dritte Verwarnung für eine Engländerin, als Lauren Hemp Aitana beim Versuch den Ball zu spielen auf den Fuß stempelte. Die absolut korrekte Entscheidung.
Ein Beleg für eine sehr konzentrierte Leistung Frapparts dann kurz vor dem Ende des ersten Verlängerungsdurchgangs. Die eingewechselte Michelle Agyemang spielte erst mit dem Ball den Ball vor der Spanierin, traf dann aber im Fallen die sehr agile Patri und hebelte dadurch sie komplett aus. Als Alex Greenwood Ona Battle erneut auf dem Fuß stempelte verzichtete die Unparteiische auf eine erneute Verwarnung. Erneut richtig, da es nur die Fußspitze war.
Fazit: Schiedsrichterin Stephanie Frappart mit einer sehr guten Leistung in diesem EM-Finale. Sie ließ das Spiel schön laufen und trug so zu einem flüssigen Spiel bei. Die gelben Karten saßen und die Zweikämpfe wurden berechenbar bewertet.
