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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 10. Spieltag | 2. Bundesliga

Während sich ein Spieler im Niedersachsenderby in Braunschweig von den Emotionen verleitet ließ, geht es in der Zweitligaanalyse um zwei harte Elfmeter. So hätte es in Kaiserslautern und Kiel zwei Strafstöße nicht gegeben werden dürfen, während der Handelfmeter in Dresden eine richtige Entscheidung darstellt. 

Eintracht Braunschweig – Hannover 96 0:3 (SR: Robert Hartmann)

Szene 1: Im Mittelpunkt des Niedersachsenderbys stand Erencan Yardımcı. Dem Braunschweiger brannten dabei alle Sicherungen durch als er Tomiak an den Hals griff und würgte, nach er von Matsuda attackiert wurde. Rot wegen Tätlichkeit ging völlig in Ordnung. Das wird eine sehr lange Sperre nach sich ziehen.

Bei einem ähnlichen Vorfall wurde der damalige Trainer Eugen Hach sehr lange gesperrt. Hach, damals Trainer von Alemannia Aachen, würgte den Spieler Franklin von Energie Cottbus. Eugen Hach wurde im Mai 2000 wegen des Würgegriffs gegen einen Gegenspieler eine dreimonatige Sperre auferlegt. Die Strafe, die zu dieser Zeit eine der härtesten für einen Trainer in Deutschland war, wurde vom DFB verhängt. Der Vorfall ereignete sich während eines Zweitligaspiels zwischen Alemannia Aachen und Energie Cottbus. Solange wird Yardimi aber den Braunschweigern sicher nicht fehlen, weil die Sperre damals einen Trainer betraf, der perse eine Vorbildfunktion hat. Wobei die Mindeststrafe bei einer Tätlichkeit gegen einen Spieler schon sechs, in besonders schwerwiegenen Fällen bis zu 72 Spiele Sperre beträgt. Ich denke deshalb, man wird ihn zwischen sechs und acht Spiele sperren. Im vergangenen Jahr wurde der Darmstädter Fabian Nürnberger wegen zweier Tätlichkeiten insgesamt acht Spiele gesperrt, wovon drei zur Bewährung ausgesetzt wurden. [TV-Bilder – ab 0:45 Minuten]

Szene 2: Der bereits verwarnte Mustapha Bundu hatte vor der Pause mächtig Glück. Der Hannoveraner foulte Breuning klar gelbwürdig, als er den Braunschweiger mit dem langen Bein daraun hinderte einen aussichtsreichen Angriff einzuleiten. Fehlentscheidung von Schiedsrichter Hartmann, Gelb/Rot nicht zu geben. [TV-Bilder – ab 03:30 Minuten]

1.FC Magdeburg – SC Preußen Münster 2:0 (SR: Dr. Robert Kampka)

Szene 3: Nachdem  Baris Atik den FCM mit einem erfolgreichen Schlenzer in den rechten Winkel mutmaßlich in Führung gebracht hatte, gab es durch den Video-Assistent eine Abseitsüberprüfung. Die Bilder zeigten, dass sich Al-Holström sehr knapp im Abseits befand, weshalb der Treffer zu Recht nicht gegeben wurde. [TV-Bilder – ab  0:35 Minuten]

Szene 4: Vor der Pause bekam Münsters Kapitän Jorris Hendrix den Ball an den linken Arm, als Tobias Müller abschloss. In den Bildern ist aber zu erkennen, dass sein Arm sich vor dem Körper angelegt war und somit die Körperfläche nicht verbreitert wurde. Somit lag hier kein strafbares Handspiel vor und gab auch zu Recht keinen Handelfmeter. [TV-Bilder – ab 01:35 Minuten]

Szene 5: Mit Anbruch der Schlussviertelstunde gab es Strafstoß für Magdeburg. Nollenberger wurde auf der linken Strafraumseite per Kurzpass durch Atik bedient. Batmaz räumte ihn dann mit einem Tritt gegen den linken Knöchel ab. Schiedsrichter Robert Kampka zeigte sofort auf den Punkt. Unstrittige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 03:40 Minuten]

1.FC Kaiserslautern – 1. FC Nürnberg 1:1 (SR: Sören Storks)

Szene 6: Drexler zog mit dem Ball am Fuß in den Strafraum und ging nach einem Zweikampf mit Haas zu Boden. Schiedsrichter Sören Storks ließ zunächst weiterspielen, doch der Video-Assistent schaute sich die Szene noch einmal an und schickte den Unparteiischen an den Monitor. Nach Betrachtung der Bilder gab Sören Storks doch einen Foulelfmeter für Nürnberg. Für mich ist das eine sehr harte Entscheidung, auch weil man es in den Bildern nicht sonderlich gut erkennt. Bei diesem Laufduell kommt es wohl zu einem Kontakt des Knies von dem Lauterer mit Drexler. Mir würde dieser kleine Kontakt nicht reichen, auch weil der Nürnberger den Kontakt nutzte und doch sehr schnell fiel. Deshalb ist es für mich eine Fehlentscheidung. Man erkennt, dass Haas da wegbleiben wollte und er den Angreifer beim kreuzen unabsichlich „erwischt“. Für mich zu wenig für ein Foul. Wenn der Schiri den Strafstoß direkt pfeift, okay. Aber so ist das für mich keine klare Fehlentscheidung, um den Elfmeter zurückzunehmen. [TV-Bilder – ab 0:30 Minuten]

Szene 7: Nach einem langen Einwurf von Knoche bekamen die Gastgeber den Ball nicht weg. Elvedi trat dann unglücklich Lochoshvili aufs Sprunggelenk und Storks zeigte sofort auf den Punkt. VAR Patrick Alt kontrollierte zudem eine vermeintliche Abseitsstellung. Doch wie auf den Bildern zu erkennen, dass Gyamfi das Abseits mit dem Fuß aufhob und sich somit auf gleicher Höhe mit dem Nürnberger befand. Der gegebene Strafstoß aber eine unstrittige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 04:10 Minuten]

Holstein Kiel – VfL Bochum 1:1 (SR: Florian Lechner)

Szene 8: Ein hoher Ball landete im Sechzehner bei Hofmann, der das Leder abschirmte und dann an den Strafraum zurücklegte. Da wollte Cajetan Lenz abziehen, aber davor räumte Marko Ivezić ihn resolut ab. Schiedsrichter Florian Lechner zeigte sofort auf den Punkt. Der Video-Assistent schaut es sich nochmal an, bestätigte Lechner dann aber in seiner Entscheidung. Eine sehr harte Entscheidung. Für mich gehen hier beide zum Ball und treffen ihn auch. Das dann bei diesem Tackling der Kieler getroffen hat, ist die Folge des langen Beins, mit dem beide Spieler versuchen an den Ball zu kommen. Für mich ist es deshalb eine Fehlentscheidung, den Strafstoß zu geben. [TV-Bilder – ab 01:55 Minuten]

SG Dynamo Dresden – SC Paderborn 1:2 (SR: Wolfgang Haslberger)

Szene 9: Mitte der ersten Hälfte gab Schiedsrichter Wolfgang Haslberger Strafstoß für Dresden. Hauptmann tauchte nach einem halbhohen Anspiel auf der tiefen rechten Strafraumseite auf. Er legte sich den Ball rechts an Scheller vorbei, der ihm dann seitlich in die Beine triat. Referee Haslberger zeigt sofort auf den Punkt. Unstrittige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 0:45 Minuten]

Szene 10: Vor der Pause gab dann Haslberger Handelfmeter für Paderborn. Nach einer Ablage durch Castaneda an der mittigen Sechzehnerkante schoß Tigges aus mittigen 15 Metern in Richtung oberer linker Ecke. Dabei stand Faber eingedreht zum Schuss und blockt den Ball mit dem ausgefahrenen rechten Arm. In den TV-Bildern ist zu erkennen, dass der Dresdner sich war wegdreht, den aufs Tor kommenden Ball aber mit dem vom Körper unter Spannung stehenden abgestreckten Arm blockte. Für mich eine richtige Entscheidung und gut gesehen von Wolfgang Haslberger! [TV-Bilder – ab 02:10 Minuten]

DSC Arminia Bielefeld – SV 07 Elversberg 2:0 

Szene 11: In der letzten Minute vor der Verlängerung wurde Bielefelds drittes Tor wieder aberkannt, denn Kania stand beim letzten Pass von Hagmann im Abseits, weshalb der Treffer zu Recht nicht zählte. Das hätte eigentlich Assistent Jan Clemens Neitzel-Petersen schon erkennen können, denn das lange Bein des Bielefelders war beim Abspiel ca. einen halben Meter deutlich in der verbotenen Zone. [TV-Bilder – ab 03:50 Minuten]

Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen. Solltet ihr weiteres, aussagekräftiges Material besitzen, dann reichen wir eine Einschätzung gerne nach.

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