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DFB hält „Fall Dresden“ für falsch entschieden

Im Zuge des Zweitbundesligaspiels Darmstadt gegen Dresden (3:2) liegt uns nun die offizielle Einschätzung der DFB-Schiedsrichter-Kommission vor. Demnach war das Eingreifen des Video-Assistenten falsch und letztlich auch vom Schiedsrichter falsch entschieden.

Der Dresdner Nikolaou beeinträchtigte hier keinen seiner Gegner, da der Ball keine Bewegung in seine Richtung machte. Nachdem der Darmstädter danach den Ball spielte tritt eine neue Spielsituation auf, weshalb die erste Entscheidung des Gespanns auf dem Platz, nämlich das Tor anzuerkennen, die richtige gewesen wäre. Warum Schiedsrichter Michael Bacher nach betrachten der Bilder auf eine andere Entscheidung kam, ist unerklärlich.

Regeltext: „Wenn sich ein Spieler aus einer Abseitsstellung bewegt oder in einer Abseitsstellung befindet, im Laufweg eines Gegners befindet und die Bewegung des Gegners zum Ball beeinträchtigt, ist dies ein Abseitsvergehen, wenn es die Möglichkeit des Gegners den Ball zu spielen oder in einen Zweikampf um den Ball zu führen beeinflusst.

Klassischer Fall von Tatsachenentscheidung

Völlig unklar ist, wo der von Dynamo Dresden behauptete Regelverstoß bei der Aberkennung des Tores zum 3:3 wegen Abseits liegen soll. Hier hatte der Schiedsrichter den Treffer ursprünglich gegeben, jedoch nach dem Onfield-Review (OFR) die unzweifelhaft vorhandene Abseitsposition von Nikolaou als strafbar bewertet. Das ist eine Fehlentscheidung, jedoch kein Regelverstoß. Hier kommt kein Wiederholungsspiel in Betracht.

Auch der Einsatz des Video-Assistenten, begründet keine Spielwiederholung, denn im IFAB-Protokoll steht:

Ein Spiel ist nicht ungültig, aufgrund:

  • von Fehlfunktionen der VSA-Technik (wie auch bei der Torlinientechnik);
  • falsche Entscheidung, die den Video-Schiedsrichter-Assistenten betreffen (da der VSA ein Spieloffizieller ist);
  • der Entscheidung, einen Vorfall nicht zu prüfen, oder der Prüfung einer nicht prüfbaren Situation.

Was ist eine Tatsachenentscheidung?

Bei der Tatsachenentscheidung handelt es sich um einen Regelbestandteil um das Regelwerk von Sportarten praktisch anwenden zu können, ist es notwendig, dass Entscheidungen von Schiedsrichtern sofort wirksam werden, ohne dass jemand dagegen Einspruch erheben kann oder eine Entscheidung nachträglich in irgendeiner Form widerrufen wird. Dabei ist es unerheblich, ob der Schiedsrichter das Regelwerk korrekt angewendet hat. Der Begriff deutet damit nicht auf eine von niemandem bestrittene, unumstößliche Tatsache, sondern darauf, dass ein dazu Berechtigter etwas als eine Tatsache ansieht, die aber nicht unbedingt so geschehen sein muss.

Was ist der Zweck?

Diese Regelung dient dazu, einen kontinuierlichen Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Eine unterlegene Mannschaft könnte sonst irgendeine strittige Entscheidung des Schiedsrichters zum Annullieren des Spielergebnisses nutzen, indem sie bei einem Sportgericht Beschwerde einlegt.

Natürlich sind die Sportverbände daran interessiert, grobe Fehlurteile der Schiedsrichter zu vermeiden oder zu korrigieren, um keine Wettbewerbsverzerrung entstehen zu lassen. Im Fußball wurden schon Spieler nachträglich gesperrt, weil der Schiedsrichter deren Tätlichkeiten nicht geahndet hatte. Dabei ist aber zu beachten, dass dabei keine Schiedsrichterentscheidungen korrigiert werden, sondern nur Tätlichkeiten, die dem Schiedsrichter entgangen sind, verfolgt werden können. In sehr seltenen Ausnahmefällen kann aufgrund einer spielentscheidenden offensichtlichen Fehlentscheidung ein Wiederholungsspiel angesetzt werden, so beispielsweise bei Thomas Helmers Phantomtor 1994, als der Schiedsrichter auf Tor entschied, obwohl der Ball tatsächlich neben dem Tor hergegangen ist. Allerdings blieb dies eine Ausnahme,  später wurde in ähnlichen Situationen der benachteiligten Mannschaft kein Wiederholungsspiel zugesagt und die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters anerkannt, weil es nach dem Fall Helmer Ärger mit der FIFA gab.

Generell ist anzumerken, dass ein Tatsachenentscheid eines Schiedsrichters eine subjektive Interpretation ist, bei der der Schiedsrichter entscheidet, ob die Spielregeln übertreten worden sind oder nicht. Dieser Entscheid ist von den Vereinen nicht anfechtbar. Ein regeltechnischer Fehler des Schiedsrichters hingegen, wenn er nicht nach den Spielregeln handelt, ist anfechtbar. Er zieht im Normalfall ein Wiederholungsspiel nach sich.

Die derzeitige Entwicklung im Schiedsrichterwesen zeigt eine Tendenz zur Überprüfung von Tatsachenentscheidungen während des Spiels durch technische Methoden. Hierzu kommen das Hawk-Eye, die Torlinientechnik und der Videobeweis je nach Sportart zur Anwendung. Die Überprüfung der Entscheidung geht meist nicht vom Schiedsrichter aus, sondern z. B. wie im American Football durch eine vom Trainer beantragte so genannte „Coach’s Challenge“.

Dieser Beitrag hat 37 Kommentare

  1. Lothar Oeser

    Nicht die erste und letzte Fehlentscheidung gegen Dynamo, wenn schon kein Wiederholungsspiel dann eine Punkteteilung. Einen Prokop hatten wir schon einmal.

    1. Claudia Sachse

      Der Punkt gehört uns und Punkt, es war ein TOR!
      Wo bleibt die Fairness??
      Es war Betrug!!

      1. Kroener Peter

        Dynamo ist unerwünscht im 2.Liga Fußball und deshalb wird alles unternommen Dresden zu verbannen!!!Siehe ua.auch die unterschiedlichen Foulbewertungen in den Spielen.

        1. John Doe

          Immer diese Verschwörungstheorien. Kommt mal klar!

      2. Dieter Nover

        Es war eine Fehlentscheidung des gesamten Schiedsrichterteams ja, aber die Fifa lässt nunmal keine Wiederholungsspiele zu.
        Sportliche Grüße aus Darmstadt

  2. Lars Richter

    Die Tatsachenentscheidung war Tor. Alles andere hat mit Tatsachenentscheidung nichts mehr zu tun. Wenn es nichts zu vertuschen oder zu verheimlichen gibt wäre die logische Folge das offenlegen des Funkverkehrs zwischen Schiri und VAR.

    1. Jensemann

      Fakt ist der Michael Bacher mit seiner Fehlentscheidung einen Verein ruinieren kann.
      Er sollte doch lieber in Zukunft als Schiedrichter beim Schach auftreten nur nicht mehr beim Fußball.

      1. Hilmdrill

        Leider nicht !
        1. FSV Mainz 05 – FC Schalke 04

        Guido Winkmann (SR), Christian Bandurski (SR-A. 1), Arno Blos (SR-A. 2), Michael Bacher (4. Offizieller), Benjamin Brand (VA), Michael Emmer (VA-A)

  3. Koppatsch

    Da bin ich ja gespannt wie das nun ausgehen wird
    Punkte Teilung wäre ok

  4. Müller

    Nichts Neues im dunklen Osten, ist halt ne Mafia Entscheidung …

  5. Rolf Treutler

    Lars Richter, deinem Kommentar gibt es nichts hinzuzufügen. Die Offenlegung des Funkverkehrs wird nicht stattfinden, da dann die Spielmanipulation zutage käme.

    1. John Doe

      Immer diese Verschwörungstheorien. Kommt mal klar!

  6. Marcel Windemuth

    Eine Tatsachenentscheidung, war das anerkennen des Tores! Der VAR bewegte den Schietsrichter, sich die Spielsituation nochmals anzusehen! Daraufhin beging der Schiedsrichter einen klaren Regelverstoß! Durch sichten der Videobilder war ihm bewusst, wenn er seine Tatsachenentscheidung zurücknimmt greift er Regelwidrig in dieses Spiel ein! Dieses Regelwidrige eingreifen ist ihm bewusst, da er eine fundierte Ausbildung zum Schiedsrichter hat, er nimmt den Nachteil für die benachteiligte Mannschaft billigend in Kauf! Das Spiel ist somit zu annullieren und neu anzusetzen!

    1. Suckert

      Ich bin voll deiner Meinung,aber es wird nicht passieren denn wir sind Dynamo weil wir fast die einzigen sind die sich gegen den DFB zur Wehr setzen,sind wit denen natürlich ein Dorn im Auge und da kommt sowas bei raus!!!!Falls es euch noch nicht aufgefallen sein sollte wir werden ständig härter Bestraft wie andere Vereine. Es lebe die Gerechtigkeit, armer DFB

      1. Ole

        nein, nein und nochmals nein. 1. ist Dynamo bestimmt nicht der einzige Verein, der sich gegen den DFB wehrt und gegen gewisse Dinge „kämpft“.
        2. wird Dynamo meistens nicht härter bestraft, sondern in der Summe einfach Zusammengefasst mehr. Liegt aber auch oft am Verhalten mancher „Fans“, vor allem die FLachzangen, die Böller werfen.
        Und 3. dieses „die ganze Welt ist gegen uns armes Dynamo“ Gejammer ist sowieso Blödsinn. Die meisten aktiven Fanszenen in Dresden wissen das auch und ersparen sich solche Wimmereien. Die machen lieber etwas aktiv, anstatt im Internet auf 124r23332424 Seiten immer das Gleiche zu schreibenund sich so auszulassen.

    2. Dandy

      Lerne mal deutsch. Das Geschreibsel ist ja grausam.

    3. Toni

      Leute ich bin kein Dynamo Fan, aber diese Fans oder nicht Fans haben recht Fussball ist in der Hand der Mafia.. Traurig Rücktritt der DFB ganz klar aber was nützt es garnichts der nächsten manipulierten sitzen in den Starlöchern

  7. Reiner

    Hier leiden scheinbar einige etwas unter Verfolgungswahn!

    Mal hat man eine Entscheidung gegen sich, mal für sich. Das war schon immer so, und schon immer fühlt sich der eine benachteiligt.

    Diese Einspruchsmöglichkeiten gehören abgeschafft. Entscheidung ist Entscheidung! Das gab es doch alles schon vor dem VAR.

    Aber da gab es nicht dauernd Einsprüche wegen jeder strittigen Situation.

    Die Vereine wissen doch selbst dass sie keine Chance haben, bei solchen Tatsachenentscheidungen. Das machen sie nur um den eigenen Fans Sand in die Augen zu streuen.

    1. Thomas

      Hast du Lack gesoffen? Beim objektiven betrachten der TV Bilder hat der Schiedsrichter erst auf Tor entschieden was auch korrekt war. Ein VAR brauchte diese Szene nicht es ist schon sehr merkwürdig das Darmstadt wieder durch Zweifelhafte Entscheidungen gewonnen hat.!

    2. Lars Richter

      Wo bitte nimmst du dort eine Tatsachenentcheidung her?

      1. Reiner

        Kirche im Dorf lassen
        Wieso soll der Schiri bzw. Verband haftbar gemacht werden für einen Fehler

        Ein Fehler ist nicht entscheidend für den Abstieg
        Eine Saison dauert 34 Spieltage und eine Mannschaft steht nicht auf dem letzten Platz und steigt ab weil die Schiris jeden Spieltag Fehler machen

        Sondern die Mannschaft und der Trainer und die Funktionäre

        Man zähle die Fehler des Teams u d Frage sich dann nochmal wer verantwortlich ist

        Sicher machen auch die Schiris Fehler
        Wir sind ja keine Roboter sondern Menschen
        Aber wir haften zum Glück nicht

        Der Stürmer wird ja auch nicht haftbar gemacht wenn er den Elfer am letzen Spieltag verschießt und der Verein absteigt

        Also Kirche im Dorf lassen
        Es ist ein Spiel
        Und mal gewinnt man mal verliert man
        Und es sind nicht immer die anderen schuld

  8. Hartmut

    Wenn das die Begründung ist können wir das Fußball Spielen einstellen,wenn ich Dynamo wäre würde ich vor ein Ordentliches Gericht gehen,und weiter klagen.Macht so weiter DFB irgendwann holt euch die Gerechtigkeit ein.Korrupt ist noch gelinde Ausgedrückt!!!!!!

    1. Bevor man vor das Zivilgericht ziehen kann, müssen erst alle Instanzen beim DFB durchlaufen werden und bis du dann ein Urteil vom bekommst welches vielleicht positiv ist dauert es Jahre. Siehe den Fall SV Wilhelmshaven. Die Mühlen der Justiz mahlen langsam.

  9. Sergej

    Ich höre hier nur mimimimimi,
    Wie oft wurdee schon Darmstadt in dieser Saison beschissen. Das sich der VAR nicht eingemischt hatte. Am Ende gleicht sich alles wieder aus.

  10. Conrad Weißenborn

    Dann frage ich mich, weshalb die Vereine so viel Geld für so ein unsicheres System ausgeben, wo der Faktor Mensch wieder die entscheidende Rolle spielt…es ist untragbar und nicht ausgereift, die Mannschaft hat sich die erste Hälfte selbst zuzuschreiben, definitiv, aber sie haben Moral bewiesen und sich zurückgekämpft und das zählt… Willkür zur falschen Zeit, sich nicht an seine eigenen Regeln zu halten, ist für mich der größte Verstoß

    1. MichaK

      Volle Zustimmung! Wobei es ja kein „Regelverstoß“ war, sondern nur eine „Fehlentscheidung“.

  11. SGDLöwe

    Der Punkt sollte nachträglich gegeben werden und die rote Karte anuliert werden.

  12. S

    Genau das war vorhersehbar
    Beamten Fußball keiner versteht was alle reden mit v a r

  13. Rolando

    Der Ostfussball soll kaputt gemacht werden. Hat das eventuell mit dem erstarkten auftreten der AfD im Osten zu tun???

  14. Rico

    Aus meiner Sicht eine ganz klare Fehlentscheidung zu Ungunsten von Dynamo Dresden, eine Punkteteilung wäre aufgrund der engagierten Leistung in Halbzeit 2 durchaus gerechtfertigt. Ich kann mich schon seit Jahren des Eindrucks nicht erwehren, das Dynamo Dresden mit besonders kritischen Augen seitens des DFB argwöhnisch begleitet wird, sicher bin ich als bekennender Dynamo Anhänger hier auch ein wenig befangen, aber selbst Freunde und Kollegen in Ostwestfalen ohne Sympathien für die Dynamos ,teilen diese Einschätzung zumindest teilweise, nach dem Darmstadt Spiel herrschte allgemeines Unverständnis und Verwunderung.

  15. Ihr habt alle Recht. aber der 1 Punkt darf nicht zum Klassenerhalt alleine gezählt werden. Wir haben zu viele Punkte liegen gelassen.
    Ich wünsch mir endlich wieder,Dynamo zu Hause eine Macht.Es fehlt der legendäre Dresdner Kreisel.
    Glaube aber,das wir den Klassenerhalt Schafen.

  16. Rene Schulz

    Grüße an Dresden vom Unioner. War ein klares Tor.

  17. André

    Also ein offensichtlicher Fehler des DFB bzw. seines Erfüllungsgehilfen, welcher nicht geahntet wird. Damit ist der Manipulation von Spielen Tür und Tor geöffnet.
    Jedes Fehlverhalten der Vereine oder deren Anhänger wird zum Teil mit übertriebenen Strafen geahntet, bei eigenen Fehlern des DfB mit dieser Tragweite passiert nichts. Damit ist jede Glaubwürdigkeit in Frage gestellt.

    1. MichaK

      André, da gebe ich dir recht. Deshalb würde ich auch als Verein weiter gegen die „Fehlentscheidung/Regelverstoß“ vorgehen und den VAR dem Fußball zu liebe wieder abschaffen.

  18. John Doe

    Der VAR ist in seiner Form und Umsetzung einfach nur schlecht und an der Realität wie auch am tatsächlichen Bedarf komplett vorbei entwickelt.

    Aber dass jeder, der Opfer einer Fehlentscheidung wurde, immer direkt von Beschiss redet, zeigt nur, wie niedrig die Frustrationsschelle liegt.

    Weder will jemand Dresden, Darmstadt, Karlsruhe, Paderborn, Union oder sonst wenn aus ihrer jeweiligen Liga rausdrängen, noch trifft irgendein Schiedsrichter absichtlich falsche Entscheidungen (und selbst im Fall Hoyzer geschah das aus persönlicher Motivation heraus, nicht aus Hass).

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