Wie sieht die Altersstruktur der Schiedsrichter in Europa aus? Dieter Albrecht blickt in seinem 50. Jubiläumsartikel auf das Alter der Referees.
Eine Auswertung der sechs Spitzenländer Deutschland, England, Frankreich, Italien, Niederlande und Spanien, ergibt einen Durchschnitt von 39,2 Jahren. Deutschland liegt mit 40,1 Jahren darüber. Den jüngsten Kader haben die Niederlande mit 36,8 Jahren.
Die internationalen Spitzenschiedsrichter haben zumeist das 40. Lebensjahr erreicht oder deutlich überschritten. Dazu gehören die Deutschen Felix Zwayer und Tobias Stieler (beide 43). Daniel Siebert ist 40. Ähnlich ist es in Italien mit Marco Guida und Davide Massa (beide 43) sowie dem ein Jahr jüngeren Maurizio Mariani. Traurig sieht es im Fußball-Mutterland England aus. Mit Anthony Taylor (46) und Michael Oliver (39) genügen seit Jahren nur zwei Schiedsrichter internationalen Ansprüchen.
Frankreich hat neben Clement Turpin (42) und Stephanie Frappart (41) mit Francois Letexier (35), der in seinem ersten Turnier unerwartet für das EM-Finale 2024 nominiert wurde. Dem Talent kann eine große Zukunft bevorstehen. In Spanien hat es nach der WM 2022 einen Umbruch gegeben. Die Schiedsrichter stehen derzeit nur in der zweiten Reihe. José Sánchez Martinez (41), Jesús Gil Manzano (40) und Juan Martinez Manuera (42) füllen die Lücken auf. Die Niederlande setzen sehr auf Verjüngung, wie das Durchschnittsalter aufzeigt. Danny Makkelie (41) und Serdar Gözübüyük (39) gehören zur Elite.
Um sowohl national als auch international nach oben zu kommen, muss der Nachwuchs schnell an große Aufgaben herangeführt werden. Das ist leichter gesagt als getan. Talente fallen nirgendwo vom Himmel. Dazu müssen die Schiedsrichtergremien bis in die unteren Bereiche bei der Sichtung ein gutes Auge haben.
