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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 10. Spieltag | 3. Liga

Der 10. Spieltag der 3. Liga ging auch die englische Woche zu Ende und wie auch am letzten Spieltag, gab es viele positive und gute Leistungen der Schiedsrichter zu sehen. Nur vereinzelt gab es Diskussionen. So unteranderem der frisch verheiratete Yannick Sager, der mächtig viel Kritik beim Spiel Cottbus – Aachen einstecken musste. Zusätzlich war Davina Lutz beim Spiel der Zweitvertretungen zwischen Hoffenheim und Stuttgart ordentlich gefordert und hatte gleich mehrere Strafraumszenen zu bewerten die nicht immer korrekt waren. Trotzdessen war es ein sehr positiver Spieltag, gerade die Neulinge erwischten gute Spielleitungen, weshalb wir uns für diese Top 3 entschieden haben:

Platz 🥇 – Sebastian Hilsberg:
Im dritten Spiel seiner Liga 3-Laufbahn bekam Sebastian Hilsberg am Sonntagnachmittag die Partie zwischen Aue – Essen. Eine ziemlich riskante Ansetzung um ehrlich zu sein, da Essen die letzten Wochen enorme Kritik an die Schiedsrichter verteilte (Florian Lechner insbesondere). Doch Hilsberg lieferte eine nahezu perfekte Spielleitung, war jederzeit die Ruhe in Person, verteilte Karten nur wenn sie nötig waren und bei einem knappen 2:2, sprach am Ende niemand über den Schiedsrichter. Weiter so!

Platz 🥈 – Simon Schreiner:
Simon Schreiner war ebenfalls erst in seiner dritten Partie in Liga 3 im Einsatz und bekam die Partie zwischen der Viktoria aus Köln und dem niedersächsischen Verein aus Havelse. Schreiner war nur in einer Szene richtig gefordert, als er zurecht kurz vor der Halbzeit auf den Punkt gezeigt hat, nachdem der Kölner Sponsel den in die Box laufenden Havelser Angreifer Müller kurz am Körper festhält und dieser zu Fall kommt. Auch wenn es nur kurz war, ist ein Halten oder Ziehen strafbar im Fußball. Egal wie lange dieses erfolgt. Ansonsten war er wenig gefordert, da die Kölner schnell den Deckel draufmachten und am Ende mit 4:1 gewannen.

Platz 🥉  – Timon Schulz:
Timon Schulz kam nach 2 Jahren das erste mal wieder zu einem Einsatz unter 1860 München Beteiligung und reiste zur Partie Wiesbaden – München. Alle Augen also geschaut auf Schulz und ob ihm das Spiel wie 2023 in Köln, nicht komplett um die Ohren fliegt. Jedoch lieferte Schulz eine gute Leistung ab, wie gewohnt kommunikativ sehr stark unterwegs und er und sein Gespann waren in einer Szene besonders gefordert. In der 90. Minute schoß Florian Niederlechner das vermeintliche 1:1, jedoch stand er klar im Abseits, was Assistent Heft richtig erkannte. Am Ende eine Leistung wo die Münchener sich diesmal nicht auf Schulz stürzen können, da er diesmal, zumindest in den Schlüsselszenen, richtig entschied!

FC Energie Cottbus – TSV Alemannia Aachen  3:2 (SR: Yannick Sager)

Szene 1: Manu brachte Elekwa zu Fall im Strafraum. Schiedsrichter Sager pfiff Elfmeter. Es ist allerdings eine sehr harte Entscheidung, da beide gezupft hatten und sich Elekwa in Manu lehnte, der dann im Strafraum sehr leicht zu Boden gegangen ist. Für mich deshalb eine Fehlentscheidung. [TV-Bilder – ab 0:49 Minuten]

Szene 2: 20 Minuten vor dem Ende gab es erneut den Elfmeter. Dieses Mal für die Hausherren! Sasa Strujic holte Butler rechts im Strafraum per Grätsche von Beinen. Auch wenn er dabei auch leicht den Ball berührt, ist es der Trefffer mit der offenen Sohle. Dementsprechend für mich die richtige Entscheidung, den Strafstoß zu geben. [TV-Bilder – ab 04:10 Minuten]

1.FC Schweinfurt – SC Verl 1:2 (SR: Konrad Oldhafer)

Szene 3: Nach einem Schuss von Dennis Waidner aus halbrechter Position flog der Ball an den Unterarm von Luka Trslic. Dabei hatte der Verteidiger den Arm über dem Kopf und er bewegt ihn zum Ball. Eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Konrad Oldhafer weiterlaufen zu lassen und keinen Handelfmeter zu geben. [TV-Bilder – ab 01:15 Minuten]

Szene 4: Nach einem Foul konnte Lauris Bausenwein seine Emotionen nicht unter Kontrolle halten und gestikulierte wild in Richtung Schiedsrichter. Dieser sah das und zeigte dem Schweinfurter seine zweite Gelbe Karte, sodass er mit Gelb-Rot den Platz verlassen musste. Vertretbar. Er hat halt aus seiner Wahrnehmung kein Foul gesehen und hat dann mit einer schlagenden Armbewegung Richtung Schiedsrichter seinen Ärger Luft gemacht. Emotionen hin oder her, aber da muss er seine Nerven im Griff halten. [TV-Bilder – ab 04:50 Minuten]

Waldhof Mannheim – VfL Osnabrück 1:4 (SR: Dr. Max Burda)

Szene 5: Mögliches Abseits beim 1:1 von Osnabrück in Mannheim. Die Feldentscheidung war weiterlaufen und ich würde damit mitgehen. Man kann nämlich nicht zweifelsfrei erkennen, ob der Szene Weiße im Abseits steht. Es handelt sich um eine Millimeterentscheidung wo man dem Assistenten Eric Müller glauben und die Entscheidung des Schiedsrichters das Tor anzuerkennen vertrauen muss. Mit VAR wäre es natürlich auf den Prüfstand gekommen. [TV-Bilder – ab 02:00 Minuten]

FC Ingolstadt – SSV Ulm 4:1 (SR: Ben Henry Uhrig)

Szene 6: Zu Beginn des Spiels eine strittige Szene, als der junge Hamburger Schiedsrichter bei einem Handspiel nicht auf den Punkt zeigte.Lorenz blockte bei einem Abschluss von Dajaku den Ball klar mit der Hand, weshalb Referee Uhrig auf Elfmeter entscheiden müssen. Hier ist die Hand bei diesem Torschuss sehr weit vom Körper abgespreckt. Hier gibt es aber bei einem Schuss aufs Tor auch keine Verwarnung mehr. [TV-Bilder – ab 01:20 Minuten]

Szene 7: Erneut gab es nach knapp einer halben Stunde Diskussionen um einen vermeintlichen Handelfmeter. Brandt wollte das Leder in den Rücken der Abwehr passen, wo Rosenlöcher per Grätsche klären wollte, den Ball jedoch ganz deutlich an den Unterarm bekam. Schiedsrichter Uhrig bewertete das Handspiel nicht als Stützhand und gab einen Handelfmeter. Die rein regeltechnisch nicht existierende „Stützhand“, bezieht sich auf einen senkrecht abgestützten Arm, um einen Ball abzufangen. Hier geht der Arm dann schon waagerecht raus, auch wenn es mir bewusst ist, dass aufgrund der Rutsch- bzw. Grätschbewegung nicht absichtlich ist. Dennoch wenn ein Spieler am Boden liegend den Ball an den Arm bekommt, den Ball mit einer Armhaltung aufhält, womit er die Körperfläche vergrößert, ist das für mich dennoch ein strafbares Handspiel. Zwar ist die Armhaltung nicht unnatürlich, aber einfach vom Körper weggestreckt und damit die Körperfläche vergrößert. Die UEFA hatte vor ein paar Jahren Beispiele gezeigt, wo solche Handspiele als unnatürlich und somit strafbar ist. [TV-Bilder – ab 02:10 Minuten]

Szene 8: Auch hier gab es wie bei Mannheim – Osnabrück eine unfassbar enge Abseitsentscheidung, wo Ulm ein Treffer verwehrt wurde. Das den zur Verfügung stehenden Bildern kann man es wiedermal nicht zu 100% und mit Bestimmtheit auflösen, deshalb muss man Assistent Dominik Jolk hier vertrauen. [TV-Bilder – ab 03:55 Minuten]

Viktoria Köln – TSV Havelse 4:1 (SR: Simon Schreiner)

Szene 9: Hier gab es kurz vor der Pause auch einen Elfmeter für Havelse nach einem kurzen Halten bzw. umklammern im Strafraum, weshalb der Elfmeter regeltechnisch auch komplett richtig ist. Ist zwar nicht viel, aber sobald man anfängt zu halten, ist es halt strafbar. Deshalb gut gesehen von Simon Schreiner. Da der Angreifer zudem mit Zug zum Tor unterwegs war, gab es obendrauf nach der Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs im Strafraum die gelbe Karte. [TV-Bilder – ab 02:20 Minuten]

TSG Hoffenheim II – VfB Stuttgart II 1:3 (SR: Davina Lutz)

Szene 10: In Minute 25 zeigte Schiedsrichterin Lutz dem Stuttgarter Lauri Penna die gelbe Karte – und diese war sehr umstritten. Penna brachte kurz vor dem Strafraum seinen Gegenspieler zu Fall und sah für das Verhindern einer aussichtsreichen Offensivaktion die Gelbe Karte. Für mich ist das eher Rot. Die Mitspieler von der Seite konnten zwar nicht mehr eingreifen, allerdings hat sich der Angreifer den Ball zu weit vorgelegt, sodass der Torwart eine Chance hatte vorher an den Ball zu kommen. Wird es aber verneint, dass der Torwart vorher nicht mehr an den Ball kommt, muss sie Rot geben, was für mich auch zum Zeitpunkt des Fouls auch die richtige Entscheidung gewesen wäre.

Szene 11: Wenig später erneut eine knifflige Szene. Eine Flanke wurde Köhler an den Oberarm geschossen, der Stuttgarter ging aber auch etwas ungeschickt zum Ball. Die Schiedsrichterin gab den Handelfmeter, der für mich die richtige Entscheidung ist.

Szene 12: Bei einer Flanke von linke wurde ein Stuttgarter bei einem Kopfball in den Rücken gestoßen. Schiedsrichterin Lutz gab keinen Elfmeter. Für mich ist das eine Fehlentscheidung. Wenn man im Kopfbal list und von hinten gestoßen, dann ist das ein Foul. Sicherlich war es nur ein leichter Stoß, aber wenn man in der Luft in den Rpücken gestoßen wird, kann man sich gegen den Stoß nicht mehr zur Wehr setzen. Da er mit beim Kopfball war und wenige Meter vor der Linie das Tor verhindert hat, ist es für mich auch eine klare Torchance die hier verhindert wird.

Szene 13: Sankoh wurde mit einem langen Ball in der Box bedient und dort von Erlein ungeschickt zu Fall gebracht. Unstrittige Entscheidung!

 

 

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