Im großen und ganzen war es für die Unparteiischen der 2. Liga ein guter Spieltag. Allerdings kannte der Unparteiische in Münster den Gastgebern ein Tor ab und in Darmstadt hatte beim Ausgleich die Technik versagt.
1.FC Kaiserslautern – Holstein Kiel (SR: Richard Hempel)
Szene 1: Gyamfi ghing links im Strafraum gegen Kaprálik in den Zweikampf und rempelte den Stürmer dabei rigoros zu Boden. Schiedsrichter Hempel entschied auf Strafstoß und zog einige Proteste auf sich. Den Pfiff kann man aber definitiv nachvollziehen. Gyamfi traf nicht den Ball, checkte aber Kapralik äußerst ungeschickt in vollem Tempo um. [TV-Bilder – ab 02:10 Minuten]
Szene 2: David Zec stellte Ritter den Laufweg vor dem Strafraum zu und traf den Roten Teufel dabei mit dem Arm im Gesicht. Referee Hempel musste hier auf Gelb entscheiden, was in der Summe Gelb-Rot macht. [TV-Bilder – ab 04:35 Minuten]
VfL Bochum – SG Dynamo Dresden 1:2 (SR: Lars Erbst)
Szene 3: Mit Anbruch der Schlussviertelstunde gab es Strafstoß für Bochum. Nach einem Rückpass ist die Ballannahme Grills an der Fünferkante unsauber; der Ball versprang ihm um gut drei Meter. Hofmann setzte nach, ist früher an der Kugel und wurde dann durch den grätschenden Keeper erwischt. Unstrittige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 06:21 Minuten]
1.FC Nürnberg – DSC Arminia Bielefeld 2:0 (SR: Robert Schröder)
Szene 4: Nach der Pause gab Referee Schröder Strafstoß für Nürnberg. Nach einem Kurzpass auf Justvan, der den Ball von der rechten Strafraumseite knapp neben den linken Kasten schlenzte, wurde Becker von Corboz am rechten Knöchel getroffen. Schiedsrichter Robert Schröder zeigte auf den Punkt. Was im normalen Tempo noch als harte Entscheidung anmutete, verdeutlichte die Zeitlupe, dass hier der Bielefelder den Nürnberger mit dem Fuß an der Wade traf. Völlig eindeutige Sache. [TV-Bilder – ab 03:00 Minuten]
Hertha BSC – Eintracht Braunschweig 1:0 (SR: Michael Bacher)
Szene 5: Braunschweigs Trainer Backhaus reklamierte einen Schubser des Torschützen beim 1:0 für die Hertha. Diese minimale Berührung reichte aber nicht für ein Foulspiel bzw. Stürmerfoul. Zwar waren da kurz die Hände dran, das ist aber handelsüblich im Strafraum. Alles richtig gesehen von Bacher. [TV-Bilder – ab 04:50 Minuten]
Szene 6: Mitte der zweiten Hälfte sah Braunschweigs Mehmet Aydin nach einem groben Armeinsatz gegen Demme die gelbe Karte. Nur zwei Minuten später räumte er Dardai ab und hatte Glück, dass er nicht Gelb-Rot sah, als er nach einem Ballvelust hart von hinten gegen den Herthaner ran ging und räumte ihn ab. Für mich eher eine Fehlentscheidung, nicht auf Gelb/Rot zu entscheiden. [TV-Bilder – ab 05:30 Minuten]
Szene 7: Kurz vor dem Ende erneut ein Aufreger. Gechter blockte eine Flanke von links von Bell Bell mit dem angelegten Arm. Schiedsrichter Bacher zeigte auf den Punkt, doch VAR Reichel griff ein und nahm nach Ansicht der Bilder den Elfmeter zurück. Die einzig richtig richtige Entscheidung! Der Arm angelegt, vergrößert nicht die Körperfläche, geht nicht zum Ball, keine Absicht, nicht strafbar. Das darf keinen Handelfmeter zur Folge haben. Das hätte Bacher im Idealfall auch ohne VAR erkennen können. [TV-Bilder – ab 06:25 Minuten]
SC Preußen Münster – FC Schalke 04 0:0 (SR: Florian Lechner)
Szene 8: Ein Eckball der Schalker von der linken der Seite flog in den Fünfmeterraum, wo Wallentowitz Keeper Schenk leicht behinderte, letztlich ließ der Torhüter den Ball durch die Finger rutschen, sodass er über die Torlinie trudelte. Referee Lechner entschied aber auf Foul des Schalkers. Fehlentscheidung! Der Treffer hätte zählen müssen, da kein Foul von Wallentowitz an Schenk vorlag. [TV-Bilder – ab 0:15 Minuten]
Szene 9: Nach der Pause wurde Preußen-Keeper Johannes Schenk vom Feld geschickt. Der Referee bewertete die Aktion als Notbremse, da Sylla sich die Kugel am Schlussmann vorbeilegen konnte. Richtige Entscheidung auf Rot zu entscheiden [TV-Bilder – ab 02:07 Minuten]
SV Darmstadt 98 – SpVgg Greuther Fürth 4:2 (SR: Dr. Max Burda)
Szene 10: Knapp zehn Minuten vor dem Pausentee gab es Strafstoß für Fürth. Felix Klaus bediente halbrechts Branimir Hrgota, der sofort den Doppelpass spielte. Damit schickte er Klaus in den Sechzehner, der von Kai Klefisch an der Ferse getroffen wurde und zu Fall gebracht wurde. Die Strafstoßentscheidung von Max Burda war korrekt. [TV-Bilder – ab 02:30 Minuten]
Szene 11: Ungeahndet blieb ein vermeintliches Handspiel Vukotic. Aus meiner Sicht auch zu Recht. Zwar sprang ihm der Ball an den seitlich vom Körper abstehenden Arm, doch dies geschah völlig unabsichtlich, der Arm ist hinter dem Rücken gehalten, es ist keine Orientierung zum Ball. Deshalb für mich kein absichtliches Handspiel. [TV-Bilder – ab 03:25 Minuten]
Szene 12: Eine Ecke von rechts landete im Strafraum über Umwege bei Hornby, der den Ball wieder scharf per Vollspann in die Mitte gab. An der Fünfergrenze hält Lidberg seinen Fuß rein und fälschte die Kugel aus einer Abseitsposition ins Tor ab. Das Tor für Darmstadt wurde irregulär erzielt, es lag eine strafbare Abseitsstellung von Hornby im Vorfeld der Torerzielung vor Doch wie konnte es zu dem Fehler des neuen spezialisierten Video-Assistenten Dr. Arne Aarnink kommen? Fälschlicherweise hat die halbautomatische Abseitserkennung nicht angeschlagen und an den VAR gemeldet. Allerdings hätte auch ohne die technische Unterstützung die deutliche Abseitsposition auffallen müssen. Man muss aber auch sagen, es war eine sehr komplexe Szene. Der VAR hat bei der Überprüfung des Tores gleich mehrere Situationen gecheckt (v. a. ein potenzielles Foul in der Strafraummitte an Hrgota kurz nach der Ausführung des Eckstoßes, ein potenzielles Aufstützen von Hornby und ein mögliches Abseits von Lidberg beim finalen Torschuss), dabei aber leider die Abseitsstellung von Hornby nach der Kopfballverlängerung übersehen.
