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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 2. Spieltag | 2. Liga

Eine klar falsche und spielentscheidende gelb-rote Karte gegen Ron Schallenberg hat einen überlegenen FC Schalke 04 beim 1. FC Nürnberg ins Hintertreffen gebracht. In unserer Spieltagsanalyse bewerten wir zudem den Elfmeter für Fürth und ein fehlender Platzverweis in Elversberg.

1.FC Kaiserslautern – SpVgg Greuther Fürth 2:2 (SR: Florian Lechner)

Szene 1: Nach einem weiten Abschlag Nolls behauptete Futkeu den Ball auf der linken Sechzehnerseite zunächst gegen zwei Rote Teufel, bevor er nach Heuers Einsteigen mit dem rechten Fuß, das ihn leicht am rechten Knöchel erwischte, zu Boden geht. Der Unparteiische Florian Lechner entschied sich zunächst gegen einen Pfiff, hatte aber anschließend Kontakt zum zu VAR Pascal Müller und dieser bestellte den Unparteiischen in die Review Area. Eine sehr schwierige Entscheidung, denn dieser kurze unabsichtliche Tritt war in einer Bewegung im Zweikampf um den Ball. Natürlich sieht man auf den Bildern und vor allem den Tritt auf den Knöchel, dieser war aber so kurz, dass aus meiner Sicht Lechners Entscheidung weiterspielen noch als vertretbar einzustufen, die Richtigere wäre. Elfmeter müssen klar und dürfen keine cheap-penaltys (leichte Vergehen) sein. Dennoch ist die Entscheidung Strafstoß nach Videobeweis vertretbar, wenn auch sehr hart.

1.FC Nürnberg – FC Schalke 04 3:1 (Nicolas Winter)

Szene 2: Die erste Verwarnung gegen Ron Schallenberg ist unproblematisch. Kaminski zog für den Geschmack von Schiedsrichter Winter zu deutlich am Arm von Schleimer. Nach dem Pfiff verstand Schallenberg die Welt nicht mehr und sank mit den Händen über dem Kopf theatralisch zu Boden. Dies ließ sich Nicolas Winter nicht gefallen, der für diese Einlage des Schalkers die Gelbe Karte zeigte.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte überschlugen sich dann die Ereignisse. Schallenberg sah nach seiner völlig unnötigen ersten gelben Karte wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff den Platzverweis. Und hierbei handelt es sich um eine Fehlentscheidung! Jander wolte am Schalker vorbeiziehen und stieg dabei mit seinem Fuß auf den Fuß von Schallenberg. Wieder ließ sich der Nürnberger fallen und Schiedsrichter Nicolas Winter wertete das als taktisches Foul von Ron Schallenberg. Natürlich ist es keine erneute Schwalbe des Nürnbergers, aber eher ein Foul von Jander als von Schallenberg. Schallenberg stellte das Bein rein, die aktive Bewegung des Nürnbergers ging dann zum Ball, welchen er traf und dann ohne weiteres aktives Tun in Schallenberg rein. Diesen Platzverweis hätte es nicht geben dürfen, doch bei Gelb-Roten Karten gibt es keinen Eingriff des Videoschiedsrichter.

Und diese Fehlentscheidung hat dann das ganze Spiel verändert. Die Unterzahl nutzte Nürnberg und gewann 3:1, während Schalke statt 3 Punkte null haben. Auch bleibt es unverständlich, warum der Video-Assistent bei Gelb-Roten stumm bleiben muss. Wenn man die Technik hat, warum nutzt man sie dann nicht bei solch einer gravierenden Fehlentscheidung? Unabhängig davon, schon wieder Nicolas Winter…

Szene 3: Nach 67 Minuten war dann auch für Casper Jander Feierabend. Jander ging am gegnerischen viel zu spät gegen Gantenbein in den Zweikampf und stempelte den Verteidiger am Knöchel. So kann man gelbverwarnt nicht in den Zweikampf gehen und Winter bestrafte das Einsteigen mit dem nächsten Platzverweis. Richtige Entscheidung!

SV 07 Elversberg – 1. FC Köln 2:2 (SR: Tom Bauer)

Szene 4: Filimon Gerezgiher räumte Martel mit einer Grätsche im Mittelfeld ab – da war der Stürmer zu spät dran. Die Gelbe Karte von Tom Bauer gegen den Elversberger schon etwas glücklich. Das Einsteigen von Gerezgiher sah schon sehr nach Rot aus. Mit dem gestrecktem Bein über den Ball und traf den Gegenspieler mit Schwung und offener Sohle weit über dem Knöchel. Kein Eingriff? Wohl vertretbar, weil er hier den Ball wohl noch leicht berührt hat, sah der VAR von einer klaren Fehlentscheidung ab. Aber für mich eher eine rote Karte, ansonsten schon ein rustikales Tackling.

Eintracht Braunschweig – 1. FC Magdeburg 1:3 (SR: Tobias Reichel)

Szene 5: Nach dem eine Ecke zunächst geblockt wurde, probierte es Hercher aus dem Rückraum nochmal. Dessen Schuss blockte Nikolaou, schoß aber dabei den Kölner an, von dem der Ball zu Silas Gnaka abprallte. Alleine vor Reimann blieb er cool und schob zum 3:0 ein. Zwar stand der Mittelfeldspieler klar im Abseits, doch der Ball kam von einem Braunschweiger. Der Video-Assistent überprüfte die Szene, ließ den Treffer aber gelten. Hier ist ausschlaggebend, dass Nikolaou den Ball nicht kontrolliert gespielt hat. Nach kurzer Überprüfung war der Check komplett und Schiedsrichter Reichel erkannte das Tor zu Recht an. [TV-Bilder – ab 03:40 Minuten ]

SC Paderborn – SV Darmstadt 98 3:1 (SR: Patrick Schwengers)

Szene 6: Bilbija ging nach einem Zweikampf mit Gjasula im Strafraum der Gäste zu Boden. Die Paderborner beschwerten sich, der Unparteiische liess aber weiterspielen. Auch eine VAR-Überprüfung ändert nichts an der Entscheidung des Schiedsrichter. Ein hart aber fair geführter Zweikampf.

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