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Schiedsrichter Kevin Behrens leitete das Spiel an der Hafenstraße zwischen Rot-Weiss Essen und dem 1. FC Saarbrücken. (Foto: IMAGO / Maximilian Koch)

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 13. Spieltag | 3. Liga

Der 13. Spieltag der 3. Liga ging am Abend zu Ende und leider sah man am Wochenende wieder eher durchwachsene Schiedsrichterleistungen. So unter anderem Sebastian Hilsberg in Köln mit Problemen und einem fehlenden Platzverweis, Timo Gansloweit in Osnabrück der gleich mehrere Elfmeter übersah, Wolfgang Haslberger mit 12 gelben Karten in Ulm, Nico Fuchs mit Diskussionsstoff in Aue oder ein Timon Schulz in Aachen mit einem fehlenden Elfmeter. Weitere Situationen in unserer Spieltagsanalyse und unsere Top 3 des Wochenendes: 👇

Platz 🥇 – Kevin Behrens:

Kevin Behrens aus Berlin ist für uns der Schiedsrichter des Spieltags und war am Sonntag bei der Partie RW Essen – Schweinfurt im Einsatz. In zwei Szenen war Behrens und sein Team besonders gefordert. Die erste Szene gab es in Minute 44. als Schiedsrichter Behrens auf den Punkt zeigte. Dies auch völlig zurecht, da beim Schuss vom Schweinfurter Krätschmer ein Essener den Ball an den abgespreizten Arm bekommt und somit es den Handelfmeter für Schweinfurt gab. Die nächsten Szene gab es dann in Minute 74 als der Schweinfurter Joshua Endres völlig frei vorm Essener Torhüter steht und den Ball einschiebt. Dabei stand er aber doch relativ klar im Abseits welches Schiedsrichter Assistent Daniel Piotrowski korrekterweise erkannt wurde. Im Groben und Ganzen eine sehr gute Leistung vom Team Behrens, wo am Ende jede spielentscheidene Szene richtig bewertet wurde!

Platz 🥈 – Michael Näther:

Michael Näther aus Neschwitz ist auf dem zweiten Platz des Spieltags gesprungen und war ebenfalls am Sonntag bei der Partie Hoffenheim II – Mannheim im Einsatz. Die Gäste aus Mannheim brachten erwähnenswert sehr viele Gäste mit und so kamen am Ende über 3000 Zuschauer aus Mannheim mit! Michael Näther leitete die Begegnung in Hoffenheim souverän und mit klarer Linie. In einer phasenweise intensiven, aber insgesamt fairen Partie bewies der Referee gute Spielkontrolle und ruhiges Auftreten. Sein Zweikampfmaß war stimmig, er ließ viel Spielfluss zu und griff nur dann ein, wenn es wirklich nötig war. Es gab jedoch auch 2-3 Szenen wo Näther eher falsch lag, aber das war nichts Spielentscheidenes.

Platz 🥉 – Yannick Sager (Rupert):

Yannick Sager, ehemals Rupert, aus Dortmund liegt diesen Spieltag auf dem dritten Spieltag und war bei der Partie Havelse – Wiesbaden im Einsatz. Yannick Sager leitete die Begegnung in Havelse mit sehr ruhiger Hand und hoher Kontrolle. Von Beginn an hatte er das Geschehen im Griff, überzeugte mit klarer Körpersprache und einem konsequenten, aber fairen Zweikampfmaß. Die Partie war intensiv, aber weitgehend fair. Sager ließ viel laufen und trug so zu einem guten Spielfluss bei.

Viktoria Köln – FC Ingolstadt 04 3:1 (SR: Sebastian Hilsberg)

Szene 1: Jonas Scholz fing eine Flanke mit linken Arm ab. Schiedsrichter Hilsberg gab aber keinen Handelfmeter für die Kölner. Nach Betrachtung der Bilder für mich eine klare Fehlentscheidung, er den Ball mit dem ausgestreckten Arm geblockt hat und somit die Körperfläche durch eine unnatürliche Handhaltung vergrößerte, bei dem der Arm aktiv zum Ball ging. Dies hätte auch der zweite Assistent Julian Bergmann sehen müssen, der einen guten Blickwinkel auf die Situation gehabt hatte [TV-Bilder – ab ab 56:40 Minuten]

Szene 2: In der Vorwärtsbewegung wurde Ingolstadts Frederik Carlsen von Ronstadt zu Fall gebracht. Als Ronstadt wieder an ihm vorbeilief, zog er das Bein hoch, damit Ronstadt ebenfalls zu Fall kam. Der junge Referee Sebastian Hilsberg gab ihm nur Gelb. In der Zeitlupe ist hier deutlich zu erkennen, wie er dann noch deutlich das Bein hochzieht und gegen das Schienbein des Kölners tritt. Fehlentscheidung, den Platzverweis nicht zu geben! [TV-Bilder – ab 02:04:19 Minuten]

Hansa Rostock – SC Verl 2:2 (SR: Leonidas Exuzidis) 

Szene 3: Verls Keeper Schulze ließ sich bei einer Ausführung etwas Zeit, wo die Rostocker ein Zeitspiel vermuteten. Hier muss man aber sagen, der Ball war frei, die Angreifer hätten den Torwart auch anlaufen und ihn unter Druck setzen können, den Ball schneller ins Spiel zu bringen. [TV-Bilder – ab 02:35 Minuten]

Szene 4: Nach einem fälligen Freistoß aus dem Halbfeld schlug Gayret mit links in den Strafraum. Dort ließ Martin Ens die Kugel nur über die Schläfe rutschen und überwandt so Uphoff zum 2:1. Fraglich, ob bei der Vorarbeit eine knappe Abseitsposition vorlag. Nach den zur Verfügung stehenden Bildern kann man diese Abseitsposition nicht mit hundertprozentiger Bestimmtheit sagen, wobei mir aber scheint, dass der Rostocker Spieler es rechts hinten vermutlich aufhebt und dann wäre es ein korrektes Tor. Ich bin mir da ziemlich sicher, da schon ein Spieler mit blauen Stutzen direkt neben ihm beim Tor steht. Es lässt zwar auch vermuten, dass der Oberkörper vielleicht im Abseits ist, nur wenn man schaut wie weit der Spieler näher beim Tor steht , soweit kann sein Oberkörper gar nicht vorne sein. Au jeden Fall ist diese Szene aufgrund der Knappheit zu akzeptieren. Man kann es in beide Richtungen auslegen und dann würde ich auf „im Zweifel für den Angreifer“ das Tor auch geben. [TV-Bilder – ab 03:18 Minuten]

VfL Osnabrück – MSV Duisburg 0:0 (SR: Timo Gansloweit)

Szene 5: Nach einem Abschluss von von Meißner klärte Hahn den Ball. Dabei traf er den Ball, aber auch Kehl. Für Schiedsrichter Gansloweit reichte das nicht für einen Strafstoß. Eine knifflige Entscheidung! Zwar ist in den Bildern zu erkennen, dass er den Ball getroffen hat, was daran zu erkennen ist, dass der Ball nach oben springt. Aber unten trifft er etwas stärker den Angreifer, was für mich einen Strafgstoß bedeuten müsste. [TV-Bilder – ab 0:50 Minuten]

Szene 6: In Minute 39 erneut eine knifflige Szene. Für eine vermeintliche Schwalbe sah Christian Vieth Gelb. Der Verteidiger sieht den anlaufenden Angreifer von Duisburg nicht, da der ja aus dem Rücken vom Osnabrücker Verteidiger kommt. Jetzt schaut man wer den Ball trifft. Das ist eindeutig der Duisburger Angreifer der vor dem Verteidiger an den Ball kommt. Jetzt schau ich mir die Ausholbewegung vom Verteidiger an und diese ist ebenfalls klar sichtbar, sodass er beim Versuch den Ball zu treffen, den Duisburger Angreifer am Fuß trifft. Das Abheben sieht natürlich theatralisch aus, aber der Kontakt ist auf jedenfall da und in der Dynamik strafbar. Deshalb für mich auch eine Fehlentscheidung, den Strafstoß zu geben. [TV-Bilder – ab 01:58 Minuten]

TSV 1860 München – FC Energie Cottbus 3:0 (SR: SR: Konrad Oldhafer)

Szene 7: Cottbus‘ Engelhardt kam am Rande des Strafraums zu Fall, weil ihn Sean Dulic foulte. Schiedsrichter Oldhafer gab Freistoß  und Gelb gegen den Münchner. Korrekte Entscheidung der der zweite Löwen-Spieler auf gleicher Höhe mitgelaufen war und der Ball mit Vorsprung vom Cottbuser Angreifer in dessen Richtung rollte und somit noch den Ball hätte erreichen können. [TV-Bilder – ab 0:30 Minuten]

Szene 8: Ein Chipp-Ball von Volland landete bei Rittmüller links nahe der Torauslinie. Dort kam ebenfalls Engelhardt angerauscht und traf den Münchener am Fuß. Der Elfmeter ist eine korrekte Entscheidung. Obwohl der Ball bereits gespielt wurde, traf er ihn am Knöchel. [TV-Bilder – ab 01:10 Minuten]

Szene 9: Nach etwa einer dreiviertel Stunde wurde Cottbus-Akteur Justin Butler mit „Affenlauten“ aus dem Münchner Zuschauerblock rassistisch beleidigt, was ihn sichtbar gezeichnet auf die Palme brachte. Nachdem der von allen Sinnen verlassene „Fan“ aus dem Stadion geworfen wurde, wurde das Spiel fortgesetzt. Die Cottbuser wollten das Spiel sogar auf Kosten der verloren geggangener Partie abbrechen, um ein Zeichen von Rassismus und der Null-Toleranz-Haltung zu setzen. Allerdings besagt die Vorgehensweise des Dreistufenplans, dass es zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich war. Hintergrund dessen ist, Missbrauch vorzubeugen und Taten, die Einzelpersonen begehen, nicht im Kollektiv bestraft werden sollen. [TV-Bilder – ab 02:24 Minuten]

FC Erzgebirge Aue – SSV Jahn Regensburg 4:3 (SR: Nico Fuchs)

Szene 10: In der Nachspielzeit eine sehr knifflige Szene. Müller trieb den Ball nach vorne und ließ einen Gegenspieler stehen. Im Strafraum brauchte er dann zu lange und wurde durch eine riskante Grätsche vom Ball getrennt. Die Gäste forderten einen Elfmeter, doch Schiedsrichter Fuchs ließ weiterlaufen. Eine komplexe Szene. Für mich ist das aber eher auch kein Strafstoß, da der Auer auch leicht den Ball. Der erste Eindruck ist wie zumeist, der Abwehrspieler bringt den Angreifer zu Fall. Erst wenn man genau hinschaut sieht man, das dem Abwehrspieler sein Fuß bereits auf dem Boden steht, als der Angreifer ausholt und den Ball aufs Tor schießen will und er dabei dann den Fuß des Abwehrspielers trifft….. Also: Der Angreifer trifft für mich mehr den Verteidiger. Für mich aber auch kein Offensivfoul, daher weiterspielen die richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 03:25 Minuten]

FC Rot-Weiss Essen – 1. FC Schweinfurt 2:1 (SR: Kevin Behrens)

Szene 11: Obuz ließ halbrechts vor dem Strafraum gleich drei Gegner stehen und ging dann im Zweikampf mit Trslic zu Fall. Völlig zu Recht gab der Unparteiische keinen Elfmeter; das ist auch für mich zu wenig für einen Elfmeter. [TV-Bilder – ab 30:39 Minuten]

Szene 12: Vor der Pause zog Krätschmar aus 15 Meter ab; der Ball ging an den ausgestreckten Arm von Rios Alonso. Schiedsrichter Behrens traf mit dem Elfer für die Schnüdel die richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 02:05 Minuten]

Szene 13: Kristian Böhnlein grätschte von hinten in die Beine von Ahmet Arslan und sah Gelb vom Unparteiischen. Auch völlig korrekt. Obwohl er hier von hinten eingestiegen war und er den Ball nicht mehr erreichten konnte, ist es nicht mit der offenen Sohle in die Achillessehne.  [TV-Bilder – ab 01:24:20 Minuten]

Alemannia Aachen – 1. FC Saarbrücken 2:1 (SR: Timon Schulz)

Szene 14: Im Strafraum der Alemannia ging Abdoulaye Kamara nach einem Zweikampf mit Elekwa zu Boden ging, gab Schiedsrichter Timon Schulz leider kein Elfmeter für die Saarländer. Obwohl der Angreifer doch schon sehr leicht zu Boden ging, traf er ihn hier eindeutig am Knie. Fehlentscheidung den Elfmeter nicht zu geben! [TV-Bilder – ab 37:08 Minuten]

Szene 15: Zehn Minuten vor Schluss war für Abdoulaye Kamara vorzeitig Feierabend. Er nahm im Mittelfeld den Ball per Brust an und versuchte ihn dann weiterzuspielen, Ademi ging dazwischen und wurde dann vom Franzosen an der Brust getroffen. Eine harte Entscheidung, da hier der Ball bei diesem Zweikampf im Spiel ist und trat ihn ungewollt beim Versuch zu kontrollieren. [TV-Bilder – ab 01:53:55 Minuten]

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