Der zweite Spieltag in der 3. Liga ging zu Ende und es gab diesmal reichlich Diskussionen. Es fing an mit Justin Hasmann der am Freitagabend sehr viel Kritik in Schweinfurt einstecken musste. Kritik ist ein gutes Stichwort, da der Japaner Nagamine beim Spiel Aachen – Hoffenheim II komplett das Chaos stiftete. Dies fing vorallem an, nachdem er den Aachener Yarbrough zu Unrecht mit Gelb-Rot vom Platz warf und die Gemüter dort erhitzt waren! Der zweite Japaner Ohashi bei Verl – Wiesbaden zeigte ebenfalls nicht die beste Entscheidung, da er einen klaren Handelfmeter übersah! Kein guter Einstand für die Japaner, die am nächsten Spieltag jeweils beide noch eine Partie bekommen. Dennoch hier unsere Top 3 und die weitere Analyse zum Spieltag:
Für den Schiedsrichter des Spieltags haben wir uns für Daniel Bartnitzki 🥇 entschieden. Der junge Erfurter wurde für die Partie am Sonntagnachmittag zwischen Regensburg und Aufsteiger Duisburg eingeteilt. Bereits in der 11. Minute stand Bartnitzki im Fokus, als er den Regensburger Kapitän Christian Kühlwetter zurecht mit der Roten Karte vom Platz stellte. Kühlwetter grätschte an der linken Außenlinie Duisburgs Bookjans überhart am Sprunggelenk, was eine klare Gefährdung darstellte. Die Entscheidung war regeltechnisch korrekt, da das Foul rustikal und überhart erfolgte, welches ohne Aussicht auf eine faire Balleroberung war. Bookjans musste verletzt ausgewechselt werden, was die Schwere des Eingriffs unterstreicht. Bartnitzki’s konsequente Linie in dieser Szene sorgte früh für klare Verhältnisse und zeigte seine Entschlossenheit, die Spieler zu schützen. In der weiteren Partie gab es keine weiteren strittigen Szenen, was darauf hindeutet, dass Bartnitzki das Spielgeschehen gut im Griff hatte. Seine Linie bei Fouls war konsequent, und er verzichtete auf unnötige Karten, was zu einem flüssigen Spiel beitrug.
Platz 🥈 – Felix Grund: Felix Grund, der 25-jährige Schiedsrichter aus Wallersdorf, leitete das Spiel zwischen TSV Havelse und Rot-Weiss Essen im Hannoveraner Eilenriedestadion, das mit einem 1:1 endete. Grund zeigte eine insgesamt starke Leistung, die durch seine unauffällige und präzise Spielleitung geprägt war, was besonders für einen jungen Schiedsrichter in einer umkämpften Partie wie dieser bemerkenswert ist. Seine Zweikampfbewertungen waren konsequent und fair, ohne unnötig viele Karten zu ziehen – ein Zeichen für sein gutes Gespür für die Dynamik des Spiels. Am Ende kam er mit 5 gelben Karten aus.
Platz 🥉 – Michael Näther: Michael Näther aus Neschwitz bekam die letzte Partie am 2. Spieltag und wurde am Sonntag Abend zu Stuttgart 2 – Ingolstadt geschickt. Dieses Spiel verlief wie man es erwartet sehr ruhig ab. Es gab 2-3 kleinere Strafraumszenen die er auf beiden Seiten zurecht nicht ahndete und auf einen Elfmeter verzichte. Ansonsten ein sehr guter Auftakt für ihn und sein Gespann in die neue Saison und hoffentlich in Zukunft mit vielversprechenderen Einsätzen!
SSV Ulm 1846 Fussball – FC Erzgebirge Aue 1:0 (SR: Nico Fuchs)
Szene 1: Ulms Nicholas Chessa traf mit seinem Schuss den Arm des Auers aus kurzer Distanz. Hierbei ist der Arm vom Körper abgewinkelt, er hat klare Orientierung zum Ball und berührt diesen mit einer unnatürlichen Armhaltung, sodass hier für mich eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Fuchs vorliegt, den Handelfmeter nicht zu geben. [TV-Bilder – ab 03:03 Minuten]
1.FC Schweinfurt – FC Energie Cottbus 0:2 (SR: Justin Hasmann)
Szene 2: Nach 66 Minuten der erste Aufreger. Schweinfurts Johannes Geis kam gegen Tattermusch zu spät, ging bei diesem Zweikampf volles Risiko und traf den Cottbuser am Knöchel. Schiedsrichter Hasmann bewertete das Einsteigen mit der gelb-roten Karte. Richtige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 01:36 Minuten]
Szene 3: Michael Dellinger erwischte Tim Campulka mit der offenen Sohle am Schienbein und auch hier bewertete Hasmann das Einsteigen mit Gelb-Rot. Das ist schon sehr grenzwertig. Betrachtet man das reine Trefferbilder könnte man hier auch ein grobes Foulspiel am Cottbuser vertreten. Für uns war die Ampelkarte noch vertretbar, denn das Bein war nicht durchgestreckt, angewinkelt, er zieht es sofort zurück und die Aktion galt dem Ball. [TV-Bilder – ab 03:03 Minuten]
Sportclub Verl – Wehen Wiesbaden 2:2 (SR: Yusuke Ohashi)
Szene 4: Waidner behauptete sich rechts im Strafraum und flankte an den zweiten Pfosten, wo Besio Wohlers aus kurzer Distanz an den ausgestreckten Arm köpfte.Der japanische Austauschschiedsrichter Ohashi zeigte direkt auf den Punkt. Eine absolut korrekte Entscheidung, da der Arm sich über dem Kopf mit einer unnatürlichen Armhaltung befindet und die Kugel blockte. [TV-Bilder – ab 02:54 Minuten]
Szene 5: In der Endphase des Spiels nochmal Aufregung im Strafraum. Onuoha bediente Gayret mit einem genial durchgesteckten Pass, sodass der Offensivspieler frei vor Stritzel auftauchte. Anstatt abzuschließen legte Gayret dann auf Arweiler quer, der die Ball ins verwaiste Tor nur noch einschieben musste. Jedoch sprang Greilinger im letzten Moment dazwischen und blockt die Kugel – aus Sicht der Hausherren mit dem Arm. Zwar war es aus einer kurzen Distanz, aber hier steht der Arm seitlich vom Körper ab, der daraufhin den Ball blockt. Deshalb vergrößert er mit der unnatürlichen Armhaltung hier seine Körperfläche und der Handelfmeter wäre die korrekte Entscheidung gewesen. [TV-Bilder – ab 04:20 Minuten]
TSV 1860 München – VfL Osnabrück 3:1 (SR: Timo Gerach)
Szene 6: Kevin Volland traf nach zehn Minuten für die Hausherren aus abseitsverdächtiger Position, doch er wurde vom Schiedsrichterteam anerkannt. Nach der Freistoßflanke von links starte Volland aus dem Abseits heraus, weshalb die Anerkennung des Tors eine Fehlentscheidung darstellt. Hier muss der Assistent bei einem ruhenden Ball auf der Höhe sein und erkennen, dass er gut einen Meter im Abseits ist. [TV-Bilder – ab 0:40 Minuten]
Szene 7: Kurz nach der Pause erhöhten die Löwen zum 3:0. Vor dem Tors gab Schiedsrichter Gerach nach einem Zweikampf von Karademir, bei dem er den Fuß weit oben auf Brusthöhe hatte und Pfeifer traf, gab Schiedsrichter Gerach den Vorteil. Soweit so gut, auch weil das Tor in der Folge fiel. Allerdings hätte der Referee Karadamir unbedingt noch die zweite gelb-rote Karte zeigen müssen. Auch wenn er da den Vorteil gibt, wird bei einem rücksichtslosen Foulspiel nicht abgestuft. [TV-Bilder – ab 02:27 Minuten]
TSV Alemannia Aachen – TSG Hoffenheim 2:4 (SR: Koki Nagamine)
Szene 8: Nach gut einer Stunde zeigte der japanische Referee hier auf den Punkt. Scepanik schlug eine Flanke rechts im Strafraum und Kapitän Lässig fälschte mit deutlich abgespreiztem Arm ab. Klare Sache hier auf Handelfmeter zu entscheiden. [TV-Bilder – ab 03:03 Minuten]
Szene 9: Was für eine bittere Fehlentscheidung für den japanischen Schiedsrichter. Lamar Yarbrough kappte den Ball als letzter Mann gegen zwei heranstürmende Hoffenheimer ab und musste dann gegen Đurić zur Grätsche ansetzen. Der Innenverteidiger rutschte weg traf aber trotzdem nur den Ball und nicht den Gegenspieler. Nagamine gab dem AAchener trotzdem gelb-rot. Auf dem ersten Blick sieht das zwar wie ein harter Treffer aus, aber hier trifft er nur den Ball und nahezu kaum den Gegner. Wie man in der Slomotion erkennt, tritt der Hoffenheimer sogar das Knie mit der Sohle auf den liegenden Aachener und rutscht dadurch ein bisschen aus und fällt über den Körper. Für uns ist das ein Stürmerfoul und Gelb. Durch das Treten auf das Knie, rutscht er aus und fällt voll auf den Aachener. Der macht ehrlich in der Situation nicht falsch. Lediglich der Tritt aufs Knie vom Angreifers führt zum Fallen. Dadurch knallt er auf den liegenden Aachener. Er trifft ihn mit keinem Körperteil, es ist eher ein Foul des Hoffenheimers. Deshalb ist es eher kein Foulspiel. Es ist aber auch schwierig zu erkennen. Bei so einem Zusammenprall hätte jeder 3. Liga-Schiedsrichter auch so entschieden wie Koki Nagamine, denn er geht hier mit einer hohen Vehemenz rein und nimmt schon ein gewisses Risiko in Kauf. Nach Ansicht der Bilder sollte man da aber die Finger weglassen und nicht pfeifen. In so einer Szene kann man nicht gewinnen. Das sieht im normalen Ablauf dynamisch aus, jedoch sieht man die ganzen beschriebenen Einzelheiten erst hinterher im Fernsehen [TV-Bilder – ab 03:39 Minuten]
Jahn Regensburg – MSV Duisburg (SR: Daniel Bartnitzki)
Szene 10: Wegen seiner ersten gelben Karte regte sich Regensburgs Felix Krauß auf und warf den Ball auf den Boden. Hier muss man aber auch sagen, dass das ganz normale Foulspiel eigentlich kein gelb war. Für das Foul hätte es noch nicht mal Gelb geben dürfen. Würde er für das Ballwegschlagen noch eine zweite Verwarnung auspacken, würde ihm das ganze Spiel mit zwei Platzverweise entgleiten. Vom spieltaktischen Verständnis hat er hier ein gutes Fingerspitzengefühl bewiesen. [TV-Bilder – ab 10. Minute]
Szene 11: Christian Kühlwetter sprang auf der linken Seite auf Höhe der Mittellinie mit gestrecktem Bein in das Sprunggelenk von Bookjans und senste diesen übel um. Die rote Karte ist die absolut korrekte in Ordnung. Der Kapitän der Regensburger erwies seinem Team einen Bärendienst. [TV-Bilder – ab 0:58 Minute]
Hansa Rostock – Waldhof Mannheim 1:0 (SR: Dr. Florian Exner)
Szene 12: Der kurz zuvor verwarnte Tim Sechelmann hat das Bein gegen Dietze ein wenig zu hoch, trifft ihn am Oberkörper und stoppt ihn so. Durch das taktische Foul wurde auch der Angriff aussichtsreich unterbunden. Der Ball ist vorm ihm und er wäre durch gewesen. Die Ampelkarte für das rücksichtslose Foul ist die Konsequenz. [TV-Bilder – ab 02:12 Minuten]
Meine Herren, bei allem Respekt vor Ihrer Arbeit – aber meiner Ansicht nach liegen Sie mit Ihrer Analyse völlig daneben. Für mich war Schiedsrichter Nähter an diesem Wochenende der mit Abstand schwächste Spielleiter. Zwei glasklare Strafstöße für Ingolstadt (in der 56. und 94. Minute) wurden nicht gegeben.
Ich möchte auch noch auf weitere Aspekte eingehen: So wirkten die Verteilung der persönlichen Strafen, manche unklaren Entscheidungen sowie die teils fragwürdige Zweikampfbewertung durch Schiedsrichter Näther wenig überzeugend.
Ganz anders dagegen der Freitagabend in Schweinfurt: Hier erlebte man einen Schiedsrichter, der ein extrem schwer (!) zu leitendes Spiel mit beeindruckender Souveränität führte. Er blieb seiner klaren Linie vom Anpfiff bis zum Schlusspfiff treu – konsequent, fair und unerschütterlich. Respekt!
Meine Herren, bei allem Respekt vor Ihrer Arbeit – aber meiner Ansicht nach liegen Sie mit Ihrer Analyse völlig daneben. Für mich war Schiedsrichter Nähter an diesem Wochenende der mit Abstand schwächste Spielleiter. Zwei glasklare Strafstöße für Ingolstadt (in der 56. und 94. Minute) wurden nicht gegeben.
Ich möchte auch noch auf weitere Aspekte eingehen: So wirkten die Verteilung der persönlichen Strafen, manche unklaren Entscheidungen sowie die teils fragwürdige Zweikampfbewertung durch Schiedsrichter Näther wenig überzeugend.
Ganz anders dagegen der Freitagabend in Schweinfurt: Hier erlebte man einen Schiedsrichter, der ein extrem schwer (!) zu leitendes Spiel mit beeindruckender Souveränität führte. Er blieb seiner klaren Linie vom Anpfiff bis zum Schlusspfiff treu – konsequent, fair und unerschütterlich. Respekt!
Habe mir jetzt nochmal die beiden Elfmeterszenen bei FC Ingolstadt gegen Stuttgart II angeschaut, wofür Babak Rafati zwei Elfmeter haben will. Für mich aus neutraler Sicht sind das beide keine Elfmeter. Beide Szenen kann man beide Szenen weiterlaufen lassen.
Bei der ersten Situation trifft er auch den Ball, weshalb weiterspielen die bessere Entscheidung ist, bei der zweiten Szene bleibt der Angreifer auch mit dem rechten Fuß im Rasen hängen und fällt dadurch. So ein minimaler Kontakt darf nicht zum Elfmeter führen.
Aber man sieht, wie man es auch sehen kann…
Strittige Szenen werden oft von Zuschauern automatisch negativ ausgelegt.
Im kicker erhielt Michael Näther eine 3,0. Im Vergleich zu den anderen, war er gut.