Nach einer sehr guten englischen Woche folgte am Wochenende leider eine sehr durchwachsene Leistung der Schiedsrichter in der 3. Liga. Nur in 4 Stadien waren die Leistungen zufriedenstellend und in den anderen 6 gab es zuteils skandalöse Entscheidungen wie unteranderem ein Elfmeter der außerhalb war, eine komplett überzogene rote Karte oder ein Elfmeter nach einer Schwalbe. Doch wie gehabt hier auch die für uns drei besten Schiedsrichter vom Wochenende:
Platz 🥇 – Leonidas Exuzidis: Leonidas Exuzidis aus Castrop-Rauxel wurde für die Partie Erzgebirge Aue gegen Waldhof Mannheim eingeteilt. Eine durchaus starke Ansetzung, da beide Vereine häufig Kritik an die Schiedsrichter verteilten und oft benachteiligt wurden. Exuzidis lies die Vorgeschichten der Vereine aber bei Seite und zeigte eine Top-Leistung! Er wählte eine einheitliche Linie, war äußerst kommunikativ gegenüber den Spielern und hatte das Spiel jederzeit im Griff! Darauf kann Exuzidis aufbauen, da viele seiner Spiele gerade zum Anfang der Saison schnell eskalierten durch unnötige Gelbe Karten zum Beispiel! Dies war aber das absolute Gegenteil am Wochenende und er erhielt zurecht viel Lob der Fans! Weiter so!
Platz 🥈 2 – Mario Hildenbrand: Mario Hildenbrand aus Wertheim erhielt unserer Meinung nach das brisanteste Spiel am Wochenende! Sonntagabend, 19:30 Uhr und die Begegnung lautet Alemannia Aachen gegen Hansa Rostock! Das kann also nur hochspannend werden! Ein echter Test für das komplette Gespann und das Fazit am Ende viel gut aus! Die lautstarken und pyrobegeisterten Fanlager brachten Hildenbrand kaum aus der Kontrolle. Er lies es relativ großzügig laufen auf beiden Seiten und ahndete nicht jede Kleinigkeit. So agiert man als Schiedsrichter der sich nicht in den Mittelpunkt stellte. In Hälfte 2 gab es kleinere Probleme bei der Zweikampfbewertung und ein, zwei fehlende Gelbe Karten, jedoch waren diese nicht spielentscheidend und bei dieser Partie kaum zu vermeiden. Auch hier großes Lob an die Spielleitung von Hildenbrand und das Gespann!
Platz 🥉 – Felix Weller: Felix Weller aus Neunkirchen wurde zur Freitagsbegegnung Saarbrücken gegen Stuttgart II eingeteilt. Die Partie fing ruhig an für Weller, jedoch aufgrund der 2 Tore gegen Ende der ersten Halbzeit der Gäste nicht zu ruhig! In Hälfte 2 hatte er einiges zu tun und das Spiel wurde härter. Das händelte er aber souverän, sodass er in dem Spiel nie zum Thema wurde! Gute Leistung also von Felix Weller!
Unsere Spieltagsanalyse: 👇
FC Rot-Weiss Essen – SG Dynamo Dresden 1:1 (SR: Timon Schulz)
Szene 1: Der Dresdner Torhüter will einen Abstoß ausführen und möchte zum Verteidiger links neben ihn spielen. Dabei läuft der Torhüter los, trifft ausversehen mit der linken Fußspitze den Ball und spielt ihn dann zusätzlich mit dem rechten Fuß zum Verteidiger. Ein sogenannter Doppelkontakt ist somit beim Abstoß entstanden. Die Regel besagt in dem Fall: „Berührt der ausführende Spieler den Ball erneut, nachdem dieser wieder im Spiel ist, bevor ihn ein anderer Spieler berührt hat, verhängt der Schiedsrichter einen indirekten Freistoß.“ Somit hat Timon Schulz ein richtig gutes Auge bewiesen und ein perfektes Regelverständnis!
Wenn man sich die Bilder genau anschaut und „spitzfinderisch“ ist, könnte man auf die Idee kommen das noch Essener im Strafraum waren und das der Ball nicht geruht hat. Dann müsste es nach der Regel eine Wiederholung geben. Ich denke aber, der Ball hat geruht, dann trifft er versehentlich mit dem linken Fuß dann nochmals – also genau genommen eine Doppelberührung und indirekter Freistoß. Für mich hat Timo Schulz richtig entschieden. Der Torwart wollte schnell ausführen, weil es 0:1 gegen ihn steht. Sonst muss man automatisch jeden Abstoß, wenn eine Mannschaft zurückliegt weil dann jeder schnell ausführt. In der Situation würde kein Schiedsrichter auf der Welt wiederholen, sonst wüssten die Gegenspieler, dass sie so Zet generieren können und stehen immer im Strafraum beim Abstoß. [TV-Bilder – ab 02:40 Minuten]
Szene 2: Sehr strittig wurde es vor dem 1:1-Ausgleich durch Lukas Boeder. Dominik Kother eroberte sich im Vorfeld mit einem robusten Einsatz den Ball. Schiedsrichter Schulz ließ weiterspielen. Der Dresdener trifft beim Versuch an den Ball zu bekommen mit dem linken Fuß den Essener an der linken Wade. Dieser Kontakt führt schlussendlich zum Fall und somit wäre Freistoß Essen und das Aberkennen des Tores die richtige Entscheidung. Der Kontakt ist mit Slowmos sehr klar zu erkennen, aber in Realgeschwindigkeit für Schiedsrichter Schulz kaum zu erkennen. Nach Betrachtung der Bilder aber leider eine Fehlentscheidung der Schiedsrichters. [TV-Bilder – ab 03:25 Minuten]
Sportclub Verl – FC Ingolstadt 04 1:4 (SR: Kevin Behrens)
Szene 3: Lukas Fröde traf im Strafraum den in seinem Rücken einlaufenden Verler Timur Gayret. Schiedsrichter Behrens gab sofort den Strafstoß für Verl. Auch das ist für mich leider eine Fehlentscheidung. Selbst wenn es da einen Minikontakt gab, etwas strafwürdiges sehe ich auf den Bildern nicht. Aber hier ganz schwierig für den Schiedsrichter zu erkennen. Allein von dem gesamten Ablauf hätten da wohl die Meisten auf den Punkt gezeigt. Von der Hintertorkamera aus sieht man am Besten, dass da gar nichts war. Der rechte Fuß vom Verteidiger steht da zwischen den Beinen des Angreifers und dann fällt er plötzlich. [TV-Bilder – ab 0:33 Minuten]
TSV 1860 München – SpVgg Unterhaching 2:1 (SR: Assad Nouhoum)
Szene 4: Tim Danhof wurde von Maximilian Henning von hinten im Münchner Strafraum zu Fall gebracht Schiedsrichter Nouhoum gab Elfmeter für 60. Unstrittige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 01:45 Minuten]
Szene 5: Maximilian Wolfram ging in einen Zweikampf mit Maximilian Henning, doch traf er den Hachinger am Bein. Es war aber nur ein leichter Treffer von der Seite mit einem leicht angewinkeltem Bein. Es ist hier kein Zweikampf um den Ball. Er hat nur das Ziel den Angriff zu stoppen. das Trefferbild würde zwar auch für Rot sprechen. aber: ich sehe hier keine offene Sohle und ich sehe nur eine geringe Intensität. Daher: für mich nur eine gelbe Karte. [TV-Bilder – ab 04:02 Minuten]
Szene 6: Manuel Stiefler rauschte in Abiema und traf den Ball. Schiedsrichter Nouhoum zeigte hier die Gelbe Karte. Richtige Entscheidung, da hier die Intensition der Ball galt und er ihn mit angewinkelten Beinen getroffen hat. [TV-Bilder – ab 02:06:15 Minuten]
Borussia Dortmund II – Viktoria Köln 1:1 (Michael Näther)
Szene 7: Franz Roggow (BVB) stieg Zoumana Keita (Köln) auf Höhe der Mittellinie vor den Bänken voll auf den Fuß, welches man unbedingt mit einem Freistoß für Köln ahnden muss. Das sich dann der ausgewechselte Kölner Robin Velasco sich aufregt und sich gegenüber dem Schiedsrichter im Ton vergriff geht natürlich nicht. Die rote Karte aufgrund der Beleidigung korrekt. [TV-Bilder – ab 01:52:12 Minuten]
VfL Osnabrück – Arminia Bielefeld 0:1 (SR: Eric Dominic Weisbach)
Szene 8: Marcus Müller und Marius Wörl lieferten sich ein beharliches Duell vorm Strafraum, an deren Ende Müller seinen Gegenspieler leicht am Fuß getroffen hat. Das Foul zu geben ist in Ordnung, aber eine gelbe Karte für den Osnabrücker ist dafür zu viel. Diese sollte noch folgen haben… [TV-Bilder – ab 01:50:14 Minuten]
Szene 9: In der vierten Minute der Nachspielzeit foulte Marcus Müller Bielefeld Lannert. Diese zweite gelbe Karte ist okay, da der Osnabrücker hier der Osnabrücker sein rechtes Bein reinstellte und mit dem linken Bein hat er den Bielefelder am Fuß getroffen. Da dies nicht im Kampf um den Ball geschah ist es Gelb. [TV-Bilder – ab 02:12:30 Minuten]
1.FC Saarbrücken – VfB Stuttgart II 0:2 (SR: Felix Weller)
Szene 10: Nach der Pause wurde es ruppig. Erst räumte Nicholas Sessa Elijah Krahn durch ein hartes Ziehen ab, dann ging Patrick Sontheimer rustikal gegen Boakye rein. Er traf zwar auch den Ball, räumte aber auch den Stuttgarter ab um ein Zeichen zu setzen. Die gelbe Karte ist richtig, aber das vorangegangene Foul am Saarbrücker muss man natürlich auch pfeifen. [TV-Bilder – ab 01:40:37 Minuten]
SV Sandhausen – FC Energie Cottbus 0:1 (SR: Patrick Alt)
Szene 11: In mitte einer starken Phase der Sandhäusener ging der FC Energie Cottbus durch ein Elfmetertor von Tolcay Cigerci mit 1:0 in Führung. Jonas Weik zog Lucas Copado das rechte Bein. Schiedsrichter Patrick Alt entschied auf Foulelfmeter. Eine klare Fehlentscheidung, da der Kontakt am rechten Bein knapp vor dem Strafraum war. Hier trifft er nur den rechten Fu und der ist außerhalb des Strafraums. Das linke Bein wäre auf der Linie gewesen, da wurde er aber nicht getroffen. Schiedsrichter Patrick Alt hatte da ein Signal von seinem Assistenten bekommen – der Hauptschiedsrichter, der hier die bessere Sicht gehabt hat, hat sich also überstimmen lassen. Auch über den nicht gegebenen Strafstoß für Sandhausen muss noch besprochen werden… [TV-Bilder – ab 02:10 Minuten]
Szene 12: Emmanuel Iwe drang mit einem Dribbling in den Strafraum ein und bekam den Fuß von Dominik Pelivan auf den Schlappen. Der Kontakt des Cottbuser Fünfers ist vorhanden und ein Elfmeter wäre eine nicht allzu abwegige Entscheidung gewesen. Das Iwe da überhaupt nicht protestiert, kann nicht der Grund sein, dass er nicht pfeift. Eine Fehlentscheidung den Elfmeter nicht zu geben. [TV-Bilder – ab 01:37:50 Minuten]
Dass es überhaupt zu solchen kniffligen Entscheidung kam, ist auch der laschen Linie des Schiedsrichtergespanns geschuldet.