Im Spielbericht wird aus einer auf dem Platz gezeigten Roten Karten plötzlich eine Gelbe Karte. Dies hat Folgen für den Schiedsrichter.
Siegen. Normalerweise sind die Schiedsrichter vor dem Sportgericht des Fußballkreises Siegen-Wittgenstein als Zeugen gefordert, doch nun hatte das Gremium einen Fall zu verhandeln, bei dem es andersherum war. Diesmal war ein Unparteiischer der Angeklagte.
Weil er beim Kreisliga-C-Spiel zwischen dem TuS Eisern und dem VfL Klafeld-Geisweid am 14. September, das die Eiserner mit 3:0 gewannen, eine im Spielverlauf gezeigte Rote Karte im Spielbericht „nur“ als Gelbe Karte vermerkt hatte, wird der Schiedsrichter für gut zwei Wochen bis zum 30. September gesperrt – wegen „unsportlichen Verhaltens“.
Schiedsrichter lässt sich „bequatschen“
„Das war keine Schusseligkeit, sondern so wie es aussieht, ist der Schiedsrichter nach dem Spiel bequatscht worden. Er hat dann eine Gelbe Karte statt einer Roten Karte eingetragen“, sagt der in diesem Fall zuständige Sportrichter Olaf Nelles (FC Hilchenbach). Hintergrund: Während eine Rote Karte eine Sperre für die folgenden Wochen nach sich zieht, bleibt eine Gelbe Karte folgenlos, sofern es nicht die 5. Gelbe Karte für den jeweiligen Spieler ist.
Von der nachträglichen Milde bekam die spielleitende Stelle jedoch Wind, weshalb sich der Schiedsrichter nun verantworten musste. „So etwas kommt eigentlich immer raus. Neulich hatten wir zum Beispiel einen Fall, in dem ein Youtuber zwei Rote Karten gefilmt hatte, die dann im Spielbericht aber auch nicht eingetragen waren“, mahnt Nelles davor, Entscheidungen nachträglich unter den Teppich zu kehren.
VfL Klafeld-Geisweid muss Ordnungsgeld zahlen
Wenn ein Schiedsrichter nachträglich zu der Erkenntnis komme, falsch entschieden zu haben, könne er dies im Spielbericht notieren, um dem Staffelleiter die Möglichkeit zu geben, eine Mindeststrafe zu verhängen.
Neben dem Schiedsrichter wurde übrigens auch der VfL Klafeld-Geisweid belangt. Wegen der Nichtabgabe einer Stellungnahme wird ein Ordnungsgeld für die „Fürsten“ fällig.
Quelle: Siegener Zeitung