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Erneut starker Schiedsrichter Brand rechtfertigt FIFA-Nominierung

Borussia Mönchengladbach gewann am Abend durch ein Eigentor des Mainzers mit 1:0 und Schiedsrichter Benjamin Brand legte in einem ereignisreichen Spiel die Regel korrekt aus und lag in allen wesentlichen Entscheidungen richtig.  

1.FSV Mainz 05 – Borussia Mönchengladbach 0:1 (SR: Benjamin Brand)

Szene 1: Nach einer weit gezogenen Ecke an den zweiten Pfosten, der Gladbacher Maxim Leitsch vor seinen Gegenspieler an den Ball kam und diesen selbst in die Maschen köpfte. Wie jedes Tor wurde auch diesen von Christian Dingert im „Kölner Keller“ überprüft. Nach dem abgeschlossenen Check verkündete Schiedsrichter Benjamin Brand die Entscheidung, denn es lag im Vorfeld der Torerzielung ein strafbares Handspiel von Engelhardt vor, der den Ball nach Leitsch‘ Kopfball noch hauchzart mit dem Arm berührte.

Die Spieler von Gladbach wollten danach anstatt sich weiter aufs Fußballspielen zu konzentrieren, lieber mit dem Schiedsrichter diskutieren. „Ich bitte euch, wenn das Handspiel ist, bei aller Liebe. Zum Glück haben wir gewonnen, weil das ist nicht im Sinne des Sport“, sagte Engelhardt. Konkret setzte Schiedsrichter Brand aber die Regel 12 der Fußballregeln korrekt um. Dort heißt es unter dem Punkt Foulspiel und sonstige Vergehen:

„Ein Vergehen liegt vor, wenn ein Spieler ins gegnerische Tor trifft: direkt mit Hand/dem Arm (ob absichtlich oder nicht) oder unmittelbar nachdem er den Ball mit der Hand/dem Arm berührt hat (ob absichtlich oder nicht).“

Dass Engelhardt bei seiner leichten Berührung weder die Richtung des Balls noch den Druck veränderte, ist lauf Regelwerk unerheblich. Ein Handspiel unmittelbar vor dem Tor ist immer strafbar, egal ob absichtlich oder nicht.

Szene 2: In Minute 34 lieferten sich ab der Mittellinie bis zum Mainzer Sechzehner ein atemberaubendes Laufduell, welches der Mainzer schlussendlich mit einer wichtigen Grätsche für sich entschieden hatte, der Reitz kurz vor dem Strafraum stoppte. Der Unparteiische ließ für mich korrekt weiterspielen. Der Gladbacher ahnt kurz vor dem Strafraum, dass es zum Kontakt kommt, riss seine nach Arme nach oben und ging dann sehr leicht und bereitwillig zu Boden. In der schnellen Dynamik des Spiels hatte Amiri erst den Kontakt und dann trifft er den Ball, aber Reitz stieg Amiri dann auf die Wade. Diese Berührung des Mainzers ist zu wenig für ein Foulspiel und dann trifft der Gladbach auch Amiri. Da kann man sich nicht auf einer Richtigung festlegen. Dieser Zweikampf wurde am Ende von beiden nicht ganz sauber zu Ende geführt, wohl auch weil die Kräfte etwas nachließen, und dann ist weiterspielen immer die beste Lösung. Aber was bitte war das für ein sensationell geführtes Laufduell. Von der Mittellinie sich keinen Zentimeter zu schenken.

Szene 3: Nach einer weit getretenen Flanke von Leitsch spielte sich Netz versehentlich den Ball selbst an die Hand. Die Mainzer reklamierten ein Handspiel und wollten einen Freistoß, welchen Benjamin Brand aber zu Recht nicht gab, denn der Ball sprang vom Oberschenkel so schnell an den abstehenden Ballance-Arm, dass der Gladbacher keine Chance mehr hatte, seinem Arm wegzubringen.

Szene 4: Kurz vor der Pause wurde es im Stadion laut, als „Hand-Rufe“ aus der Fohlen-Kurve hörbar waren. Nach einem Einwurf von der linken Seite konnte Diks im Strafraum im Luftzweikampf an Widmers Hand köpfen. Die Fohlen fordern zaghaft Strafstoß, was Referee Brand jedoch schnell abwimmelte und auch durch den Video-Assistenten kam kein Einwand. Die Distanz von Diks zu Widmer ist sehr kurz und Widmer sah den Ball nicht von Diks in seinem Rücken nicht kommen. Der Arm in natürlicher Position zum Hochspringen. Laut FIFA-Auslegung ist es nur ein Handspiel bei „expected“, heißt, man muss den Ball erwarten können. Geht in Ordnung, hier nicht auf Elfmeter zu entscheiden. Das ist kein strafbares Handspiel, da der Gladbacher den Mainzer beim Kopfball von hinten an seine in normaler Armhaltung befindliche Hand köpfte.

Fazit: Ein überragendes Spiel von Benjamin Brand, der souverän  mit einer guten Linie, guter Ansprache und in den Szenen richtig lag. Für mich hat er mit seinem Auftritt die wahrscheinliche FIFA-Nominierung bestätigt.

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