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Sascha Stegemann nach einem emotionalen Nordderby, was der HSV gewann.

Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung des Spieltags – 13. Spieltags | Bundesliga

In Wolfsburg zeigte der Schiedsrichter am Monitor Mut, in Hamburg wollten beide Teams einen Elfmeter. Warum für mich nachvollziehbar entschieden wurde, lest ihr in der ausführlichen Bundesliga-Spieltagsanalyse:

VfB Stuttgart – FC Bayern München 0:5 (SR: Tobias Stieler)

Szene 1: Stuttgart reklamierte auf ein Handspiel im Bayern-Strafraum, Schiri Stieler winkte ab. Der Schiedsrichter, der direkt daneben stand, sah kein Handspiel und ließ weiterspielen. Kein On-Field-Review, kein VAR-Eingriff – eine schnelle Entscheidung im Spielgeschehen.Die Bilder zeigten die richtige Entscheidung. Der Bayern-Spieler hatte seinen Arm am Körper angelegt und dreht sich dabei weg, als er den Ball aus kurzer Distanz an den Arm bekommen hatte. Korrekte Entscheidung von Stieler! [TV-Bilder – ab 01:04 Minuten]

Szene 2: Nachdem die Schwaben den vermeintlichen Ausgleich bejubelt hatten, den Nartey nach einer Freistoßflanke El Khannouss‘ per Kopf erzielt zu hat, gab es eine lange Überprüfung durch den VAR, die zum Ergebnis hatte, dass Nartey knapp im Abseits gestanden hat. Der Treffer wird also zu Recht zurückgenommen. [TV-Bilder – ab 04:40 Minuten]

Szene 3: Olise dribbelte aus der rechten Strafraumhälfte und zog links unten ab – ein Tor schien unausweichlich. Assignon, der zurückfiel, streckte sich und blockte den Ball mit dem Arm (rechter Arm ausgestreckt, fast auf der Linie) ab. Es war kein natürlicher Abpraller, sondern ein bewusster Eingriff. Stieler pfiff direkt, VAR Benjamin Brand bestätigte per On-Field-Review: Klarer Elfmeter und Rot – Assignon verhindert ein klares Tor. 

Olise marschierte nach einem weiteren Tiefenpass Kanes über rechts in den Sechzehner, ließ Mittelstädt stehen und schoß aus sieben Metern links an Keeper Nübel vorbei. Auf der Linie konnte Assignon den Einschlag nur mit dem ausgefahrenen rechten Arm verhindern. Schiedsrichter Tobias Stieler zeigte sofort auf den Punkt und schickte Lorenz Assignon wegen Torverhinderung folgerichtig mit der roten Karte vom Feld. Die richtigen Entscheidungen. Ein strafbares Handspiel im Strafraum liegt vor, wenn der Arm den Körper unnötig vergrößert und den Ball behindert (hier: ausgestreckter Arm in kritischer Position). Der Ball traf direkt den Arm, nicht den Körper – kein Zufall, sondern deliktiv. Im Strafraum = Elfmeter. Der VAR bestätigte: Offensichtliches Handspiel, keine natürliche Haltung. Auch der Platzverweis wegen DOGSO ist korrekt. DOGSO (Verhinderung einer offensichtlichen Torchance) außerhalb des Torwartgebiets wird mit Rot geahndet, wenn:

    • Der Ball unter Kontrolle des Angreifers ist (Olise hatte ihn klar).
    • Der Weg zum Tor frei ist (ca. 5–7 Meter, kein Deckung in der Nähe).
    • Kein Versuch, den Ball zu spielen (Assignon griff mit dem Arm, nicht mit dem Fuß).
    • Es ist ein Foul (Hand = unsportlich). Nur wenn der letzte Verteidiger den Ball fair spielen könnte, wäre es Gelb – hier nicht. Stielers Call: Grobe Torverhinderung, Rot unvermeidbar.[TV-Bilder – ab 09:14 Minuten]

Experten in der ARD-Sendung „Sportschau“ lobten Stieler später: „Im Großen und Ganzen trifft Schiedsrichter Tobias Stieler an diesem Nachmittag aber die richtigen Entscheidungen.“

RB Leipzig – Eintracht Frankfurt 6:0 (SR: Daniel Siebert)

Szene 5: Vor der Pause fiel die, vermeintliche, Vorentscheidung. Bei einer Ecke von rechts blieben die Hausherren dran, Diomande bediente rechts Raum, der aus dem Lauf an den zweiten Pfosten flankte. Leicht abgefälscht kam die Kugel zu Schlager, der sie vom linken Fünfmeterraumeck direkt scharf in die Mitte brachte. Erneut war Baumgartner zur Stelle und musste aus wenigen Metern nur noch einschieben. Allerdings lag da eine knappe Abseitsstellung  des Leipzigers vor, der mit der Fußspitze sich näher zum Tor befand. [TV-Bilder – ab 03:00 Minuten]

Szene 6: In der 62. Minute, bei 3:0 für Leipzig, gab es eine umstrittene Szene: Ein Schuss von Leipzigs Benjamin Sesko prallte im Frankfurter Strafraum vom Arm des eingewechselten Mittelfeldspielers Hugo Larsson ab. Schiedsrichter Daniel Siebert pfiff nach VAR-Hinweis von Bastian Dankert Elfmeter, den Benjamin Raum sicher verwandelte. Frankfurt protestierte heftig, Trainer Dino Toppmöller erhielt eine Gelbe für Meckern – die Entscheidung stand und trug maßgeblich zum endgültigen Aus für die Hessen bei. Die Entscheidung ist korrekt. Der Ball traf Larssons rechten Arm, der leicht ausgestreckt war, um den Weg zu blocken. Es war kein Abpraller am Körper, sondern eine klare Berührung. Siebert ließ zunächst weiterspielen, der VAR stoppte das Spiel für eine Überprüfung. Nach On-Field-Review bestätigte der Schiri den Elfmeter: „Klares Handspiel, Arm vergrößert den Körper unnötig.“ Keine Torchance-Verhinderung (DOGSO), da der Schuss aus 12–15 Metern kam und weitere Frankfurter (z. B. Theate) in der Nähe waren. Gelb für Larsson wäre möglich gewesen, blieb aber aus (Schiri sah es als unabsichtlich). [TV-Bilder – ab 06:02 Minuten]

Szene 7: Wenig später machte RB das halbe Dutzend voll, weil Collins beim Abspiel um eine Nasenspitzenlänge voraus war, als das Knie des Frankfurters. [TV-Bilder – ab 06:45 Minuten]

FC Augsburg – Bayer 04 Leverkusen (SR: Sven Jablonski)

Szene 7: Gelnb sah Julian Kade, als er Robert Andrich extrem am Knöchel getroffen hat. Schiri Jablonski gab ihm Gelb. Das ist ein hartes aber kein grobes Foul: Das Foul war ein Missgriff – Kade trat nach dem Ballkontakt auf Andrichs Knöchel, ohne erkennbare Absicht, zu verletzen. Es handelte sich um eine schnelle Aktion in einem intensiven Zweikampf, nicht um ein „Durchtreten“ oder ein Tackling mit hohem Risiko. Der Schiedsrichter bewertete es als unabsichtlich und nicht rücksichtslos, was mit einer Gelben Karte (Verwarnung für rücksichtsloses Spiel) übereinstimmt. Ähnliche Fälle, wie Fouls mit Auflegen der Sohle auf die Wade, werden oft nur mit Gelb geahndet, solange die Intensität nicht extrem ist.

VfL Wolfsburg – 1. FC Union Berlin 3:1 (SR: Robert Schröder)

Szene 8: Eine umstrittene Szene spielte sich in der 68. Minute ab, als Union nach einer Ecke in den Wolfsburger Strafraum kam. Ein Zusammenprall zwischen Unions Leopold Querfeld und Wolfsburgs Lovro Majer sorgte für Chaos, der Ball prallte ab und fiel vor Stanley Nsoki nieder, der aus ca. 10 Metern abschloss. Der Schuss wurde von Wolfsburgs Konstantinos Koulierakis abgefälscht und landete unhaltbar im Netz (3:1). Wolfsburg reklamierte auf Foul, Schiedsrichter Robert Schröder validierte das Tor jedoch direkt – kein VAR-Review folgte. Der Zusammenprall zwischen Querfeld und Majer war ein typisches Eckball-Gedränge – kein erkennbares Greifen oder Halten, sondern ein Missgriff bei der Klärung. Der Abpraller von Koulierakis war unglücklich, aber kein Foul von Union-Seite. Schröder hatte freie Sicht und sah kein Delikt – der Ball fiel lose, Nsoki nutzte die Chance regelkonform. VAR hielt sich zurück, da nichts Offensichtliches vorlag.Der Video-Assistent prüfte nicht, da Schröders Call plausibel war und das Spiel nicht unnötig gestoppt werden sollte. In der Bundesliga werden nur ca. 10–15% der Torraum-Reklamationen zu Elfmeter umgewandelt; hier fehlte die Klarheit für einen „Fehler“. Selbst bei Foul wäre es maximal Gelb und Freistoß gewesen (keine Torchance-Verhinderung, da Ball schon im Spiel). [TV-Bilder – ab 05:06 Minuten]

Szene 9: In der 83. Minute, bei 3:1-Führung der Wölfe, prüfte der VAR (Harm Osmers) eine knifflige Szene: Wolfsburgs Mittelfeldspieler Mattias Svanberg schob im eigenen Strafraum mit beiden Armen gegen Unions Verteidiger Dan Doekhi, der zu Fall kam. Union reklamierte lautstark auf Elfmeter, Schiedsrichter Robert Schröder ging zum On-Field-Review am VAR-Monitor. Nach ca. 1:30 Minuten Überprüfung winkte er ab – kein Foul, Spiel  ging weiter mit Ecke. Doekhi positionierte sich für einen Zweikampf, Svanberg nutzte beide Arme, um Doekhi wegzudrücken und den Ball zu klären. Allerdings fiel Doekhi theatralisch. Die Analyse zeigte: Svanbergs Arme waren in einer Abwehrhaltung (nicht greifend), und der Fall von Doekhi war übertrieben – kein klares Halten, sondern ein Duell. Schröder nach Review: Kein deliktives Foul. Das ist knifflig, aber letztlich richtig: Svanberg schiebt, doch ohne Greifen. Ähnlich wie vergleichbare Szenen (z. B. Arnold-Drängen gegen Dortmund 2025, nicht gepfiffen). [TV-Bilder – ab 06:19 Minuten]

Szene 10: In der 89. Minute, bei 3:1-Führung der Wölfe, kam es zu einer hochumstrittenen Szene: Unions Einwechsler Andrej Ilić wurde im Wolfsburger Strafraum von Verteidiger Konstantinos Koulierakis am Trikot gezogen. Union reklamierte lautstark auf Elfmeter, Schiedsrichter Robert Schröder prüfte per VAR am Monitor und pfiff den Strafstoß – Koulierakis sah obendrein Gelb. Leopold Querfeld vergab den Elfmeter kurz darauf, was den Sieg sicherte. Ohne diesen Call hätte Union noch mehr Druck machen können. Für mich hier eine richtige Entscheidung, da Koulierakis ohne Not zum Trikot griff, um Ilić zu stoppen. Das ist ein perfekter VAR-Call – Koulierakis hat da unnötig gehalten, Elfmeter und Gelb. Top. Ohne Review wäre es ein Raub. Ähnlich wie vergleichbare Szenen (z. B. Doekhis Halten in der 83., nicht gepfiffen, aber hier war es ein klareres Halten). [TV-Bilder – ab 06:43 Minuten]

Hamburger SV – Werder Bremen 3:2 (SR: Sascha Stegemann) 

Szene 11: In der 50. Minute drang HSV-Offensivspieler Fábio Vieira stark von links in den Werder-Strafraum ein und wurde dort von Bremer Mittelfeldspieler Romano Schmid in einem Zweikampf zu Fall gebracht – es sah nach einem leichten Schubsen aus. Der HSV reklamierte lautstark auf Elfmeter, Schiedsrichter Sascha Stegemann winkte jedoch ab und ließ weiterspielen. Der VAR Bastian Dankert prüfte die Situation nach und kam, wie Stegemann, zum richtigen Ergebnis zu wenig für ein Foulspiel. Das war ein völlig fairer Zweikampf. Schmid war zeitig da und nutzte den Körper, um Vieira zu stoppen – kein klares Schubsen, sondern ein Duell am Ball. Stegemann sah es als „normalen Kontakt“ in hohem Tempo. Das war kein deliktives Foul – Schmid blockt legal, folglich hielt sich der VAR zurück, da kein offensichtlicher Fehler. Ähnlich wie vergleichbare Szenen (z. B. Lynens Duell gegen Jatta in der 58., nicht gepfiffen) was gut mit der großzügigen Linie im Sinne des Spielfluss laufen gelassen werden kann. [TV-Bilder – ab 04:20 Minuten]

Szene 12: In der 89. Minute, bei 2:2, flankte Justin Njinmah von rechts in den HSV-Strafraum, wo Jens Stage zum Abschluss kam. Der Ball prallte gegen den ausgestreckten Arm von HSV-Mittelfeldspieler Nicolas Capaldo, der in der Blocklinie stand. Bremen-Stürmer Stage und Trainer Achim Steffens protestierten heftig auf Elfmeter, Schiedsrichter Sascha Stegemann winkte jedoch ab und prüfte die Szene nicht per Videobeweis. Das Spiel floss weiter, und Poulsen traf kurz darauf zum 3:2 – ein entscheidender Moment, der Werder den Punkt kostete. Schien es vorher so, als würde der Ball vom eigenen Körper an den Arm sprang, zeigten nun die Bilder, der Ball sprang vom Arm an den Arm. Stegemann hatte aus fünf Meter klare Sicht, ließ weiterspielen und sah kein Delikt. Der VAR griff nicht ein, da kein „clear and obvious error“ vorlag (klarer und offensichtlicher Fehler). Für mich war das kein Handelfmeter, zwar war Capaldos Arm in einer Block-Position, aber nicht „künstlich“ ausgestreckt – er fiel zurück und reagierte reflexartig. Der Ball kam schnell aus der Flanke, und es war kein bewusster Block, sondern ein Abpraller. Das ist eine gewisse Grauzone und wenn Stegemann wegen des abstehenden Arms, Elfmeter gibt, wäre es auch okay. Aber da es eine dynamische Aktion – kein deliktives Handspiel ist, ist ein VAR-Einsatz unnötig, Ähnlich wie vergleichbare Szenen (z. B. Schmid-Hand in der 35., nicht gepfiffen). [TV-Bilder – ab 08:50 Minuten]

Borussia Dortmund – TSG Hoffenheim 2:0 (SR: Florian Badstübner)

Szene 13: In der 21. Minute gab es die erste große Kontroverse: Nach einer Flanke von Yan Couto stand Serhou Guirassy völlig frei am Fünfmeterraum und wollte vollstrecken, wurde jedoch von Hoffenheims Rechtsverteidiger Vladimir Coufal gestört – Guirassy traf den Ball nicht richtig und ging zu Boden. Dortmund forderte lautstark Elfmeter, Schiedsrichter Florian Badstübner winkte jedoch ab. VAR Pascal Müller prüfte die Situation nicht nach, und das Spiel floss weiter. Trainer Niko Kovac kritisierte.: „Das war eine klare Torchance, Coufal hat ihn behindert. Für mich ist das ein fairer Zweikampf. Guirassy stolperte, traf den Ball nur minimal und verpasste eine Hundertprozent-Chance. Badstübner stand ca. 7 Meter entfernt, bewertete es als „fairen Zweikampf“ und ließ weiterspielen. Kein On-Field-Review, kein VAR-Eingriff, da keine klare Fehlentscheidung. Coufal war zeitig da und nutzte den Körper legal, um Guirassy zu stören – kein klares Schubsen oder Halten, sondern ein Duell am Ball. Guirassy traf den Ball minimal, was den „Benefit-of-the-Doubt“ für den Verteidiger stärkt. Der VAR bestätigte: „Kein deliktives Foul – natürlicher Kontakt, kein Review nötig. Das ist zu wenig für einen Elfmeter: Coufal blockt fair, Guirassy übertreibt den Fall. Ähnlich wie vergleichbare Szenen (z. B. Adeyemis Duell in der 36., nicht gepfiffen). [TV-Bilder – ab 01:00 Minuten]

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