Auch in der Bundesliga gab es den letzten Spieltag im Jahr 2025 und schon am Freitag gab es eine Menge Diskussionen. Im Mittelpunkt stand der neue UEFA-Elite-Schiedsrichter Sven Jablonski der gleich in mehreren Szenen in Dortmund stark in der Kritik stand. Speziell die Szene als Guirassy beim Tor von Julian Brandt klar zuvor den Gladbacher Sander umreißt. Zudem beim Topspiel Samstagabend in Leipzig gab es zwei knifflige Szenen die Benjamin Brand auf dem Platz entscheiden musste. Am späten Sonntagnachmittag beim Spiel Heidenheim – Bayern gab es ebenfalls eine sehr knifflige Szene, als Goretzka nach einem leichten Kontakt zu Fall kommt. Florian Badstübner entschied dort auf weiterspielen. Zudem haderte der VfB mehrfach mit Sieberts Entscheidungen. Ob diese Entscheidungen richtig waren, seht ihr in der ausführlichen Spieltagstagsanalyse: 👇
1.FC Heidenheim – FC Bayern München 0:4 (SR: Florian Badstübner)
Szene 1: In der 10. Minute eine knifflige Szene im Heidenheimer Strafraum. Leon Goretzka ist im Strafraum nach einem leichten Kontakt mit Luca Kerber zu Boden gegangen und hat sich lautstark beschwert – typische Schwalben-Attitüde. Schiedsrichter Florian Badstübner hat das Ganze als kein Foul gewertet und keinen Elfmeter gegeben. Kein VAR-Eingriff, Spiel ging weiter.Das passt zur aktuellen Linie: Vertretbar. Bei so minimalem Kontakt und keinem klarem Foul, kein unnötiger Körperkontakt pfeift man in der Bundesliga meistens nicht – sonst würde es ja ständig Elfmeter hageln. Goretzka hat’s probiert, aber Badstübner hat korrekt durchgewunken. [TV-Bilder – ab 0:40 Minuten]
Fazit: Mit einer großzügigen Spielführung hatte Schiedsrichter Badstübner das Spiel jederzeit im Griff. Vertretbar beim Kontakt Kerber gegen Goretzka nicht zu pfeifen zu pfeifen und behielt diese Linie konsequent durch.
Borussia Dortmund – Borussia Mönchengladbach 2:0 (SR: Sven Jablonski)
Szene 2: Haris Tabaković bekam den Ball bei einem Konterversuch auf die Schulter (nicht auf den Arm), als er den Ball mitnahm. Schiedsrichter Sven Jablonski pfiff trotzdem sofort Freistoß für Dortmund – für mich eine klare Fehlentscheidung, die einen potenziell gefährlichen Gladbacher Angriff stoppte. Da die Situation außerhalb des Strafraums war, griff natürlich der VAR nicht ein. Hier muss der Schiedsrichter die Grenze exakt erkennen. War es der Arm oder eher die Schulter. Laut IFAB-Regelwerk gilt die Grenze zwischen Schulter und Arm unten an der Achselhöhle: Alles oberhalb davon zählt als Schulter und ist erlaubt. Ballberührung dort führt nicht zu einem Freistoß oder Handspiel-Pfiff. [TV-Bilder – ab 0:14 Minuten]
Szene 3: Bei der Flanke von Niklas Süle in den Strafraum kämpft Serhou Guirassy mit Philipp Sander um Position. Guirassy zieht Sander klar zu Boden – ein unübersehbarer Trikotzieher/Armzug, der Sander komplett aus dem Spiel nimmt. Dadurch bleibt Brandt am zweiten Pfosten völlig frei und kann volley einschieben. Ohne das Foul hätte Sander wahrscheinlich noch blocken können. Schiedsrichter Sven Jablonski und der VAR Günter Perl ließen es laufen. Warum? Hier ist die Argumentation von Schiedsrichter und Video-Assistent, dass beide Halten. Es war eine Rangelei, in der beide Spieler sich festhielten, typisch im Strafraum bei Standardsituationen ist. Aber die Mehrheit sieht das anders (inkl. Philipp Sander selbst. „Für mich ist es ein klares Foul. Ich falle nicht einfach so um. Das war die Konsequenz, warum das Tor fällt.“ Und auch für mich hätte der Treffer nicht zählen dürfen. Da es aber dann demnach es für beide Seiten Argumente gibt, ist die Eingriffsschwelle für VAR Perl sehr hoch gelegt, denn eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung ist es dann auch nicht. In der Praxis: Bei solchen Zweikämpfen pfeift man in der Bundesliga oft nicht, wenn es beidseitig ist – aber hier war Guirassy der Aktivere, der Sander runterzog. Das Tor hätte abgepfiffen werden müssen. Die Eingriffsschwelle für den VAR ist in der Bundesliga bewusst sehr hoch gesetzt, genau um solche Grauzonen-Szenen nicht zu überbewerten.Warum das so ist: Die VAR-Richtlinien verlangen eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung („clear and obvious error“). Bei Zweikämpfen im Strafraum, wo beide Spieler halten/zerren (wie hier: Sander zog Guirassy am Trikot, Guirassy zog Sander runter), ist das in der Praxis oft eine subjektive Rangelei – und keine „klare“ Sache. DFB-Standard ist: Wenn es beidseitig ist und der Referee es nicht als strafbar sieht, greift der VAR nicht ein, um das Spiel nicht unnötig zu unterbrechen. Zusätzlicher Knackpunkt in dieser Szene: Der VAR hatte die entscheidenden Bilder gar nicht (oder nur unzureichend) vorliegen – die beste Perspektive kam von einer exklusiven Sky-Kamera (die den Kölner Keller nicht erreichte). Ohne klare Sicht konnte Perl nicht „offensichtlich“ korrigieren. [TV-Bilder – ab 01:40 Minuten]
Szene 3: Maximilian Beier läuft nach einem Steilpass von Chukwuemeka im Strafraum auf Gladbachs Nico Elvedi zu. Beier kommt mit dem Ball am Fuß, Elvedi geht rein – klarer Kontakt am Bein/der Ferse von Beier, der zu Boden geht. BVB-Spieler und Fans fordern lautstark Elfmeter, Schiedsrichter Sven Jablonski lässt es laufen, der VAR greift nicht ein. Es war ein typischer Zweikampf im Strafraum: Elvedi trifft Beier, aber auch Beier setzt das Bein rein (er „stellt“ es quasi hin). Beide spielen den Ball nicht sauber, es ist kein klares Foul – eher ein „normaler“ Kampf um den Ball. Hier ist die VAR-Schwelle wieder die hohe Latte – keine klare und offensichtliche Fehlentscheidung. Jablonski sah es aus nächster Nähe als „kein Foul“, und ohne „clear error“ bleibt es stehen. Eine strittige Grauzone, ähnlich wie beim Guirassy-Foul vor dem 1:0 – beidseitig, subjektiv. Kein klares „Muss-Pfiff“, daher kein VAR-Eingriff und kein Elfmeter. Gladbach hatte Glück, BVB ärgerte sich. [TV-Bilder – ab 08:50 Minuten]
Szene 4: In der Nachspielzeit erzielte der BVB noch das 2:0. Gladbach hatte in der Schlussphase alles nach vorne geworfen, um den Ausgleich zu erzwingen – dementsprechend war der Raum hinten offen. Beier lief nach einem Ballverlust der Gäste allein aufs Tor zu, wurde aber nicht gefoult. Es gab kein Foul an ihm unmittelbar vor dem Tor – im Gegenteil: Er traf aus 16 Metern per Linksschuss, weil die Gladbacher-Abwehr komplett aufgelöst war und niemand mehr da war, der ihn stoppen konnte. Kein Kontakt, kein Halten, nichts – es war ein sauberer Konterabschluss. Schiedsrichter Sven Jablonski ließ es laufen, der VAR griff nicht ein – und das zu Recht. Es gab keine strittige Szene hier, die noch nicht mal in der Sportschau eine Erwähnung fand, im Gegensatz zu den früheren Aufregern (Guirassy-Foul vor 1:0 oder Elvedi-Beier in Minute 72). [TV-Bilder – ab 10:40 Minuten]
RB Leipzig – Bayer 04 Leverkusen 1:3 (SR: Benjamin Brand)
Szene 5: In der 90. Minute (kurz vor dem 3:1-Endstand durch Montrell Culbreath) gab es eine hohe Flanke in den Leverkusener Strafraum. Willi Orbán und Robert Andrich steigen zum Kopfball hoch. Orbán unterläuft Andrich leicht, Andrich verliert die Kontrolle über seinen Körper und fällt rückwärts. Dabei berührt er den Ball deutlich mit dem ausgestreckten Unterarm (der Arm ist weit über dem Kopf). Leipzig fordert sofort Elfmeter – lautstark! Schiedsrichter Benjamin Brand lässt weiterlaufen, der VAR überprüft kurz und bestätigt: kein Strafstoß. Grund: Andrich hatte in diesem Moment keine Kontrolle über seinen Körper (durch das Unterlaufen), die Berührung war unabsichtlich und natürliche Bewegung beim Fallen. Das ist genau die Linie der IFAB-Regeln: Handspiele werden nicht geahndet, wenn der Arm nicht absichtlich ist und der Spieler die Kontrolle verliert (z. B. durch Foul oder Luftduell).
Muss VAR Robert Hartmann eingreifen, um diese komplexe Szene durch Brand zu zeigen? Ich sage nein. Laut IFAB-VAR-Protokoll greift der VAR nur ein, wenn es eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung („clear and obvious error“) gibt – und das in vier Kategorien: Tore, Elfmeter, Rote Karten oder Identitätsverwechslung. Bei Handspielen im muss die Schiedsrichter-Entscheidung (kein Pfiff) deutlich falsch sein, z. B. bei absichtlichem Handspiel oder wenn der Arm „unnatürlich“ die Silhouette vergrößert. Andrichs Arm war hoch und berührte den Ball, aber es war ein Luftduell, in dem er die Kontrolle verlor (durch Orbáns Unterlaufen oder den Sprung). Das macht es zu einer natürlichen Bewegung beim Fallen – kein absichtliches Handspiel. Der DFB betont immer eine hohe Eingriffsschwelle bei solchen Grauzonen, um das Spiel nicht ständig zu unterbrechen Das IFAB hat das 2021/22 klargestellt: Referees sollen ihr Urteil priorisieren, und VAR nur bei „unnaturally bigger“ eingreifen – hier war’s subjektiv. [TV-Bilder – ab 07:55 Minuten]
1.FSV Mainz 05 – FC St. Pauli (SR: Dr. Matthias Jöllenbeck)
Szene 6: St. Pauli hatte einen vielversprechenden Konter, Noah Weißhaupt dringt in den Mainzer Strafraum ein und wird von einem Mainzer Verteidiger am Bein berührt. Weißhaupt geht zu Boden, Pauli fordert lautstark Elfmeter. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck lässt es laufen, der VAR Katrin Rafalski überprüft kurz und bestätigt: kein Strafstoß. Für mich eine vertretbare Grauzonenentscheidung. Es war ein klassischer Zweikampf im Strafraum – Weißhaupt drückt ins Duell, der Mainzer Spieler trifft den Ball leicht mit, bevor der Kontakt am Bein kommt. Die Berührung war minimal und nicht klar genug als Foul zu werten (kein „klares und offensichtliches Foul“). Der verweigerte Elfmeter war die einzige wirklich strittige Szene – und wieder mal eine hohe VAR-Schwelle, die das Spiel nicht umdrehte.
HSV – Eintracht Frankfurt 1:1 (SR: Tobias Stieler)
Szene 7: In einer wilden Schlussphase konterte der HSV: Bakery Jatta spielte den Ball auf Vieira, der cool zum 2:1 einschob. Die Fans explodierten vor Freude, die Spieler feierten – bis Schiedsrichter Tobias Stieler nach VAR-Hinweis von Daniel Schlager das Tor wegen knappem Abseits von Vieira annullierte. Die Linie zeigte: hauchdünn Abseits. (Knie oder Schulter vor dem letzten Verteidiger). Es ist wieder kaum zu sehen, aber technisch korrekt. [TV-Bilder – ab 06:30 Minuten]
VfL Wolfsburg – SC Freiburg 3:4 (SR: Sascha Stegemann)

Szene 8: Bei einer hohen Flanke in den Wolfsburger Strafraum steigt Jenson Seelt zum Ball hoch, sieht aber Lucas Höler nicht kommen. Seelt trifft Höler am Knöchel/Fuß – klarer Kontakt, Höler geht zu Boden. Schiedsrichter Sascha Stegemann pfeift sofort Elfmeter, der VAR Sören Storks überprüft kurz und bestätigt: korrekter Pfiff. Vincenzo Grifo verwandelt souverän zum 2:2. Es war ein typischer Luftduell-Zweikampf: Seelt spielt den Ball zuerst, der Kontakt kommt danach – viele Wolfsburg-Fans sahen es als „weichen Elfmeter“ oder „kein klares Foul“. Die VAR-Schwelle war hier niedrig, weil es ein klares Foul war (Bein am Knöchel, Höler verliert Balance) – keine Grauzone wie bei beidseitigem Halten. Kein „clear and obvious error“ für Korrektur. Für mich war der Strafstoß korrekt aber bitter für Wolfsburg – Seelt hat den Ball klar, der Kontakt war minimal, aber regelkonform. Die hohe Eingriffsschwelle des VAR ließ es stehen. [TV-Bilder – ab 04:40 Minuten]
1.FC Köln – 1. FC Union Berlin 0:1 (SR: Christian Dingert)

Szene 9: In der 83. Minute spielte Union einen langen Diagonalball in die Spitze. Rav van den Berg stand falsch, der Ball flog ihm entgegen – statt mit Brust oder Kopf zu klären, streckte er den Arm aus und stoppte den Ball eindeutig mit dem Unterarm/Oberarm. Livan Burcu war direkt hinter ihm und hätte sonst allein aufs Tor von Marvin Schwäbe zugelaufen – klare DOGSO (Denying an Obvious Goal-Scoring Opportunity). Schiedsrichter Christian Dingert zögerte keine Sekunde: Sofortige Ausschluss durch rote Karte! Kein VAR-Eingriff nötig, weil die Szene eindeutig war – van den Berg als letzter Mann mit einer unnatürliche Armbewegung, absichtliches Handspiel, klare Torchance verhindert. Das ist nach IFAB/DFB-Regel 12 eine glasklare rote Karte. Top-Entscheidung von Dingert – schnell, mutig und regelkonform. Kein VAR-Drama nötig, weil er es live perfekt sah. Eine sehr gute, ruhige und unangeregte Spielleitung! Note: 1,0 mit drei Sternen. [TV-Bilder – ab 04:20 Minuten]
Szene 10: Auch bei den vermeintlichen Handspielen von Jakub Kamiński waren die Entscheidungen korrekt – und das trotz der hitzigen Diskussionen! Eric Martel schießt aus kurzer Distanz auf Kamiński – der Ball trifft kommt hier vom eigenen Körperteil an den nach oben gehaltenen Arm von Kamiński. Diese Armhaltung ist dann regeltechnisch nicht unnatürlich. Demzufolge völlig korrekt kein strafbares Handspiel. Zwar spricht man regeltechnisch davon, dass ein Handspiel vorliegt, wenn der Arm sich über den Kopf befindet, sei es egal, ob er vom eigenen Körperteil kommt. Ein Handspiel wird aber nur geahndet, wenn der Spieler den Ball absichtlich berührt oder seinen Körper unnatürlich vergrößert (z. B. Arm abgespreizt, um die Silhouette größer zu machen). Die unnatürliche Vergrößerung liegt vor, wenn die Armhaltung nicht die Folge einer natürlichen Körperbewegung in der Situation ist und nicht damit gerechtfertigt werden kann. Wenn der Arm über Kopfhöhe/über Schulter ist, gilt das in der Regel als unnatürlich – der Spieler geht damit das Risiko ein, dass der Ball ankommt und er bestraft wird (das steht explizit in den Regeln). Aber: Es gibt Ausnahmen – z. B. in Luftduellen, beim Springen oder Fallen, wenn der Arm als natürliche Balance- oder Sprunghilfe hochgeht. Hier ist die Haltung durch die Bewegung gerechtfertigt (z. B. beim Kopfball-Springen reißen Spieler oft die Arme hoch). Spezialfall: Kontrollverlust durch Foul/Unterlaufen (wie bei Andrich vs. Orbán): Der Arm ist hoch, aber der Spieler verliert die Kontrolle über seinen Körper → das gilt als natürliche Bewegung im Fallen, nicht als absichtliche Vergrößerung → kein Handspiel. [TV-Bilder – ab 05:07 Minuten]
Szene 11: Zweite Szene: Ähnlich, ein Schuss/Abpraller trifft Kamiński am Arm im Strafraum. Ebenfalls das zweite vermeintliche Handspiel von Eric Martel war ebenfalls kein strafbares Handspiel – und Dingerts Entscheidung war hier korrekt, genau wie beim ersten von Kamiński. In der 88. Minute kam ein Schuss/Abpraller von Union auf Martel zu. Der Ball traf ihn am Oberarm/Schulterbereich – und Dingert ließ weiterspielen, der VAR bestätigte kein Elfmeter. Der Ball kam aus kurzer Distanz (ähnlich wie bei Kamiński) und traf Martel unabsichtlich (keine Zeit zu reagieren). Der Arm war nicht unnatürlich abgespreizt oder vergrößerte die Silhouette unnötig – es war eine natürliche Bewegung (z. B. beim Abwehrversuch oder Sprung). Nach IFAB-Regel 12 (Handspiel) gilt: Bei kurzer Distanz + unabsichtlich ist es nicht strafbar, auch wenn der Arm hoch ist. Die Regel priorisiert Absicht und unnatürliche Vergrößerung – beides fehlte hier. [TV-Bilder – ab 05:50 Minuten]
VfB Stuttgart – TSG Hoffenheim 0:0 (SR: Daniel Siebert)
Szene 12: In der 67. Minute konterte Stuttgart, Tiago Tomás bekam den Ball an der Außenbahn und wurde von Hajdari attackiert. Hajdari kam deutlich zu spät, trat mit der offenen Sohle gegen Tomás‘ Schienbein/Fuß – ein reckless Foul (rücksichtslos, hohes Verletzungsrisiko). Siebert zeigte dem bereits verwarnten Hajdari nicht die zweite gelbe Karte und es hätte hier die zweite gelbe Karte für den Hoffenheimer sein müssen. Der Tritt war gelbwürdig: Nach IFAB-Regel 12 ist ein rücksichtsloser Einsatz mit Sohle mindestens Gelb – und bei zweitem Vergehen Gelb-Rot. VAR Benjamin Cortus griff nicht ein, da es ’nur‘ eine gelbe Karte war, die vom Video-Assistent nicht zu überprüfen ist, auch wenn diese zu Gelb/Rot führt. Aber der Tritt war gelbwürdig: Nach IFAB-Regel 12 ist ein rücksichtsloser Einsatz mit Sohle mindestens Gelb – und bei zweitem Vergehen Gelb-Rot. [TV-Bilder – ab 05:25 Minuten]
Szene 13: In der zweiten Halbzeit bekam Stuttgart einen Freistoß im Mittelfeld oder Halbfeld. Tomás nahm den Ball schnell und flankte ihn in den Strafraum, ohne dass Siebert die Freigabe gegeben hatte. Das Spiel wurde unterbrochen, und Siebert zeigte Tomás sofort Gelb (für „vorzeitige Ausführung“). Nach IFAB-Regel 13 muss der Schiedsrichter freigeben, bevor der Freistoß ausgeführt werden darf. Ohne das ist es ein Verstoß – und bei absichtlicher oder wiederholter vorzeitiger Ausführung kann es Gelb geben (unsportliches Verhalten). Tomás hat es hier nicht absichtlich ignoriert, sondern wahrscheinlich zu schnell reagiert, typisch in der Bundesliga, wo Spieler oft „schnell ausführen“ wollen. Im Vergleich aber zur Hajdari-Szene (zweites gelbwürdiges Foul, war das hier übertrieben hart und nicht verhältnismäßig. Hajdari: Klares reckless Foul (zweite Gelbe), aber Siebert ließ es laufen (keine zweite Karte); Tomás: Technischer Verstoß, aber Gelb – VfB-Fans kritisierten das massiv als „unverhältnismäßig“ und „lost“. [TV-Bilder – ab 05:45 Minuten]
Szene 14: In der Nachspielzeit konterte Stuttgart: Ein langer Ball von Mittelfeldspieler fand Undav in der Spitze. Undav stand hauchdünn im Abseits. Assistent Rafael Foltyn hob die Fahne sofort hoch, Schiedsrichter Daniel Siebert pfiff ab, und VAR Cortus bestätigte nach kurzer Prüfung das Abseits. Es war extrem knapp (wahrscheinlich nur wenige Zentimeter – typisch für modernes Bundesliga-Abseits, wo der Assistent oft sekundenlang die Position fixiert. Foltyn stand perfekt positioniert in klassischer Linienrichter-Position, hob die Fahne sofort (kein Zögern) und hielt sie hoch, bis der Ball ins Netz ging – das ist Top-Arbeit. [TV-Bilder – ab 07:10 Minuten]
Anmerkung: Ich bin auf die Szenen der Zusammenfassungen der „Sportschau“ angewiesen. Solltet ihr weiteres, aussagekräftiges Material besitzen, dann reichen wir eine Einschätzung gerne nach. Eventuelle Spielerverwechslungen im Artikel führen zum Videobeweis. In diesem Fall bitte ich um eine kleine Rückmeldung. Vielen Dank!
