Für den Schiedsrichter des 17. Spieltags der 3. Liga haben wir uns für Jarno Wienefeld 🥇 entschieden. Der aktuell beste Hamburger Schiedsrichter mit einem korrekten Elfmeterpfiff für Dresden und einer sehr guten Linie. Auf den zweiten Platz bekam Felix Grund 🥈 in Essen ein hitziges Spiel zu sehen (insgesamt 29 Fouls, acht Gelbe Karte; jeweils vier pro Team) und passte seine Linie zum Spiel an. Dritter ist Michael Bacher 🥉, auch weil die anderen Drittligaschiris mit einzelnen Fehlentscheidungen auffielen.
So hatten die Unparteiische in Köln, wo er drei Platzverweise verteilte. Pech hatte der Referee auch in Dortmund, dass ihm im entscheidenden Moment einer vor die Linse lief, und in Aue, Mannheim und Rostock fehlte ein Elfmeter. Die Spieltagsanalyse: 👇
FC Ingolstadt 04 – FC Energie Cottbus 1:1 (SR: Sören Storks)
Szene 1: Sebastian Grönning verlor nach einer Balleroberung die Kugel, Cigerci spielte einen Pass auf Phil Halbauer und in der Folge klug zum 1:0 für Energie einschoss. Der angesprochene Zweikampf Mittelfeld eicht nicht für ein Foul. Dementsprechend richtige Entscheidung von Schiedsrichter Storks. [TV-Bilder – 01:00 Minuten]
Szene 2: Nach der Pause ein Aufreger im Strafraum der Cottbuser. Kopacz traf Slamar an der rechten Hand. Da der Arm am Körper angelegt war, lag kein absichtliches strafbares Handspiel vor. [TV-Bilder – 01:38:55 Minuten]
Szene 3: Möker ging am Strafraumrand in den Zweikampf mit Kanuric. Dabei gingen beide Akteure zu Boden. Den Freistoß wollten die Schanzer, doch Schiedsrichter Storks gab den Freistoß für Cottbus. Das ist für mich richtig, weil Möker hier als Erster am Ball war. [TV-Bilder – ab 02:07:58 Minuten]
Viktoria Köln – SV Sandhausen 2:0 (SR: Felix Weller)
Szene 4: Nach einem tollen Dribbling von Sais El Mala hatte dieser das Auge für Danny Bogićević. Der Angreifer hielt vom Strafraumrand direkt drauf und schoß Jakob Lewald ab, der bei diesem Block die Arme vorm Körper angelegt hatte. Schiedsrichter Weller ließ weiterspielen. Für mich korrekt. Da kann sich Cucurella etwas abschauen.. [TV-Bilder – ab 43:20 Minuten]
Szene 5: Besar Halimi stieg im Mittelfeld mit offener Sohle auf das Sprunggelenk von Simon Handle, der lange behandelt werden muss. Die Sandhäuser reklamierten heftig, doch der Unparteiische hatte gute Sicht und entschied wohl richtig. Letztlich ist es ein Treffer mit dem gestreckten Bein auf das Sprunggelenk, was zu einer schweren Verletzung hätte führen können. Aufgrund eines Stromausfalls liegt die Wiederholung bis zum zweiten Platzverweis nicht vor. [TV-Bilder – ab 01:46 Minuten]
Szene 6: Enrique Lofolomo befand sich im Zweikampf mit Marco Schikora und löste sich von diesem los. Eigentlich sah es eher nach einem leichten Schubser aus, doch der Unparteiische hatte irgendwo eine Tätlichkeit erkannt. Für mich aus den Bildern eher keine rote Karte. Es ist mehr ein Schieben, als ein Schlagen und dann wäre Gelb besser gewesen. Eine rote Karte ist deshalb nicht angemessen, da kein Schlag vorliegt, vielmehr der Arm als sogenanntes „Werkzeug“ (FIFA-Regeln „tool“) und nicht als Waffe („weapon“) eingesetzt wird. Trotz des Platzverweises gegen Lofolomo ging es mit Freistoß für die Viktoria weiter, da der Unparteiische auch das vorangegangene Foul von Schikora erkannt hatte. [TV-Bilder – ab 02:10 Minuten]
Szene 7: Niklas Lang hielt Albion Vrenezi mit beiden Händen an der Seitenlinie fest. Es ist zumindest ein taktisches Foulspiel. Ob dieses gelbwürdig ist, darüber kann man streiten. Für mich wird durch das Halten kein aussichtsreicher Angriff verhindert und nur ein taktisches Foulspiel ist ansich noch keine gelbe Karte. Aber wenn einer mit beiden Händen festhält, kann man nicht viel sagen. Da geht man immer ein großes Risiko ein und wird von jedem Beobachter akzeptiert. Wobei man auch hier nicht unbedingt Gelb-Rot zeigen muss, da hier kein aussichtsreicher Angriff unterbunden wurde. Eine vertretbare Entscheidung. In der Folge schoss Niklas Lang aus Frust den Ball in die Werbebande. Wer nach dem Pfiff des Schiedsrichters den Ball so weghaut, der muss zwingend Gelb/Rot sehen. [TV-Bilder – ab 01:36:15 Minuten]
Borussia Dortmund II – 1. FC Saarbrücken 0:0 (SR: Nico Fuchs)
Szene 8: Nach knapp einer halben Stunde landete der Ball an der Hand von Joel Bichsel. Dortmund reklamierte, aber Schiedsrichter Nico Fuchs pfiff nicht. Spätestens in der Wiederholung wurde deutlich, dass das eine klare Fehlentscheidung war. Bichsels linker Arm war weit vom Körper abgespreizt und fälschte den Ball entscheidend ab. Das hätte Handelfmeter für den BVB geben müssen! Pech für den eigentlich gut stehenden Fuchs, dass die Sicht im entscheidenden Moment durch einen Saarbrücker verdeckt wurde. [TV-Bilder – ab 01:27 Minuten]
FC Erzgebirge Aue – TSV 1860 München 3:1 (SR: Marc Philip Eckermann)
Szene 9: Vor der Pause eine kritische Szene. Mirnes Pepić erlief im gegnerischen Sechzehner einen Ball an der rechten Strafraumkante und kam zu Fall. Schiedsrichter Eckermann entschied auf Freistoß für die Hausherren. Doch wie die Bilder zeigten, rauschte Taschchy im toten Winkel heran, der an den Ball kam und von Bähr am Knöchel getroffen wurde. Das Foul war aber ganz hauchdünn schon im Sechzehner war. Glück für die Löwen! [TV-Bilder – ab 02:45 Minuten]
Szene 10: Aues Torjäger Marcel Bär war 86 Minuten lang nicht zu sehen und dann nahm er Fahrt auf. Er ging über die rechte Seite in den Strafraum und wurde kurz vor dem Abschluss von Leroy Kwadwo umgehauen. Dafür gibt es Elfmeter. [TV-Bilder – ab 03:40 Minuten]
SpVgg Unterhaching – SG Dynamo Dresden 0:3 (SR: Jarno Wienefeld)
Szene 11: Dresden kommt über die rechte Seite. Lemmer spielt den Ball in den Strafraum zu Stefan Kutschke, der aus spitzem Winkel aufs Tor schießen will. Geis wirft sich in den Versuch des Stürmers und bekommt die Kugel an den ausgestreckten Arm. Der Schiedsrichter zögert keine Sekunde. [TV-Bilder – ab 03:30 Minuten]
Alemannia Aachen – SV Wehen Wiesbaden 0:0 (SR: Martin Speckner)
Szene 12: Thilo Töpken setzte gegen Kiomourtzoglou den Ellenbogen ein und sah von Schiedsrichter Speckner die frühe Verwarnung im Spiel. Diese war jedoch schon rötlich eingefärbt, weil der Aachener sich hier zunächst umdrehte und dann mit dem Ellenbogen de Gegenspieler schlug. Anders als in Köln, wird hier der Ellenbogen als Waffe eingesetzt. Für mich hätte die Gelbe eine glattrote Karte sein müssen. [TV-Bilder – ab 0:24 Minuten]
SV Waldhof Mannheim – DSC Arminia Bielefeld 1:1 (SR: Martin Petersen)
Szene 13: Bei Yigits Flanke sprang Felix der Ball aus kurzer Distanz an die Hand, der Elfmeterpfiff blieb für mich richtigerweise aus, da der Arm nach hinten wegschwingt und keine Spannung hat. [TV-Bilder – ab 0:57 Minuten]
Szene 14: Corboz warf sich in einen Arase-Schuss. In der Wiederholung sah es nicht nach einer Ballberührung aus, aber stattdessen mit dem durchgestreckten langen Bein der Fuß des Waldhöfers. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Petersen blieb aus. Für mich eine eindeutige Fehlentscheidung nach Betrachtung der Bilder. [TV-Bilder – ab 02:25 Minute]
SC Verl – VfL Osnabrück 1:1(SR: Michael Bacher)
Szene 15: Julian Stark zog Zwaarts mit einem langanhaltenden Ziehen am Trikot und ließ diesen gar nicht mehr los. Da mit dem taktischen Foul auch ein verheißungsvoller Angriff unterbunden wurde, war für den vorbelasteten Verler vorzeitig Feierabend. Alternativlose Entscheidung! [TV-Bilder – ab 02:53 Minuten]
Hansa Rostock – Hannover 96 II 1:0 (SR: Justin Hasmann)
Szene 16: Haugen nahm im eigenen Strafraum einen Ball mit dem Oberarm mit. Zwar war dieser eng am Körper gelegt, aber der Arm macht eine deutlich sichtbare Bewegung zum Ball, auch wenn er von der Brust kommt. Das hätte einen Elfmeter für Hannover geben müssen. Glück für Hansa, dass es keinen VAR in der 3. Liga gibt… [TV-Bilder – ab 01:03 Minuten]
Quelle: ig-schiedsrichter.de/rk
