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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – 11. Spieltag | 3. Liga

Am vergangenen Drittligaspieltag stand ein bayerisches Derby unter der Leitung eines im Ergebnis zu nachsichtigen Referees. Außerdem analysieren wir eine schwer aufzulösende Handspielszene.

TSV 1860 München – FC Ingolstadt 04 1:2 (SR: Benjamin Brand)

Szene 1: Der bereits verwarnte David Kopacz versuchte im Münchener Strafraum zum Ball zu kommen, traf aber stattdessen Fabian Greilinger am Fuß. Selbstverständlich forderten die Löwen den Platzverweis, Schiedsrichter Benjamin Brand entschied sich aber für eine letzte Ermahnung. Hier liegt eine reine Ermessensentscheidung des Unparteiischen vor, der, ähnlich wie die Teams, vor dem Spiel einen Matchplan zurechtlegt und seine Linie danach absteckt. Brand wählte eine äußerst großzügige Linie und verschonte mehrere Spieler vor der gelben Karte. Damit steht auf der einen Seite, dass Kopacz schlechtes Timing hatte und sogar absprang, auf der anderen Seite aber ein wenig intensiver Treffer und Brand’s großzügige Linie. Damit hätte es nicht ins Bild gepasst, Kopacz hier strenger zu behandeln und bei möglichen Ermessen gleich mit gelb-rot vom Feld zu schicken. [TV-Bilder – ab 1:19 Minute]

Szene 2: Moussa Doumbouya, ebenfalls bereits verwarnt, ging mit gestrecktem Bein in den Zweikampf mit dem ebenfalls energisch herausstürzenden Marco Hiller. Dabei war ein gestrecktes Bein des Ingolstädters auf Hüfthöhe des Gegners zu erkennen, in Abstimmung mit Assistent Justin Joel Hasmann konnte Schiedsrichter Brand aber zum Schluss kommen, dass Doumbouya den Keeper mit dem Bein gar nicht traf. Dennoch: So sind wir zwar nicht bei der glatt roten Karte, die Ampelkarte hätte es aber doch sein müssen, da der Ingolstädter mit viel Risiko und ohne viel Chance auf den Ball rücksichtslos in den Zweikampf ging. [TV-Bilder – ab 2:29 Minute]

FSV Zwickau – SV Wehen Wiesbaden 0:1 (SR: Tobias Schultes)

Szene 3: Lucas Brumme konnte seinen durchstartenden Gegenspieler nur mit einem Schubser in den Rücken stoppen. Da der Wiesbadener bereits verwarnt war, schickte ihn Schiedsrichter Tobias Schultes wegen des taktischen Foulspiels mit der gelb-roten Karte vom Platz. Korrekte Entscheidung! [TV-Bilder – ab 3:18 Minute]

SV Meppen – SpVgg Bayreuth 0:1 (SR: Nicolas Winter)

Szene 4: Jakob Blacha klärte einen Ball auf der Linie, wobei die Bayreuther ein Handspiel gesehen haben wollten. Schiedsrichter Nicolas Winter hatte freie Sicht auf die Szene und pfiff nicht. Wohl die richtige Entscheidung, da man anhand der TV-Bilder nicht einmal zweifelsfrei erkennen kann, ob wirklich eine Handberührung vorlag. Wenn das doch der Fall war, dann wohl eher nicht strafwürdig, da keine nennenswerte Vergrößerung der Körperfläche vorlag. [TV-Bilder – ab 3:23 Minute]

Felix Stark

Felix Stark aus Ingolstadt studiert Jura. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Schiedsrichter, gehörte zum Lehrteam der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt und pfeift zudem in der Floorball-Bundesliga. Aus beruflichen Gründen zog es ihn weiter nach Bayreuth. Er ist Teil des IG Schiedsrichter-Kompetenzteam, wo er die Spieltagsanalyse der 2. und 3. Liga übernimmt.

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