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Strittige Szenen bei Wiesbaden gegen Regensburg

Der SSV Jahn Regensburg ist in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Im hitzigen Rückspiel der Relegation setzte sich der Drittligist mit 2:1 beim SV Wehen Wiesbaden durch. Für die Regensburger ist es nach dem 2:2 im Hinspiel der dritte Aufstieg in der Relegation nach 2012 und 2017.

Wehen Wiesbaden muss nach einer umstrittenen Entscheidung von Schiedsrichter Martin Petersen in die 3. Liga absteigen.

Szene 1: Kurz nach der Pause Aufregung im Strafraum! Was für ein Start in den zweiten Durchgang! Erstmal Action im Regensburger Strafraum: Günter flankte scharf vor das Tor, Gebhardt klärte hoch. Schönfelder lief Prtajin um, der SVWW-Stürmer fiel und forderte einen Elfmeterpfiff. Den gab es nicht, stattdessen kontert der SSV Jahn auf der linken Seite. Kother hob den Ball in hohem Bogen vor das Tor, dort lief Faber ein und stach aus kurzer Distanz ein.

Das ist für mich eher ein Foulelfmeter für Wiesbaden. Als Faustregel gilt für mich da bei einem schieben mit zwei Händen = Elfmeter, mit einer Hand kann man es noch gut laufen lassen. Aber so war es schon ein harter Oberkörpereinsatz und nicht nur leicht geschubst. Das ganze ist halt auch sehr dumm für Martin Petersen gelaufen, dass dann beinahe im direkten Gegenzug das 2:0 für Regensburg fiel. Das Video-Assistent Sören Storks da nicht reingegangen ist, hatte zwei gründe: 1. muss es dann glasklar sein (und wenn man dann argumentieren kann, war es das schon mal gar nicht) und 2. gehörte es nicht mehr zur sogenannten „App“, der Angriffsphase, da der Ball zwischenzeitlich bei der anderen Mannschaft war. Für die Situation hätte es gute Gründe für einen Elfmeter gegeben. [TV-Bilder – ab 02:57 Minuten]

Szene 2: Nach einem langen Schlag zog der Stürmer den Ball mit der Hacke auf den linken Fuß und zog aus mittigen zwölf Metern ab. Ziegele fälschte den Ball ab, die Wiesbadener wollten dabei ein Handspiel gesehen haben. Der VAR checkte das und bestätigte Petersen‘ Einschätzung. Das ist deutlich kein strafbares Handspiel. Der Regensburger zog seinen Arm sehr deutlich vor seinem eigenen Körper und machte die Körperfläche sehr eng. Das es dadurch dennoch zum Ballkontakt mit der Schulter kam, ist mitnichten Absicht und erst recht kein strafbares Handspiel. Der Ball war nicht an der Hand. [TV-Bilder – ab 06:30 Minuten]

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Regeltester

    Vor einigen Wochen habe ich diese HP entdeckt und gedacht: Finde ich toll, dass sich die SR selbst mit ihren eigenen Leistungen auseinander setzen. Doch nach einigen Artikeln und den nachfolgenden Komnentaren, muss ich feststellen, dass hier Situationen überwiegend schön geredet und teilweise mit unsinnigen Argumenten verteidigt werden. Wie auch hier: Bei der 1. Situation ist wohl unstrittig ein Foul begangen worden. Das der VAR sich nicht einschaltet wird u.a. damit begründet, dass die Situation schon gewechselt hat. Klasse, dann kann zukünftig jeder, wenn der Ball die Seiten gewechselt hat, mal jemand umhauen. Bei der 2. Situation ist es fast schon lustig, wer da was gesehen hat. Das gilt übrigens auch für alle Medien. Zugegeben von vorne sieht es wie Schulter aus, aber die Hintertorkamera zeigt eindeutig, dass der Arm vom Körper weg ist und der Ball mit der Hand zur Ecke abgewehrt wird. Mal nachlesen bei Babak Rafati, der es ebenfalls als einer der wenigen richtig bewertet hat. Oder ist der auch in Ungnade gefallen? Das bezeichnensde ist bei beiden Situationen, dass selbst die Regensburger Spieler in Interviews eingeräumt haben, dass es der Ball an die Hand ging und es nach der Halbzeit Elfmeter hätte geben können. Warum SR selbst beim Fernsehschauen noch Fehler machen, führe ich auf mangelnde Spieler-Praxis zurück, sowie einen unterschwelligen Beschützerkomplex. Bloss kein Fehler einräumen, das schwächt nur. Das gilt dann auch für den VAR, der genau deshalb abgeschafft gehört. Wiesbaden kann einem echt Leid tun, letzte Woche Aytekin, diese Woche Petersen. Wobei, wenn man die Vorgeschichte aus Dresden in Betracht zieht, die die Presse jetzt wieder hochgespielt hat, ist es eine Frechheit vom DFB genau diesen SR zum Spiel einzuteilen. Ebenso dämlich von Wiesbaden, Petersen nach der Ansetzung im Vorfeld nicht abzulehnen. Dass das Spiel grottenschlecht war, tut nichts zur Sache. Fakt ist und da sind sich die Mehrheit der Medien einig, der SR hat das Spiel entschieden. Wie grausam für Wiesbaden.

    1. Christian Nicu

      Es waren zwei klare Elfmeter, da gibt’s nichts zu diskutieren. Es ist völlig unverständlich, dass der DFB in so einem wichtigen Spiel nicht der bzw die besten Schiedsrichter normiert und stattdessen Petersen dort pfeifen lässt, der öfters negativ auffällt. Aber Wiesbaden ist ja nur ein kleiner Verein. Die Relegation wurde so entschieden.

    2. G. Fuchs

      Bzgl. VAR: Wenn es keine signifikante Änderungen/Anpassungen gibt (u.a. Challenge durch Trainer, andere Systematik bzgl. Eingriffshürde), gehört er m.E. abgeschafft bzw. nur für solche Situationen eingesetzt, die digital bewertbar sind wie bspw. Abseits. Zu den beiden Situationen kann ich nichts beitragen, da nicht gesehen. Allerdings ist die Kicker-Note 6 schon bezeichnend…

  2. Dieter Albrecht

    Hallo Herr Fuchs, ich habe das Spiel ebenfalls nicht gesehen. Nur so viel: Der KICKER verteilt oft krasse und nicht selten überzogene Benotungen. Der VAR hat sich seit der Einführung vor sieben Jahren bewährt, was mehr als 90 Prozent richtiger Entscheidungen in der abgelaufenen Saison unterstreichen.
    Das bedeutet nicht, dass es weiteres Verbesserungspotenzial geben kann. Wir müssen abwarten, was der künftige Vorsitzende im DFB-Schiedsrichterbereich, Knut Kircher, machen wird.

    1. G. Fuchs

      Lieber Hr. Albrecht, auch ich hoffe hier auf Hr. Kircher und werde gerne erneut meine Meinung ändern – ich war vor Einführung des VAR ein Befürworter – wenn sich signifikante Verbesserungen einstellen. Ansonsten bin ich bzgl. der Statistik skeptisch. Nicht bei der Bewertung der insgesamt 138 tatsächlichen Eingriffe und deren Bewertung (insgesamt 6 Fehler), sondern die Anzahl von lediglich 8 nicht stattgefundenen Eingriffen lässt mich schmunzeln. Da unterstelle ich mal eine sehr großzügige Auslegung im Sinne der Betroffenen und deckt sich nicht mit meiner Wahrnehmung. Viele Grüße

    2. Regeltester

      In diesem Fall war die 6 aber noch geschmeichelt! Und wo bleibt ein offizielles Statement der SR -Gilde? Eine Woche Stillschweigen! Keine Erklärung, schon gar keine Entschuldigung. Vielleicht ist Wiesbaden doch ein zu kleiner Club, den man nicht beachtet und mal eben eine Liga tiefer schicken kann. Und zum VAR: ein SR hat im Schnitt eine Quote von 95% richtig und da ist der VAR noch 5 % schlechter, mit Fernsehbilder und minutenlangen Hinschauen. Oder Wegschauen wie in Wiesbaden. Deshalb: weg damit!!

  3. Jo

    Hallo zusammen,

    ich seh beide Entscheidungen anders als Herr Kuhn. Ich hab theoretisch die Regensburg-Brille auf, versuch hier aber unparteiisch zu sein. Schiedsrichter Petersen sieht in der 1.Szene, dass Prtajin zwar gerempelt wird, den Kontakt aber sehr gern annimmt und sich schon bei der beginnenden Berührung zusammenfallen lässt. Deswegen zeigte Petersen auch an, dass weitergespielt werden sollte, weil ihm das zu wenig war. Wer selbst gespielt hat, kann diesen Kontakt gut einordnen. –> richtige Entscheidung hier weiterlaufen zu lassen. Aus meiner Sicht eine Entscheidung für den Fußball, da Zusammenfallen nicht belohnt wird.

    Szene 2 seh ich wiederum anders. Ist für mich ein klarer Elfer, ich erkenn kein Abfälschen mit Kopf oder Ähnlichem vor dem Kontakt mit dem Arm. Der Arm ist weit oben, vergrößert die Körperfläche und verhindert hier wohl sogar das direkte Tor. Wird in der Bundesliga zu 98% als klarer Elfer eingestuft. Ich weiß allerdings nicht, auf welches Detail der VAR hier ggf. geachtet hat.

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