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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen | Euro League

Nach dem gestrigen Europa League-Abend wollen wir einige Strafraumszenen analysieren. Dabei wurde es besonders beim Spiel der Leipziger knifflig.

RB Leipzig 2:2 Real Sociedad San Sebastián (SR: Cüneyt Cakir)

Die Leipziger trafen auf einen extrem tief stehenden spanischen Gegner, der vorne sehr effektiv agierte. So traf Robin Le Normand nach wenigen Minuten zum 0:1. Wenig später forderte Leipzig einen Strafstoß, als Diego Rico der Ball vom eigenen Oberschenkel an den Arm sprang. Eine solche Situation kann natürlich keinen Pfiff zur Folge haben, denn hier lag alles andere als Absicht vor. Gerade, als es sich nicht andeutete, servierte Angeliño für Christopher Nkunku, der zum 1:1 einköpfte. Kurz vor der Halbzeit trat Josko Gvardiol Mikel Merino auf den Fuß. Das Spiel lief weiter, Schiedsrichter Cüneyt Cakir hätte hier in der nächsten Unterbrechung aber zumindest eine Ermahnung, wenn nicht gar eine gelbe Karte verhängen müssen.

Nach der Pause war das Tempo raus, nach einer Stunde wurde es aber plötzlich turbulent, als Nkunku einen Schuss von Portu auf der Linie klärte. Im Anschluss meldete sich VAR Massimiliano Irrati, da Gvardiol zuvor völlig unnötig mit der Hand zum Ball ging. Ein eindeutiges Handspiel, das den völlig berechtigten Strafstoß zur Folge hatte, den Mikel Oyarzabal zum 1:2 verwandelte.
Im Gegenzug wollte Leipzig ebenfalls einen Strafstoß haben, der Einsatz von Igor Zubeldia gegen Nkunku war allerdings im normalen Rahmen. Knifflig wurde es nochmal, als Joseba Zaldua und Dominik Szoboszlai einen merkwürdigen Zweikampf bestritten, bei dem der Spanier zu spät kam, sich aber völlig passiv machte. Der Leipziger spürte dabei einen kleinen Kontakt, der auch tatsächlich vorlag und sprang völlig übertrieben ab. Cakir entschied auf Strafstoß für Leipzig, nach diesem der streng nach dem Protokoll agierende VAR Irrati nicht eingriff. [TV-Bilder]

Sicher war hier ein Kontakt, der aber niemals ursächlich für den Sturz war. Die Diskussion über den VAR kann man sich sparen, denn wenn Irrati nicht eingreifen darf, ist das nunmal so. Wie die Wahrnehmung aussah, weiß nur das Gespann selbst. Cakir selbst muss hier aber die Finger weg lassen, denn das ist einfach kein Foulspiel!

Kurz vor Schluss traf Andre Silva zum vermeintlichen 3:2, Assistent Tarik Ongun sah allerdings Vorlagengeber Nkunku richtigerweise im Abseits. So blieb es beim Unentschieden.

Fazit: Schiedsrichter Cüneyt Cakir agierte in einer fairen Begegnung souverän. Man hätte über persönliche Strafen nachdenken können, zwingend notwendig war es allerdings nicht. Entscheidende Abstriche sind beim Strafstoß zu machen.

Borussia Dortmund 2:4 Glasgow Rangers (SR: Clement Turpin)

Nach einer Ecke stieg Dan-Axel Zagadou mit erhobener Hand zum Ball und berührte diesen. Schiedsrichter Clement Turpin ließ zunächst weiterlaufen, wurde von VAR Jerome Brisard aber vor den Monitor geholt. Dort entschied er zu Recht auf Strafstoß für Glasgow. [TV-Bilder]

Sheriff Tiraspol 2:0 Sporting Braga (SR: Danny Makkelie)

Andre Castro wehrte einen Kopfball mit dem Oberarm ab. Schiedsrichter Danny Makkelie, dem die Sicht verdeckt war, wurde von VAR Jochem Kamphuis vor den Bildschirm gerufen. Da bei einer unnatürlichen Vergrößerung der Körperfläche zum Zwecke der Abwehr Absicht unterstellt wird, gab es hier zu Recht den Strafstoß für Tiraspol. [TV-Bilder]

FC Barcelona 1:1 SSC Neapel (SR: Istvan Kovacs)

Juan Jesus berührte den Ball im eigenen Strafraum, Schiedsrichter Istvan Kovacs sah jedoch zunächst kein strafbares Handspiel. VAR Bastian Dankert holte den rumänischen Unparteiischen vor den Bildschirm, worauf es dann Strafstoß für Barcelona gab. Hundertprozentig überzeugt kann man hier ehrlich gesagt nicht sein, das ist aber eher eine Schwäche der derzeitigen Auslegung. Die kurze Distanz ist dabei unerheblich, der abgespreizte Arm befindet sich aber in der Schussbahn des Balles. Damit ein regelkonformer Strafstoß. [TV-Bilder]

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Arthur langer

    Bei dem letzten Elfmeter bin ich anderer Meinung. Der Arm war in der Schussbahn. Ist für mich völlig egal. Handspiel wäre wenn der Arm in die Schussbahn gestellt wird. Null Absicht. Es wird weiterhin falsch bewertet. Der Mensch hat Arme.

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