Während es in Köln eine rote Karte gab und in Wolfsburg auf Elfmeter entschieden wurde, blieb es aus Schiedsrichtersicht in der Bundesliga eher vorweihnachtlich ruhig.
HSV – Eintracht Frankfurt 1:1 (SR: Tobias Stieler)
Szene 1: Miro Muheim und Ritsu Doan im Laufduell im Hamburger Strafraum, leichter Kontakt, Doan geht zu Fall und Schiedsrichter Tobias Stieler lässt weiterspielen – ist ein klassischer Fall, bei dem der Kontakt vorliegt, aber die Schwelle für einen Elfmeter nicht erreicht wird. Bei einem normalen Laufduell im Strafraum gibt es oft leichte Berührungen (z. B. mit Arm/Ellenbogen oder Körper). Wenn der Kontakt minimal ist und der Spieler nicht klar behindert wird (kein Halten, kein Tritt, kein Schieben), gilt das nach DFB-Regeln als normaler Körpereinsatz. Doan ist hier zwar zu Fall gekommen, aber ohne dass Muheim ihn aktiv umgehauen hat. Stieler ließ weiterspielen.
Szene 2: Die Szene mit Nathaniel Collins und Ransford Königsdörffer, bei der Collins mit der Hand/Arm ins Gesicht von Königsdörffer schlägt und Stieler weiterspielen lässt, ist eine der klassischen Grauzonen im Strafraum. Bei einem normalen Laufduell im Strafraum gibt es oft leichte Berührungen (z. B. mit Arm/Ellenbogen oder Körper). Wenn der Kontakt minimal ist und der Spieler nicht klar behindert wird (kein Halten, kein Tritt, kein Schieben), gilt das nach DFB-Regeln als normaler Körpereinsatz. Doan scheint hier zu Fall gekommen zu sein, ohne dass Muheim ihn aktiv umgehauen hat. Stielers Entscheidung: Stieler lässt weiterspielen.
Das ist konsistent mit seiner Linie in ähnlichen Szenen wo er bei „zu wenig“ Kontakt keinen Elfmeter gibt). Man soll nur 100-prozentige Fälle pfeifen, sonst bleibt es bei Weiterspielen. Für mich kein klarer Elfmeter. Es wäre strittig, aber vertretbar, nicht zu pfeifen. Wenn der Kontakt stärker gewesen wäre (z. B. klares Halten oder Bein stellen), wäre ein Pfiff wahrscheinlicher. Hier war es aber an der Grenze zur Simulation oder Übertreibung aus – in solchen Fällen gehen viele Schiedsrichter nicht mit.
Szene 3: Die Szene mit Fabio Vieira beim nicht gegebenen Tor im Spiel 1. FC Köln gegen 1. FC Union Berlin ist ein korrekter Abseits-Pfiff – und das trotz VAR-Überprüfung. Vieira stand beim Zuspiel knapp im Abseits – der Assistent hat sofort die Fahne hoch, Stieler hat abgepfiffen. Tor zählet nicht – korrekte Entscheidung von Stieler und VAR. Das ist ein typischer Abseits-Fall in der Bundesliga, wo die Technik gnadenlos ist.
FC Augsburg – SV Werder Bremen (SR: Tobias Welz)
Szene 4: Vor der Pause griff Schiri Welz plötzlich zum gelben Karton und eine Doppelgelbe Karte. Es gab zuvor einen Zweikampf, bei dem Dimitrios Giannoulis zu Boden ging und behandelt werden musste. Danach schubst Giannoulis Sugawara leicht – kein harter Stoß, eher ein „Nachsetzen“ oder Provokation. Schmid kommt sofort „zu Hilfe“ (kommt dazwischen, drängt Giannoulis weg oder eskaliert verbal/physisch. Welz pfeift sofort ab, trennt die Spieler und zeigt beiden Streithähnen Giannoulis und Schmid und verteilt je eine Gelbe Karte wegen unsportlichen Verhaltens. Eine klassische „Kleinkrieg-Situation nach einem Zweikampf. Erst der leichte Schubser nach dem Zweikampf – das ist unsportliches Verhalten. Kein brutales Foul, aber unnötig und provokant; Schmid kam „zu Hilfe“ und eskaliert die Situation – typisches „Eindringen in eine Konfrontation“, was auch als unsportlich gilt. Welz bestraft hier beide Seiten gleich, um die Sache zu beruhigen und weitere Eskalation zu vermeiden. Welz redete kurz beruhigend auf Giannoulis ein, lässt dann aber konsequent Gelb für beide folgen. Das ist korrekt und verhältnismäßig – bei so leichten Aktionen (kein Tritt, kein Schlag) reicht Gelb, kein Rot. Keine Frage: Welz hat hier richtig gehandelt. Es war kein Foul, das einen Elfmeter oder eine Rote Karte rechtfertigt, sondern reine Disziplinierung von Provokationen. Beide Spieler haben sich unnötig aufgeregt, und Welz verhindert damit, dass es weiter eskaliert. Viele Schiris würden das ähnlich lösen – „beide kriegen Gelb, fertig“.
VfL Wolfsburg – SC Freiburg 3:4 (SR: Sascha Stegemann)
Szene 5 Die Szene in der 15. Minute mit Philipp Treu und Patrick Wimmer ist ein typisches unabsichtliches Armkontakt im Strafraum – und genau das, was Schiedsrichter Sascha Stegemann und der VAR als kein Foul einstufen. Unabsichtlicher Treffer ins Gesicht; Treu trifft Wimmer mit dem Arm ins Gesicht – das passiert oft in Luftduellen oder beim Klären. Es war kein gezieltes Schlagen, kein Halten, kein Stoßen oder Tritt. Nach IFAB/DFB-Regel 12 gilt ein unabsichtlicher Armkontakt nicht als Foul, es sei denn, er ist übermäßig oder gefährlich (z. B. mit Schwung oder hohem Risiko). Das passt auch zu Stegemanns Linie: Er lässt weiterspielen – das passt zu seiner fluiden, nicht weichen Art mit durchschnittlich nur 3–4 Karten pro Spiel. Er pfeift nur klare Fälle, und hier war der Kontakt zu schwach. Der VAR hat das überprüft und nicht eingegriffen – korrekt, da kein „klares und offensichtliches Fehlurteil“ vorlag. Für mich kein Elfmeter – vertretbar und regelkonform. Viele Wolfsburg-Fans werden das natürlich als „weicher Elfmeter“ sehen (wie so oft im Strafraum), aber nach aktueller Praxis und Regelbuch war Weiterspielen die richtige Entscheidung. Stegemann und VAR haben hier nichts falsch gemacht.

Szene 6: Zehn Minuten später zeigte der gut aufgelegte Schiedsrichter Stegemann auf den Punkt. Jenson Seelt und Lucas Höler. Seelt hatte nur den Ball im Blick, wollte klären, Höler schob seinen Fuß von hinten dazwischen, Seelt traf Höler am Fuß – ist ein klassischer Strafraum-Fall mit Kontakt, der oft diskutiert wird. Höler pirschte sich von hinten an und stellt seinen Fuß dazwischen – das ist ein klares Foul. Seelt hatte den Ball im Blick und will wegschlagen, trifft aber Höler am Fuß, weil dieser sich dazwischen schiebt. Das gilt als unabsichtliches Foul durch den Verteidiger, aber klares Foul durch den Angreifer, der sich in die Linie stellt. Stegemann pfeift driekt Elfmeter – das ist eindeutig korrekt. Höler ist vor Seelt am Ball und wird vom Wolfsburger am Schienbein getroffen. Der VAR hätte hier auch nicht eingegriffen, da es kein „klares Fehlurteil“ wäre – im Gegenteil: Weiterspielen wäre ein grober Fehler gewesen.
VfB Stuttgart – TSG Hoffenheim 0:0 (SR: Daniel Siebert)
Szene 7: Die Szene mit Fisnik Asllani ist eine typische Gelb-Rot-Grauzone, die Schiedsrichter Daniel Siebert als nur Gelb eingestuft haben – und das ist regelkonform. Asllani hat in einer Szene ein hartes Foul begangen das führte zu Gelb wegen „gefährlichem Spiel“ Für Gelb-Rot (zweite Gelbe) oder direkt Rot (brutales Foul) braucht es ein klares, rücksichtsloses oder brutales Einsteigen mit hohem Risiko für Verletzung. Hier war der Kontakt hart, aber nicht brutal (kein Tritt gegen Kopf, kein Sprung mit beiden Beinen, kein reines „Schlagen“). Asllani hat den Ball berührt oder war nah dran – das macht es zu einem „normal harten Zweikampf“. Sieberts Linie: Er ist streng (durchschnittlich 3–4 Karten pro Spiel), aber pfeift keine „weichen“ Gelb-Rot. VAR hat nicht eingegriffen – kein „klares und offensichtliches Fehlurteil“, da die Entscheidung vertretbar ist. Kein Gelb-Rot für mich vertretbar nach Regelbuch und aktueller Praxis keine „zu harten“ Strafen bei Kontakt mit Ball) bleibt Asllani drin.
1.FC Köln – Union Berlin 0:1 (SR: Christian Dingert)

Szene 8: Die Szene mit Rav van den Berg beim langen Ball der Unioner – er kontrolliert als letzter Mann eindeutig mit dem Arm, Burcu Al Baytar wäre frei durch gewesen – ist eine klare Rote Karte nach DFB/IFAB-Regel 12. Handspiel ist hier strafbar (Ballkontrolle mit Arm/Hand, unnatürliche Bewegung; Van den Berg ist letzter Mann – kein anderer Kölner dazwischen, der den Ball noch hätte klären können; Verhinderung einer klaren Torchance (DOGSO – Denying an Obvious Goal-Scoring Opportunity): Der Spieler wäre frei durch gewesen, kein Torhüter oder Verteidiger im Weg. Das erfüllt alle Kriterien für direkt Rot (nicht nur Gelb-Rot).
