Bei der Fortsetzung der englischen Woche standen zwei Schiris im Fokus. Während der eine Schwierigkeiten bei der Zweikampfbewertung hatte, entschied der andere Unparteiische auf einen sehr harten Freistoß in der Nachspielzeit für Heidenheim.
Holstein Kiel – Borussia Dortmund 4:2 (SR: Martin Petersen)
Szene 1: Der kurz zuvor erst eingewechselte Kieler Kapitän Lewis Holtby holte sich für ein völlig unnötiges Foul von hinten an Nmecha im Mittelkreis den roten Karton ab. Die Entscheidung ist richtig, da er ihn auf brutale Art und Weise von hinten umgegrätscht hatte. [TV-Bilder – ab 08:15 Minuten]
VfL Wolfsburg – Borussia Mönchengladbach 5:1 (SR: Florian Badstübner)
Szene 2: Die Gastgeber kamen über die linke Seite. Joakim Mæhle brachte eine flache Hereingabe in die Mitte. Dort wollte Julian Weigl den Ball klären, traf aber Bence Dardai am Fuß. Der Unparteiische entschied auf Strafstoß. Für mich ist die Entscheidung völlig in Ordnung. Weigl traf nur den Fuß von Dardai. [TV-Bilder – ab 0:18 Minuten]önen
VfL Bochum – FC St. Pauli 1:0 (SR: Daniel Siebert)
Szene 3: Bei Adam Dźwigała brannten die Sicherungen durch, als er im Zweikampf mit de Wit den Bochumer mit der offenen Sohle getroffen hatte. Der Hamburger sah zunächst von Schiedsrichter Siebert die gelbe Karte, doch nach Hinweis des Video-Assistenten und kurzer eigener Ansicht kassierte Dźwigała den Platzverweis. Richtige Entscheidung. Da die Situation von Siebert nicht vollständig wahrgenommen werden konnte, wurde nach Videobeweis die gelbe Karte auf glatt Rot korrigiert. Das war ein Treffer mit den Stollen auf das Schienbein. Dieser war gesundheitsgefährdend und dementsprechend nach VAR die korrekte Entscheidung. [TV-Bilder – ab 06:00 Minuten]
FC Bayern München – TSG Hoffenheim 3:0 (SR: Timo Gerach)
Szene 4: Coman bediente Harry Kane, der die Kugel im gegnerischen Strafraum mit dem Auenrist direkt verwerten wollte. Der Ball sprang dort Akpoguma an die Hand. Die Pfeife des Unparteiischen blieb zunächst stumm. Der VAR schaute sich die Szene an und schickte Timo Gerach zum Video-Studium. In der Wiederholung war zu erkennen, dass der Arm waagerecht vom Körper abstand, der den Ball blockte. Der Handelfmeter für die Bayern die richtige Entscheidung! [TV-Bilder – ab 02:50 Minuten]
VfB Stuttgart – RB Leipzig 2:1 (SR: Sascha Stegemann)
Szene 5: Mit voller Kraft stempelte Benjamin Šeško den Fuß von Angelo Stiller, der im Anschluss behandelt werden musste. Die gelbe Karte für den Leipziger ist schon eher Rot, weil der Leipziger im Mittelfeld Stiller heftig am Knöchel getroffen hatte.
Szene 6: In der Entstehung des Angriffs vor dem Stuttgarter 1:0, hatte Baku Undav mit einem Rempler vom Ball getrennt, der Pfiff von Schiedsrichter Stegemann blieb aus. Kurz zuvor wurde ein identisches Rempeln vom Stuttgarter Undav auch gepfiffen. Wenn er das auf der einen Seite pfeift, muss er auch zwingend das Foul von Baku ahnden, als dieser die Hände dran hatte. Diesen folglichen Ballbesitzwechsel nutzte RB zur Führung. Eine Fehlentscheidung das Foul nicht zu ahnden. Den Treffer im Anschluss durch den Video-Assistenten nicht zurückzunehmen war in Ordnung da zwischenzeitlich der Ballbesitz mehrfach wechselte und zu viel Zeit vergangen war. [TV-Bilder – ab 01:10 Minuten]
Szene 7: Ein weiteres Mal blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm als Kampl einen Stuttgarter im Mittelfeld. Es ist zwar so, dass solche Zweikämpfe im Mittelfeld gerne großzügig laufen gelassen werden, aber ich kann, ein Rempeln auf der einen Seite pfeifen, dann aber klare Fouls auf der anderen Seite laufen lassen. Er hatte nach seiner Erkältung sehr große Schwierigkeiten in der Zweikampfbewertung. [TV-Bilder – ab 02:28 Minuten]
Szene 8: Wenn auch ohne Absicht stieg Benjamin Šeško im Eifer des Gefechts Angelo Stiller erneut auf den Knöchel. Diese zweite gelbe Karte ist schon die richtige Entscheidung. Zwar hat er im Zweikampf das Schienbein getroffen, doch ist der Fuß mit dem grätschenden Bein am Boden. Ein gerade noch rücksichtsloses Foul welches folgerichtig die Ampelkarte auslöste. [TV-Bilder – ab 08:15 Minuten]
Szene 9: Für ein völlig unnötiges Revanchefoul des Belgiers an Jamie Leweling flog auch der zweite Leipziger mit der Ampelkarte vom Platz. Im Rahmen eines Zweikampf, bei dem der Ball im Aus landete, verpasste der Louis Openda sichtlich aus Frust seinem Gegenspieler an der Seitenlinie einen Schubser. Wie bei der ersten Openda-Verwarnung ging Leweling sehr leicht zu Boden, aber Openda darf sich nicht zu so plumpen Schubser hinreißen lassen! [TV-Bilder – ab 09:15 Minuten]
Fazit: Schiedsrichter Sascha Stegemann war mit der sehr schwer und hitzigen Partie teilweise überfordert. Hätte Sesko nach dessen Tritt auf den Treffer von Stiller Rot zeigen können, übersah die klaren Fouls an Undav und von Kampl. In Ordnung gingen beide Verwarnungen, die zum Platzverweis führten.
SV Werder Bremen – 1. FC Heidenheim 3:3 (SR: Dr. Matthias Jöllenbeck)
Szene 10: Jens Stage bekam für einen Grätsche in der Nachspielzeit gegen Léo Scienza, bei der er eindeutig den Ball gespielt hat, die gelbe Karte. Den Freistoßpfiff kann man zwar so entscheiden, weil er auch seinen Gegenspieler mit der hohen Intensität abgeräumt hatte. Jedoch ist die UEFA bei einer Ball-Gegner-Berührung sehr vorsichtig mit einem ahnungswürdigen Foulspiel, weil sich dann jede Seite beschweren würde. Für mich ist das eine Fehlentscheidung, den Freistoß für Heidenheim zu geben. [TV-Bilder – ab 06:50 Minuten]
Anmerkung: Wir sind auf die Szenen der Zusammenfassungen angewiesen und benutzen die Highlights der „Sportschau“. Solltet ihr weiteres, aussagekräftiges Material besitzen, dann reichen wir eine Einschätzung gerne nach.
Quelle: ig-schiedsrichter.de/rk