Was wird aus Deutschlands einstiger Vormacht bei den Schiedsrichtern?
Einer der weltbesten Schiedsrichter aller Zeiten kümmert sich seit einem Monat im DFB um die Heranführung junger Schiedsrichter an die Spitze.
Dr. Felix Brych gibt seine jahrzehntelangen Erfahrungen an die nachrückende Jugend weiter. Das ist dem Münchener sehr hoch anzurechnen. Allerdings stellt sich die Frage: Wann wird seine Aufgabe die ersten Früchte tragen? Das kann Jahre dauern. Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät?
Der DFB hat sich viel zu lange damit begnügt, auf seine herausragenden Spitzenschiedsrichter in der FIFA/UEFA hinzuweisen. Es herrschte eitel Sonnenschein in deutschen Landen. Nur der Weitblick auf kommende Zeiten wurde vernachlässigt. Nach der Ära Volker Roth ist vieles nicht mehr optimal gelaufen. Die unmittelbaren Nachfolger Herbert Fandel, im Verbund mit Hellmut Krug, lagen nicht immer gut und richtig in der Wahl ihrer Ansetzungen, was einige Unruhe bei den Schiedsrichtern hervorrief.
Als beide unter dem wachsenden Druck zurücktraten, übernahm Lutz Michael Fröhlich 2016 das Ruder. Sein Bestreben war, es möglichst allen Recht tun. Er wählte dabei oft den Weg des geringen Widerstandes. Der Berliner hatte es in den vergangenen Jahren mit andauernden Attacken eines Manuel Gräfe zu tun, der in seiner egoistischen Denkweise und Sprache den deutschen Schiedsrichtern mit seiner völlig überzogenen Dauerkritik erheblichen Schaden zugefügt hat
Mit dem Saisonende 2024 übergab Fröhlich die Verantwortung an Knut Kircher. Der Schwabe aus Rottenburg am Neckar ließ sogleich mit einigen Ankündigungen aufhorchen. Doch nach mehr als einem Jahr ist die Ernüchterung eingetreten. Die deutschen Schiedsrichter haben außer Zwayer und Siebert keinen weiteren Schiedsrichter in der vordersten Reihe aufzuweisen. Das ist vor allem an den Spielansetzungen der UEFA-Champions-League deutlich zu erkennen.
Wir leben jetzt nur noch von der Substanz. Wie soll es weitergehen? Was passiert nach den beiden Berlinern? Fehlt es den deutschen Schiedsrichtern doch an Qualität? Liegt es an der Ausbildung? Fragen über Fragen in die Zukunft.

Sehr geehrter Herr Albrecht, das war die bisher beste Analyse im IG-Schiedsrichter. Seit Herr Krug, Herr Fandel (fehlende Menschenführung) und Herr Fröhlich (zu gutmütig und Berliner SR First!) diese Führungsaufgabe übernommen haben, ging es rapide bergab. Ihre sogenannte Substanz stammt von Volker Roth und Manfred Amerell. Alle Schiedsrichter, die als Top-Schiedsrichter gelten, sind von Volker Roth und Manfred Amerell geprägt. Knut Kircher und Felix Brych müssen jetzt all diese Versäumnisse ausbaden. Sie werden mindestens 4 bis 5 Jahre brauchen, um das deutsche Schiedsrichterwesen im UEFA- und FIFA-Bereich wieder nach oben zu führen.