You are currently viewing Diesen Elfer muss der Schiri ohne VAR sehen
Klare Sache: Alexander Hack (r.) erwischt Sadlo Mané im Strafraum. Trotzdem braucht Schiri Benjamin Cortus den Video-Assistenten, um auf den Punkt zu zeigen. [Screenshot: DAZN]

Diesen Elfer muss der Schiri ohne VAR sehen

BamS-Schiri Thorsten Kinhöfer

Ich bin ja ein Verfechter des Video-Beweises. Er macht den Fußball insgesamt gerechter, finde ich. Er erzeugt allerdings ein Phänomen, das mich besorgt.

Ich beobachte zunehmend, dass viele Schiedsrichter selbst glasklare Entscheidungen nicht mehr situativ und souverän treffen, sondern sich erst mal beim Video-Assistenten absichern. Besonders krass gestern beim Foul des Mainzers Alexander Hack an Bayerns Sadlo Mané. Der Abwehrmann trifft den Stürmer dermaßen so klar, dass der Elfmeterpfiff von Referee Benjamin Cortus sofort hätte kommen müssen. Zumal auch alle anderen Indizien klar für einen Strafstoß sprachen, vor allem Hacks beschwichtigende Geste nach der Grätsche.

Cortus aber wollte erst auf Abstoß entscheiden, ließ sich dann vom Kölner Keller überzeugen, sich die Szene am Bildschirm anzugucken, und musste dann noch auf den Punkt zeigen.

Durch solche Zögerlichkeit schwächen sich die Schiedsrichter. Als Elite-Mann in der Bundesliga musst du diese Szene selbst richtig bewertet und entsprechend reagieren.

Die Szene des Spiels: Adeyemi (2.v.l.) stößt Lindström von hinten um, der fällt gleich hin. Zum Entsetzen der Eintracht-Profis gibt es keinen Strafstoß. [Screenshot: DAZN]
Auch im Abend-Topspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund standen Schieds- und Video-Schiedsrichter entscheidend beim Elfer-Skandal im Mittelpunkt.

Die Szene in der 42. Minute, als BVB-Stürmer Adeyemi den Eintracht-Dänen Lindström zu Boden stößt, Schiri Sascha Stegemann aber auf Handspiel des Frankfurt-Profis entscheidet, weil dieser auf den Ball fällt.

Für mich ist es ein Foulspiel und dementsprechend hätte Schiri Stegemann auf Elfmeter entscheiden müssen.

Auch der Schiedsrichter gibt nach der Partie bei „Sky“ zu: „Auf dem Spielfeld war es nur ein normaler Körperkontakt, für mich kein klares Foul zu erkennen. Aber wenn man jetzt die Bilder sieht, muss man konstatieren, dass es einen Strafstoß hätte geben müssen.

Wie lief der Kontakt mit dem Kölner Keller? Stegemann: „Ich habe nur den Körperkontakt wahrgenommen und habe das nach Köln transportiert. Dort wurde es nicht als falsch hingestellt.“ Video-Assistent war Robert Kampka.

Das Interview im Video

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Christian Schöpf

    Gleich mal vorweg. Im Gegensatz zu Torsten war ich immer ein Gegner des Videosbeweises.
    Aber wenn wir ihn schon haben dann muss er auch funktionieren. In München hat er das auch getan. Auch wenn ich die Auffassung von Torsten teile das der Platzschiedsrichter das selbst erkennen muss. Im Falle Frankfurt war es auch ein klarer Strafstoß. Unbegreiflich für mich warum der VAR da nicht eingegriffen hat. Und das sage ich als absoluter BVB Fan. Aber ich bin auch SR und als solches ärgert mich das.

Schreibe einen Kommentar zu Christian Schöpf Antworten abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.