Während die Schiedsrichter in der zweiten DFB-Pokalrunde noch ohne Videobeweis auskommen mussten, gab es am Dienstag in fast allen Spielen große Aufregung. Wegen Fehlentscheidungen schieden unter anderem die Bundesligisten Heidenheim und Frankfurt aus.
1.FC Heidenheim – Hamburger SV 0:1 (SR: Benjamin Brand)
Szene 1: Luca Kerber blieb nach einem Kopfballduell mit Luka Vušković auf dem Rasen liegen und musste behandelt werden. Weil der Unparteiische das medizinische Personal allerdings nicht sofort auf das Feld lässt, regte sich Heidenheims Trainer Frank Schmidt so sehr auf, dass er sich die Gelbe Karte wegen Meckerns abholte. Für mich, wenn er ich mir die Bilder so anschaue, ist das noch nicht einmal ein Foul. Beide gehen hoch zum Kopfball. Doch weil der Heidenheimer Kerber seinen Hintern rausstreckte, wurde er von dem Hamburger als dieser wieder runterkam mit dem Arm am Rücken berührt und ging zu Boden. Und regeltechnisch soll ein Schiedsrichter nur sofort unterbrechen, wenn eine Kopfverletzung vorliegt. [TV-Bilder – ab 01:03 Minuten]
Szene 2: Elfadli eroberte den Ball auf der linken Abwehrseite sehr robust gegen Ibrahimović und schickte sofort den startenden Königsdörffer auf die Reise. Der schnelle Angreifer ließ Mainka locker hinter sich, kassierte rund 30 Meter halblinks vor dem Tor einen Check von Siersleben und ging zu Fall. Schiedsrichter Benjamin Brand pfiff und beriet sich mit seinem Assistenten. Am Ende entschied sich Brand in dessen Absprache für Rot wegen Notbremse, da Siersleben der letzte Mann war. In den Bildern ist zu erkennen, dass nach dem Foul des Heidenheimers der Hamburger frei auf das Tor zugelaufen wäre, nur noch der Torwart vor ihm stand und kein anderer Verteidiger mehr eingreifen konnte. Der Ball lag vor ihm und er hätte auch direkt mit einem Heber z.B. abschließen können. Somit zum Zeitpunkt des Fouls die klare Torchance verhindert. [TV-Bilder – ab 01:50 Minuten]
Szene 3: Zehn Minuten vor dem Ende entschied Benjamin Brand auf Strafstoß für die Hamburger. Bei einem Getümmel im FCH-Strafraum nahm Fábio Vieira eigentlich den Weg raus aus der Box und ging plötzlich zu Boden. Niehues traf ihn zwar sehr leicht, aber das reicht für mich auf keinen Fall einen Elfmeter, denn die Ursache und Wirkung für den Sturz war sehr übertrieben und der Hamburger ging mit Verzögerung erst zu Boden. Für mich das eine Fehlentscheidung. [TV-Bilder – ab 03:58 Minuten]
Szene 4: In der Nachspielzeit wurde es nochmal so richtig hitzig als Schiri Brand den Heidenheimer Trainer mit der gelb-roten Karte aus dem Innentraum verbannte. Der oft so besonnene Fußballlehrer hatte sich in einer Vehemenz so sehr darüber beschwert, dass ein Hamburger auf dem Boden sitzend die Ausführung eines Eckstoßes verzögerte. Eine sehr harte Entscheidung von Benjamin Brand. Hier hätte man den Trainer des 1. FC Heidenheim noch einmal ranholen können und beruhigend auf ihn einzuwirken. Schließlich vergingen etwa 75 Minuten zwischen der ersten und zweiten Verwarnung und es waren nur noch wenige Minuten zu gehen. Sicherlich, wenn man meckert muss man konsequent sein, aber das ist etwas too mutch. [TV-Bilder – ab 05:22 Minuten]
FC St. Pauli – TSG Hoffenheim 8:7 n.E. (SR: Daniel Schlager)
Szene 5: Nach einer Ecke faustete Baumann das Leder vor die Füße von Pereira Lage. Dessen Dropkick blockte Burger mit dem angelegten Ellenbogen. St. Pauli forderte Elfmeter, doch Schiedsrichter Schlager gab diesen zu Recht nicht. Eine solche Armhaltung mit dem angelegten Arm am Körper ist nicht unnatürlich. Damit verbreitert er nicht seine Körperfläche. [TV-Bilder – ab 01:45 Minuten]
Szene 6: Zu Beginn der zweiten Verlängerungshalbzeit gab Schiri Schlager dann aber doch Elfmeter für Hoffenheim. Während Schlager zuvor mutig und richtig keinen Handelfmeter gab, gab er ihn dann auf der Gegenseite. Eine Fehlentscheidung! Touré wollte von der linken Seite flanken, Sands bekam die Kugel an den auch angelegten Arm. Der Arm ist wie zuvor vor dem Körper, er geht nicht zum Ball und die Fläche wurde nicht vergrößert. Das ist überhaupt keine unnatürliche Armhaltung! [TV-Bilder – ab 02:40 Minuten]
VfL Wolfsburg – Holstein Kiel (0:1 SR: Dr. Florian Exner)
Szene 7: Jenson Seelt, der erst erst kurz zuvor Gelb gesehen hatte, sah die Ampelkarte. Ein langer Ball wird von Kaprálik stark mitgenommen. Dabei zog er an Seelt vorbei, der den Angreifer festhielt und somit einen aussichtsreichen Angriff durch taktisches Foul beging. Diese zweite gelbe Karte ging absolut in Ordnung – aber die erste war zu hart – als Seelt hart, aber fair gegen Kaprálik zu Werke ging. [TV-Bilder – ab 02:20 Minuten]
Szene 8: Kurz vor der Pause gab Exner dann Elfmeter für Kiel! Marco Komenda spielte einen hervorragenden Steckpass in den Lauf von Kaprálik. Dieser zog davon und wurde von Vinicius Souza verfolgt. Am Fünfmeterraum wollte der Angreifer abschließen, wurde dabei jedoch von Vinicius Souza von hinten zu Fall gebracht. Der Elfmeter ist eine absolut die richtige Entscheidung. [TV-Bilder – ab 02:44 Minuten]
Szene 9: Die Wölfe erzielten das vermeintliche 1:1 doch Assistent Mitja Stegemann erkannte eine Abseitsposition und lag dabei ohne Videobeweis richtig! Denn der Wolfsburger Amoura stand mit dem Oberkörper in der verbotenen Zone. [TV-Bilder – 04:15 Minuten]
Borussia Mönchengladbach – Karlsruher SC 3:1 (SR: Bastian Dankert)
Szene 10: Nach gut einer Halben Stunde landete der Ball infolge einer Ecke im Tor KSC-Tor. Herold hatte aus spitzem Winkel getroffen, doch Schiri Dankert hatte zuvor allerdings ein Handspiel von KSC-Spieler Christoph Kobald geahndet. Sein Arm schnellte nach dem Kopfball plötzlich in die Höhe und so wurde der Treffer wegen des absichtlichen Handspiels auch zu Recht annulliert. [TV-Bilder – ab 02:00 Minuten]
Hertha BSC – SV 07 Elversberg 3:0 (SR: Tom Bauer)
Szene 11: Nur fünf Minuten nach der Hertha-Führung Aufregung im Strafraum der. Elversberger Nach einer Flanke von links von Zimmerschied kam an den ersten Pfosten, wo Demme die Hereingabe gefährlich machte. Sein Keeper war aber zur Stelle und pariert hervorragend. In der Szene hatte Hertha sogar noch Glück, denn Demme hatte den Ball klar mit dem Ellenbogen gespielt. Schiedsrichter Bauer ist dieses klare strafbare Handspiel leider entgangen. Einen VAR gibt aber erst ab der nächsten Runde. [TV-Bilder – ab 01:40 Minuten]
Szene 12: Es lief bereits die Nachspielzeit als Schiri Bauer Elfmeter für die Hertha gab. Þorsteinsson kam über die linke Seite in den Sechzehner eingelaufen und Pinckert kam von hinten und schubst ihn zu Boden. Der Unparteiische zeigte sofort auf den Punkt. Unstrittig! [TV-Bilder – ab 03:35 Minuten]
Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund 2:4 n.E. (SR: Sven Jablonski)
Szene 13: Nur wenige Sekunden nach seiner gelben Karten langte der Argentinier Aaron Anselmino gegen Brown erneut zu und erhielt von Schiri Jablonksi seine wohl letze Ermahnung vor Gelb-Rot. In der Situation kann man zwar von Fingerspitzengefühl sprechen, doch finde ich, erfüllt sein Einsteigen den rücksichtslosen Charakter und für mich hätte es deshalb in der Konsequenz Gelb/Rot bedeuten müssen.
Szene 14: Unmittelbar nach Wiederbeginn war das Schiedsrichterteam um Sven Jablonski erneut im Fokus. Nach einer Passstafette vor dem linken Strafraum-Eck übernahm Ryerson den Ball auf der rechten Außenbahn und schickte das Leder sofort mit einem Flachpass zurück in die Mitte. Brandt rannte durch und drückte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor. In der Wiederholung war aber zu erkennen, dass er oben links leicht im Abseits war. Wäre Assistent Eduard Beitinger genau auf Höhe des letzten Manns gestanden, hätte er es auch gesehen. Dennoch muss man sagen, dass bei der Vorarbeit eine Abseitsposition vorlag und der Dortmunder Beier Ausgleich nicht hätte zählen dürfen. [TV-Bilder – ab 02:30 Minuten]
Szene 15: Fünf Minuten vor Ende der Verlängerung gelang der Eintracht der vermeintliche Ausgleich. Burkardt traf beim nachfolgenden Freistoß per Kopf und ließ die WM-Arena in Frankfurt ausrasten – für vielleicht fünf bis zehn Sekunden. Dann sahen die Fans, dass die Fahne vom Linienrichter Sascha Thielert in der Luft wehte. Und das „Adlerauge“ hatte genau hingeschaut und erkannte, dass Burkhardt sich im Abseits befand. [TV-Bilder – ab 04:00 Minuten]

Insgesamt zeigen die Pokalspiele deutlich:
Ohne VAR ist das können der Schiedsrichter bei der Leitung der Spiele doch sehr begrenzt. Aber Schiedsrichter-Chef Knut Kircher sieht die deutschen Unparteiischen gut aufgestellt.
*Man belügt sich also ganz oben selbst.
Katastrophal was da wieder abging… Der VAR ist nicht da um den Fußball gerechter zu machen, sondern um die mangelnde Kompetenz in den oberen Ligen teilweise auszugleichen.
Ich bin als Frankfurt-Fan natürlich sehr enttäuscht, dass die SR-Entscheidungen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschlaggebend pro BVB waren. Insb. die Abseitssituation, da es hierfür grds. eine Lösung gibt und m.E. gerade und insb. hier der VAR funktioniert. Ich weiß natürlich, dass er in der 2. Pokalrunde grds. nicht zur Verfügung steht – das muss man aber nicht verstehen. In den letzten Jahren hatten wir hier sehr oft Pech, allerdings auch mit VAR…und das „Adlerauge“ war in einer anderen Situation leider blind…frustrierend
Ich stimme zu, Herr Fuchs. Das gilt auch für das Spiel in Heidenheim. Die Schiedsrichter verlassen sich auf die Unterstützung des VAR. Den gab es aber in der 2. Pokalrunde noch nicht. Einige waren dadurch hilflos.
Das Pokalspiel Köln gegen Bayern ist zu Ende und hatte vieles was ein gutes Spiel auszeichnet und hätte auch ein gutes Schiedsrichtergespann verdient gehabt. Leider darf ja Welz seine Inkompetenz seit Jahren beweisen – ohne das es Konsequenzen hat. Was spricht eigentlich dagegen, dass wir Spitzenspiele in den Austausch geben? Letexier soll Bayern gegen Leverkusen pfeifen. Das Niveau der Schiedsrichter entspricht nicht dem Niveau der Bundesliga.
Welz hört doch am Saisonende auf. Das werden wir auch noch gemeinsam überstehen. Austausche hatten wir mal vor 30-40 Jahren. Allerdings nur mit der Schweiz. Das hat nicht viel gebracht. Mit Frankreich wäre das besser. Nicht nur Letexier oder Turpin, neben weiteren guten Männern könnte dann auch Madame Stefanie Frappart in der Bundesliga auflaufen. Dem würde Knut Kircher niemals zustimmen, allein um seine Schiedsrichter nicht herabzusetzen. Derzeit ist Frankreich sowohl in der Spitze als auch in der Breite am besten in Europa aufgestellt.
Das ist Leider so. ABER bitte jetzt nicht den Fehler machen und sagen, daß es ohne den VAR ned geht. Vielmehr hat ER dazu beigetragen, daß unsere Schiedsrichter eher an Leistung und Konzentration eingebüßt haben weil mein in Gedanken diese Unterstützung hat. Die „Hauptaufgabe“ sollte immernoch vom Schidsrichtergespann ausgehen. Der VAR soll nur im äußersten Fall eingreifen. Er steht zu sehr im Mittelpunkt. Kleine Erinnerung: „Der beste Schidsrichter ist und bleibt immernoch der…..wenn er am Ende nicht genannt wird“ 🙂
Schiedsrichter hat eine fehlende gemacht alle anderen Spieler aufpassen VAR nach Druck andere Spieler aufpassen Andere schrubs und Füße Drink Trainer kann nicht füll brauchen keine gelbe Karte und keine roten karte
Was für ein Kauderwelsch. Absolut grausam. Die überwiegende Beherrschung der deutschen Sprache ist die Grundlage für einen Kommentar.
Bin selber SR und ich kann den Frust nach diesem katastrophalen Spieltag im Pokal gut nachvollziehen. Auch wenn es für die Vereine um sehr viel geht, war die Katastrophe trotzdem hilfreich, um zu erkennen, dass es so einfach nicht weitergehen kann. Die Qualität der BL Schiedsrichter ist um es deutlich zu sagen unterirdisch und beschämend für mich und mein Hobby. Gerade das Abseits in Köln sind Dinge, die müssen wir sehen, denn genau dafür bin ich als Linienrichter da. Es war auch wirklich deutlich. Für solche Fehlentscheidungen bekommen wir schon in der Kreisliga B einen um die Ohren.
Das schlimmste was wir machen können und auch die BL Schiedsrichter oft machen, ist nicht in den offenen Austausch zu gehen. Sagen Welz und sein Team beispielsweise nach dem Spiel, dass es leider eine Fehlentscheidung war, beruhigt das die Gemüter doch ungemein.
Es weiß doch eh jeder nach der ersten Zeitlupe. Wir sind Menschen und machen Fehler, das verstehen Spieler, Trainer und Fans. Leider verhalten sich viele von uns wie unfehlbare Götter und das führt zu mangelnder Akzeptanz und mangelndem Respekt uns gegenüber. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Aber das predige ich seit Jahren ohne Erfolg!
Also, einem Jablonski kann man bei der Abseitsentscheidung kaum Vorwürfe machen, dass war sehr knapp und die Eintracht hätte das Tor auch verhindern können, denn anschließend wurden noch 7-8 Pässe gespielt und zudem nochmal die Seite gewechselt.
Viel schlimmer sind die Fehlentscheidungen in Heidenheim und auch in Köln. Das Abseits in Köln muss man sehen, ist ja nochmal nicht mal knapp. Wird halt sehr viel pro Bayern gepfiffen in dieser Saison.
Aber am schlimmsten ist der Elfmeter in Heidenheim, dass ist ein Witz. Das war gar nichts. Ich finde es auffällig, dass Schiedsrichter so große Probleme bei der Zweikampfbewertung haben. Nicht jeder leichter Kontakt ist ein Foul. Die Anzahl der Elfmeter ist mittlerweile ein Witz.
Warum wird immer der Angreifer belohnt, der den Kontakt sucht und fällt.
Gerade der Elfmeter in Heidenheim war eine Zumutung. Ich habe Benjamin Brand bisher als guten Schiedsrichter angesehen. Hier hat er auf einen plumpen Faller (kein Foul) im Strafraum reagiert und den Hamburger SV wohlwollend in die nächste Runde verholfen. In Hamburg wurde der Torschütze Robert Glatzel gefeiert für seine herausragende Stürmerleistung. Wie das? Er hat lediglich einen Elfmeter verwandelt. Nicht mehr. Zuvor saß er auf der Tribüne. Nicht tauglich für die Bundesliga. Ein VAR hätte hier für eine Korrektur gesorgt.
Hinzu kommt der ungerechtfertigte Platzverweis für Heidenheims Trainer Frank Schmidt, eigentlich ein ruhiger Mann. Auch Brand hat bewiesen, dass er ohne VAR als Sicherheit im Rücken nicht auskommt.