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Schiedsrichter im Mittelpunkt: Auswertung strittiger Szenen – DFB-Pokal 1. Runde

In den vier Montagsspielen des DFB-Pokal standen zwei Platzverweise im Fokus. Zudem warfen wir auf vielfachen Wunsch nochmal einen Blick nach Aachen, wo die Alemannia spät gegen Holstein Kiel verlor.

Alemannia Aachen – Holstein Kiel 2:3 (SR: Michael Bacher)

Szene 1: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde es kniffig für den Unparteiischen. Benschop kam links im Strafraum im Duell mit Erras und Remberg zu Fall und direkt forderten alle Aachener Elfmeter. Schiedsrichter Bacher winkte sofort ab und ließ weiterlaufen. Eine Fehlentscheidung! Durch den deutlichen Kontakt des Kielers  kam der Aachener zu Fall. [TV-Bilder – ab 02:40 Minuten]

Szene 2: In der 90. Minute gelang Holstein Kiel das Siegtor und wieder hatte der Referee schwieriges zu bewerten. Machino warf einen Einwurf von der rechten Offensiveseite nicht einfach in den Strafraum, sondern überlegt in den Rückraum zu Holtby. Der KSV-Kapitän löffelte den Ball links in die Box zu Bernhardsson. Der Schwede machte den Ball mit einem Kopfball in die Mitte nochmal scharf. Dort standen sich Alemannia-Keeper Johnen und ein eigener Mitspieler gegenseitig im Weg, der Abwehrspieler wurde aber von einem Kieler mit beiden Händen zu Boden gedrückt. Dadurch konnte der Keeper den Ball nicht mehr abfangen. Stattdessen wurde der Ball frei, den Rosenboom per Abstauber in die Maschen köpfen konnte. Aber was war bei dem strafwürdiges Foul? Betrachtet man das reine Standbild ist das ein Foul, die ganze Szene im Video nicht mehr so klar. ES ist ein grenzwertiger Zweikampf. Ich gehe immer nach der Faustregel eine Hand = kein Foul, zwei Hände- Foul.

Das Schieben ist zwar Einerseits mit beiden Händen an der Schulter, was man schon abpfeifen kann. Andererseits wird er auch vom eigenen Torwart aus dem Spiel genommen und durch die Hände da oben wurde der Verteidiger eher nicht beeinflusst. Im Normalfall ist es eher ein Foul, wenn mit zwei Händen gehalten wird, man muss aber auch sehen, dass die Auswirkungen nur sehr gering waren. Das Pech für den Unparteiischen das aus dieser Phase des Spiels unmittelbar ein Tor erzielt wurde, sonst hätte danach kein Hahn gekränkt. Ich denke, selbst mit Video-Assistent hätte es hier keinen Eingriff gegeben. Ermessensspielraum. [TV-Bilder – ab 04:50 Minuten]

TuS Koblenz – VfL Wolfsburg 0:1 (SR: Sören Störks)

Szene 2: Zunächst wurde eine Ecke von links an das Torgehäuse getreten. Obwohl kein Koblenzer noch am Ball war, entscheidet Schiedsrichter Storks auf erneuten Eckstoß. Doch diesen hätte es nicht geben dürfen, da kein Abwehrspieler mehr am Ball war. Unglücklich für den Schiedsrichter. [TV-Bilder – ab 01:00 Minute]

Szene 3: Yaman wollte einen Konter der Wolfsburger unterbinden und kam gegen Wimmer zu spät, hat den Fuß auf Oberschenkelhöhe und brachte Wimmer zu Foul. Foul ja, Gelb ja, Rot ist mir da allerdings für mich eine zu harte Entscheidung. Zwar ist der Treffer auf Kniehöhe, aber deutlich von der Seite und nur ein Streiftreffer mit der Fußspitze bzw. Spann. Für ein gesundheitsgefährdenden Treffer muss schon die Sohle offen sein. Sören Storks hatte wohl nur den Tritt auf der Höhe gesehen aber nicht den Tritt einwandfrei bewertet. [TV-Bilder – ab 04:57 Minuten]

Energie Cottbus – Werder Bremen (SR: Harm Osmers)

Szene 4: Eine ähnliche Szene wie zuvor in Koblenz ereignete sich in etwa zeitgleich auch in Cottbus, bei der ich auch Bauchschmerzen habe. Romario Hajrulla sah glatt Rot! Der Energie-Stürmer rannte bei einem Gegenangriff der Cottbusser von rechts vors Werder-Tor und wollte den wegspringenden Ball noch vor Zetterer mit einer Grätsche spielen. Dabei ging Hajrullaa zwar deutlich zu viel Risiko ein und traf nur Zetterer. Aber auch die rote Karte ist eher zu hart, da der Angreifer zwar gefährlich Richtung Kopf rein ging, aber auch den Fuß noch zurück zog, den Torwart nicht voll getroffen hat und auch der Keeper selber das Risiko nahm in den Zweikampf um den Ball zu gehen. [TV-Bilder – ab 05:00 Minuten]

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