Am 12. Bundesliga-Spieltag gab es große Aufregung um die Milimeterentscheidungen und der halbautomatischen Abseitserkennung in Mönchengladbach und Freiburg. Aber auch im Sonntagsspiel in Frankfurt wurde ein später spielentscheidender Strafstoß für Hessen gegeben, den man besser nicht gibt. Meine Einschätzungen:
SC Freiburg – 1. FSV Mainz 05 4:0 (SR: Daniel Schlager)
Szene 1: Der SC gelang durch Luca Höler die frühe Führung, als Grfo einen hohen Ball aus der eigenen Hälfte in dessen Lauf hob, der Potufski enteilte und cool vor Rieß blieb und den Ball einschob. Der Treffer wurde auf eine mögliche Abseitsstellung überprüft, wo Höler hauchzart aus der verbotenen Zone startete und sich tatsächlich minimal im Abseits befand. Hier befand sich die Schulter minimals im Abseits. Nochmal minimalst dahinter, fast schon auf gleicher Höhe stehend stand noch Da Costa. Und dann kam der Ausschlag durch die automatische Erkennung knapp Abseits an der Schulter. Das ist so minimal, dass man es mit dem normalen Auge nicht sieht. Letztlich nach den VAR-Bild ist es dann eine knappe Abseitsposition. [TV-Bilder – ab 0:15 Minuten]
Szene 2: Paul Nebel wollte einen langen Ball erlaufen, kam aber zu spät rauschte in einen Zweikampf mit Gegenspieler Lienhart hinein und trat ihm dabei mit der offener Sohle auf den Knöchel. Absicht lag hierbei nicht vor, auch ist der Tritt nicht übermäßig hart. Dennoch zückte Schiri Schlager den roten Karton. Für mich eher eine zu harte Entscheidung, da die Trefferintensität nicht sehr hoch war, aufgrund des Trefferbildes mit der Sohle auf den Knöchel aber auch nicht falsch und wegen des Gesundheitsgefährdung des Freiburgers die etwas bessere Entscheidung. [TV-Bilder – ab 04:00 Minuten]
Hamburger SV – VfB Stuttgart (SR: Sören Storks)
Szene 3: Alexander Røssing-Lelesiit kam im Mittelfeld gegen Vagnoman zu spät und traf den Stuttgarter in der Dynamik am Fuß. Er hält den gestreckten Fuß rein und trifft zu forsch den Gegner im Zweikampf um den Ball. Dieses rücksichtslose Einsteigen erfüllt die Voraussetzungen für eine gelbe Karte. Der Platzverweis durch Gelb/Rot ist zwar eine vertretbare, doch auch sehr harte Entscheidung da er -wenn auch nur sehr wenig- den Ball getroffen hat. Wenn man sich dann seine sonst großzügige Linie anschaut, ist es dann eher kein Gelb. Aber die richtige Zweikampfbewertung zu finden ist eine hohe Cruix des Schiedsrichters. Mal gelingt es ihm gut, mal weniger. Das liegt dann im Ermessen. [TV-Bilder – ab 01:25 Minuten]
Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg 1:1 (SR: Harm Osmers)
Szene 4: In der Nachspielzeit gab es nochmal einen Aufreger im Strafraum der Wölfe. Nach einer Ecke ging Theate nach einem Zweikampf mit Vavro zu Boden. Der Wolfsburger trat Theate auf den Fuß. Der Unparteiische nahm Kontakt mit dem Video-Assistent auf, weil es um ein potenzielles Foulspiel von Vavro an Theate im Strafraum ging. Auf den Bildern ist zu erkennen, dass Vavro Gegenspieler Theate leicht an den Haaren hielt und traf ihn auch minimal am Knie. Nach Überprüfung der Bilder entschied Harm Osmers auf Elfmeter – für mich eine Fehlentscheidung. Regeltechnisch gibt es zwei Grundlagen für einen Pfiff. Einmal wenn es ein Zweikampf mit dem Gegner um den Ball ist. Hier hat der Ball gefehlt. Deeswegen war es kein Fußballtypischer Zweikampf. Es gibt aber auch die Möglichkeit zu pfeifen, wenn es abseits des Balles ein Vergehen ist, das wäre dann aber in Richtung Tätlichkeit. Das war’s aber auch nicht. Dazu hat Ursache und Wirkung nicht gepasst. Also ist hier kein Strafstoß die beste Entscheidung. [TV-Bilder – ab 04:55 Minuten]
FC Bayern München – FC St. Pauli 3:1 (SR: Felix Zwayer)
Szene 5: Nicolas Jackson erzielte in der Nachspielzeit noch das 3:1 für die Bayern. Bei einem Befreiungsschlag kam noch ein Paulianer an den Ball. Dieser kam aber über den durchstarteten Gnabry auf Jackson der frei vor dem Tor locker und leicht einschob. Es ist schon etwas fragwürdig, dass das Gespann nicht auf Anhieb erkannte, dass der Ball von einem Hamburger kam und somit keine Abseitsposition vorlag- Spätestens der VAR hätte es in 10 Sekunden überprüfen können und so dauerte der Eingriff zu lange. [TV-Bilder – ab 09:15 Minuten]
Werder Bremen – 1. FC Köln 1:1 (SR: Bastian Dankert)
Szene 6: Der Video-Assistent überprüfte des vermeintliche Tor für Bremen, als Topp traf. Nach einem Freistoß wollte Bülter klären, der Kölner traf den Ball aber nicht richtig und fälschte ihn für den eigenen Keeper hart ab. Schwäbe parierte den Ball nach außen. Jens Stage schob die Kugel vor das Tor, wo Topp abstaubte und locker und leicht einschob. Allerdings stand Jens Stage bei der Aktion im Abseits. Da sowohl Schwäbes Parade als auch Bülters gescheiterte Klärungsaktion nicht als kontrollierte Abwehrsituationen zählten, wurde der Treffer regelkonform wieder einkassiert. [TV-Bilder – ab 05:30 Minuten]
